Das war die BUCH WIEN 2019
Beitrag von Janett Cernohuby | 11. November 2019
Nicht ganz einen Monat nach der größten deutschsprachigen Buchmesse rückt auch die Donaumetropole Wien in den literarischen Mittelpunkt. Die BUCH WIEN öffnet ihre Tore und lädt Buchliebhaber und Lesebegeisterte ein.
Zum zwölften Mal wurden auf dem Messegelände Wien das Buch in den Mittelpunkt gerückt, wofür die Austellerfläche von 11.000m² auf 12.000m² erweitert wurde. Aus insgesamt 25 Nationen kamen 385 Austeller, 575 Autorinnen und Autoren. Es gab über 500 Veranstaltungen. Das fünftägige Messeprogramm fand nicht nur auf dem Messegelände selbst statt, sondern auch in 35 Locations in Wien.
Diese Vergrößerung führte natürlich auch zu einem Zuwachs an Besuchern. Waren 2018 noch 51.000 Besucher zu verzeichnen, lockte die BUCH WIEN 2019 55.000 Buchinteressierte an.
Schon bevor die BUCH WIEN am Mittwoch offiziell mit der „Langen Nacht der Bücher“ eröffnet wurde, gab es bereits einige Veranstaltungen. Am 4. November wurde der Österreichische Buchpreis an Norbert Gstrein für sein Buch „Als ich jung war“ (Carl Hanser Verlag) vergeben. Tags darauf erfolgte die Verleihung des Leo-Perutz-Preises an Alex Beer für sein Buch „Der dunkle Bote“.
Nicht nur für die großen Leser wurde viel geboten, auch für kleine Buchliebhaber gab es ein abwechslungsreiches und buntes Programm. Neben der Kinderbühne konnten Kinder sich eine überschaubare Auswahl aktueller Neuerscheinungen anschauen. Auf der Kinderbühne selbst lasen zahlreiche Kinderbuchautoren, darunter Christine Auer, Bernd Flessner, Ute Krause, Marko Simsa, Leonora Leitl, Lena Raubaum und viele andere. Manfred Baur präsentierte nicht nur seinen aktuellen WAS IST WAS-Band zum Thema Klima, sondern führte auch mit Agnes Pürstinger von Fridays For Future Wien und der Journalistin Nina Horaczek eine Gesprächsrunde zum Thema „Klima-AktivistInnen und wie sie die Welt verändern“. Ansonsten gab es im Programm viel Altbekanntes zu sehen, aber leider nur wenig moderne Formate.
Ein Highlight, das dem Besucher direkt ins Auge stach, war Deborah Sengls Ausstellung „Die letzten Tage der Menschheit“. Platziert zwischen dem Kinderbuchstand des G&G/Ueberreuter Verlags und des Wortweit-Verlags, der ebenfalls auf Kinder- und Jugendliteratur ausgerichtet ist, wurde die Interpretation des berühmten Theaterstücks den Messebesuchern dargeboten. Die österreichische Künstlerin verbindet in ihrer raumgreifenden Arbeit zeitgenössische Kunst, Geschichte und Literatur auf außergewöhnliche Weise miteinander. Trotzdem darf man sich zurecht fragen, ob die Nähe der mitunter verstörenden Installation zu den erwähnten Kinderbuchverlagen wohlüberlegt war.
Das war die BUCH WIEN in diesem Jahr. Natürlich stehen bereits die Termine für das kommende, wo die BUCH WIEN 2020 vom 11. bis 15. November stattfinden wird.