TARDIS-Picknick im Wiener Gasometer
Beitrag von Stefan Cernohuby | 27. Juni 2017
Dass Zeit relativ ist, wusste bereits Einstein. Um jedoch Zeit und relative Dimensionen im Raum („Time and relative dimensions in space“) erleben zu können, also quer durch Zeit und Raum zu reisen, benötigt es ein spezielles Vehikel. Im Rahmen der beliebten Fernsehreihe „Doctor Who“ der BBC, die nebenbei Auskoppelungen als Buch, Hörspiel oder auch Comic besitzt, heißt dieses passenderweise TARDIS. Eine Kreuzung aus Raumschiff und Zeitmaschine, das sich einst als Telefonnotrufzelle getarnt hat, die mittlerweile zum Kultobjekt geworden ist. Ein Wiener Verein und Fanklub trägt diesen Namen und veranstaltet regelmäßige Events. Wir haben eine dieser Veranstaltungen besucht.
Ein wenig Hintergrund
Doch zuerst sollte man noch einmal ausholen. „Doctor Who“ ist, wie schon eingangs erwähnt, eine TV-Serie des englischen BBC, die mit Unterbrechungen seit 1963 läuft. Der Protagonist der Reihe ist ein menschlich wirkender Außerirdischer, der sich nur „Der Doctor“ nennt. Der Name der Reihe nimmt dabei Bezug auf die Antwort eines Gesprächspartners, der dann meist mit „Doctor who?“ antwortet. Da die Reihe schon seit so vielen Jahren existiert kann, jener Doctor natürlich nicht immer vom gleichen Schauspieler gespielt werden. Ein Konzept der „Regeneration“ – in diesem Fall als komplette Verwandlung in eine andere Person – verhilft dem Protagonisten der Serie alle paar Jahre zu einem neuen Gesicht – wenngleich nicht immer zu einem jüngeren.
Doch ab und zu gibt es für den zeitreisenden Abenteurer besondere Ereignisse, bei denen er unter anderem auf frühere oder spätere Versionen seines Selbst trifft. Thema des Treffens am 25.06. 2017 war eine solche Folge der Fernsehserie.
Immer wieder spezielle Themen zu Treffen
Nachdem es mehrmals im Jahr eine „TARDIS-Sichtung“ gibt, gab es diesmal ein TARDIS-Picknick im Wiener Gasometer, das ganz im Zeichen des 50-Jahre-Specials „The Day of the Doctor“ stand. In dieser denkwürdigen Episode trafen nicht nur drei unterschiedliche Inkarnationen des Doctors aufeinander. Es wurden Geheimnisse aufgedeckt, ein altes Plotloch gestopft und alle früheren Inkarnationen des Charakters bekamen einen kurzen Gastauftritt – inklusive einer Version, die zu diesem Zeitpunkt gar nicht existierte. Aber was ist schon Zeit für einen Zeitreisenden?
So gab es neben dem leiblichen Wohl, für das jeder der etwa 30 Gäste etwas beigesteuert hatte, auch diesmal wieder ein zentrales Thema, über das gesprochen wurde. Lebhafte Diskussionen entbrannten. Es gab Lesezeichen, Flyer und Poster. Auch für die Beschäftigung der jüngeren Fans war gesorgt. So gab es Schallschraubenzieher („Sonic screwdriver“) verschiedener Inkarnationen des Doctors zum Bewundern und Ausprobieren. Dabei handelt es sich um so etwas wie um High-Tech-Schweizer-Taschenmesser, lediglich mit einer vernachlässigbaren Schwäche bei Holz. Auch andere Objekte aus der Reihe wurden präsentiert, dazu gab es noch Bilder zum Ausmalen und Rätsel zu lösen, selbst vorbereitet von enthusiastischen Vereinsmitgliedern.
Der Höhepunkt des Treffens
Höhepunkt des Treffens war sicherlich das Quiz, bei dem alle Anwesenden teilnehmen durften. Es handelte sich um Fragen, die sich direkt auf die Sonderfolge „The Day of the Doctor“ bezogen und sowohl einfache, als auch wirklich detaillierte, trickreiche Inhalte wissen wollten. Hier war Schnelligkeit Trumpf und wer zuerst die Hand (oder den Schallschraubenzieher) gehoben hatte, musste die richtige Antwort liefern – was nicht immer der Fall war. So wurden einfache und schwierige Fragen gestellt und selbst siebenjährige Fans konnten hier mit ihrem Wissen auftrumpfen.
Die drei Gewinner erhielten von unterschiedlichen Firmen gestiftete Gewinne, darunter Gutscheine, Überraschungsboxen und Comics. Auch einen Sonderpreis für den jüngsten aktiven Teilnehmer des Gewinnspiels gab es.
Danach wurden noch einige spannende, informative und kollaborative Gespräche geführt. Die nächsten Termine von „The Tardis“ wurden angekündigt, darunter auch die Vienna Comic Con 2017, wo dann auch die selbstgebaute TARDIS und ein Dalek – einer der Erzfeinde des Doctors – zu bewundern sein werden. Wir werden „The TARDIS“ dort auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
Ein Partnerartikel ist auch auf der Webpräsenz des Vereins erschienen.
Fotos (c): Lydia Stöckl, Janett Cernohuby