Der letzte König von Osten Ard

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Wird ein Roman in der Mitte geteilt, um auf zwei Bände aufgeteilt zu werden, geschieht dies meist an einer Stelle, an der die Spannung sehr hoch ist. So auch im aktuellen Werk von Tad Williams, das den Titel „Im dunklen Tal“ trägt. Dort ist man beim Lesen sehr verblüfft und schockiert zurückgelassen worden. Kann der zweite Teil genau dort ansetzen, wo die erste Hälfte des dritten Bandes der Reihe „Der letzte König von Osten Ard“ geendet hat?

Sowohl Simon als auch Miriamel werden von ihrem Volk für tot gehalten. Doch während erstere von einem Verrückten gefangen gehalten wird und dann schließlich mit etwas Hilfe entkommt, ist Simon von seinem ehemaligen Berater Pasevalles verraten und eingekerkert worden. Beide haben momentan keinerlei Einfluss auf das Geschehen. Immer noch ist Utuk’ku, die Königin der Nornen, unterwegs, um Vernichtung über ihre Feinde zu bringen und das letzte mögliche Hexenholz an sich zu bringen. Und doch gibt es eine Menge Verschwörungen, falsche Annahmen und wilde Hoffnung im Angesicht der Aussichtslosigkeit. Darunter ist auch Prinz Morgan, der mit einer ausgestoßenen Opfermutigen auf der Flucht von ihren früheren Verbündeten ist, wobei er ihr weit näherkommt als erwartet. Aber auch andere Charaktere offenbaren ihr wahres Ich, darunter ein weiterer Enkel des Königs sowie ein ehemaliger Sklave und ein offenbar unberechenbarer Riese. Dennoch ist nicht klar, was jeder einzelne beitragen kann, um scheinbar unabwendbare Ereignisse doch aufzuhalten.

Was es definitiv benötigt ist der weitere Roman, der sich bereits angekündigt hat. Nicht nur, dass „Im dunklen Tal“ auf zwei Bände aufgeteilt wurde, es gibt definitiv noch einen weiteren Band, der die Handlung zu Ende bringen wird. Tad Williams selbst scherzt in seinem Nachwort darüber, dass bei jeder seiner geplanten Trilogien mindestens vier Bände notwendig sind. In diesem Fall sind es – umgerechnet auf die deutschsprachigen Ausgaben – vermutlich sogar acht Bücher. Nicht, dass es keinen Spaß machen würde, sich in den Welten von Tad Williams zu verlieren, aber es wird zunehmend speziell. Denn wenn man die originale „Osten Ard“-Reihe kennt, hat man zu diesem Zeitpunkt bereits zumindest zehn möglicherweise sogar zwölf Bände gelesen, allesamt mit mehr als 800 Seiten. Es bleibt zu hoffen, dass er in seinem zumindest als letzten Teil geplanten Roman die Handlung konsequent zu Ende führt. Denn einige sehr deutlich dargestellte Handlungselemente, die ziemlich beiläufig wieder revidiert wurden, könnten auch großen Fans missfallen.

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