Die Abenteuer des Barden Spikero

Meuchler und Gestaltwandler

von C. Gina Riot
Rezension von Stefan Cernohuby | 27. Juli 2024

Meuchler und Gestaltwandler

Wenn sich jemand für einen großen Detektiv hält, ist es sicherlich nicht nur zum Vorteil, wenn er einen ersten großen Erfolg als Ermittler vorweisen kann. Dem Barden Spikero ist dies gelungen, und zwar sogar im fernen Thal, wo er immer schon Karriere machen wollte. Musikalisch ist ihm das bis jetzt noch nicht so gut geglückt. Ob sein zweiter Soloband „Meucher & Gestaltwandler“ ihm mehr Möglichkeiten dazu bieten kann?

Stets hat Spikero sich gewünscht, in Thal Musik machen zu können. Dass dies nicht ganz so einfach ist, hat er bereits festgestellt. Dennoch braucht er eine Beschäftigung, während seine Freundin, das Seemannsweib Ber, und die anderen Matrosen des Schiffs am Hafen arbeiten. Alles ist komplizierter geworden, nachdem ein Krieg ausgebrochen ist und es Handelsembargos gibt. Spikero ist hauptsächlich langweilig, bis eine reiche Bürgerin auf ihn zukommt. Sie weiß von seinen Taten, genauer gesagt davon, dass seinetwegen die einzige Apotheke geschlossen wurde, in der sie ein bestimmtes Elixier hätte kaufen können. Daher beauftragt sie kurzerhand Spikero, ihr selbiges zu beschaffen. Doch das hat eine ganze Menge an Folgen. Mank, Matrose auf dem gemeinsamen Schiff, wird bei der Suche nach einer alternativen Apotheke in der Gosse erdolcht. Erst da stellt der Spielmann fest, dass es sich um eine Mordserie handelt, in deren Mittelpunkt er sich nun selbst befindet. Das Elixier soll dazu dienen, eine gestaltwandelnde Person zu enttarnen. Verdächtige gibt es genug. Die Exfrau von Mank, gemeinsam mit ihrem Ehemann. Und auch der Ehemann seiner Auftraggeberin steht als Gestaltwandler ganz oben auf Spikeros Liste. Doch natürlich ist es nicht so einfach.

Der zweite Band der Reihe „Die Abenteuer des Barden Spikero“ muss den wackeren und wagemutigen Zeitgenossen nicht mehr vorstellen und wirft einen direkt ins Geschehen. Dabei kommt das Buch mit deutlich weniger Szenen aus, in denen der Protagonist ungebremst von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Man hat zunehmend den Eindruck, dass er weiß, was er tut und es gibt einige Charaktere, die ihm das zugestehen und ihn dafür sogar respektieren. Nicht unbedingt immer Ber und besonders nicht der Rest der Schiffsbesatzung, aber Spikero macht Bekanntschaften, schließt Freundschaften und macht sich in manchen Kreisen einen Namen. Nicht alles davon ist ungefährlich, aber das macht natürlich mit den Reiz des Abenteuers aus. Trotz grauenhafter Morde, gefährlichen Gestaltwandlern und einem kaum musizierenden Barden herrscht immer ein hintergründiger Humor vor, der die ganze Handlung begleitet. Noch ist nicht klar, auf welche weitere magische Kreatur Spikero treffen wird, aber da kommt auf jeden Fall einiges an Überraschungen auf ihn zu – und sicherlich nicht nur positive.

„Meuchler & Gestaltwandler“ ist der zweite Teil der Reihe „Die Abenteuer des Barden Skipero“ von C. Gina Riot. In seinem zweiten Solo-Abenteuer muss sich der wackere Barde mit großen Zielen und großem Ego mit mutmaßlich mörderischen Gestaltwandlern herumschlagen. Man kann nur hoffen, dass er sich dabei nicht zu viel zugemutet hat. Oder ist nicht genau das, der amüsante Teil? In jedem Fall macht das Buch Spaß und ist spannend. Kenner des Vorgängers können bedenkenlos zugreifen.

Details

Bewertung

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