Sonntags im Maskierten Waschbär

von Stefan Nink
Rezension von Janett Cernohuby | 02. Januar 2016

Sonntags im Maskierten Waschbär

Es ist mal wieder soweit. Das eingeschworene Männerteam aus Oer-Erkenschwick steht wieder in den Startlöchern, um einmal mehr auf eine abenteuerliche Schatzsuche zu gehen. Wer die drei Herren kennt, der kann sich schon denken, dass dies nicht ohne Chaos und Wirrungen vonstattengehen wird. Und wer bisher noch nicht das Vergnügen mit Siebeneisen, Wipperfürth und Schatten hatte, der soll sich von den Ereignissen in "Sonntags im Maskierten Waschbären" überraschen lassen.

Wobei Siebeneisen, Wipperfürth und Schatten mittlerweile Oer-Erkenschwick verlassen haben und über den großen Teich gezogen sind. Zwischenzeitlich leben sie in New Orleans, treffen sich dort regelmäßig im Waschsalon "Zum Maskierten Waschbären" und besprechen neue Fälle für das NIU. Diese drei Buchstaben stehen für "Nichts ist unmöglich", einer Agentur, die sich auf das Finden unauffindbarer Gegenstände spezialisiert hat. Dazu gehören längst verschollene Schätze, wie jener der Nibelungen oder des Grals. Zwar lehnt Siebeneisen Anfragen für derartig legendäre Schätze grundsätzlich ab, aber eine kann er vor Wipperfürth nicht verstecken. Denn diesem fallen die alten Tagebuchaufzeichnungen eines bayrischen Cowboys in die Hände, in der von der Mumie des letzten Inkaherrschers berichtet wird - und des Herrschers Vermächtnis. Noch ehe Siebeneisen weiß, wie ihm geschieht, steckt er schon mittendrin in der Schatzsuche. Von Las Vegas und dessen Gefängnis aus geht es für ihn durch die Canyons von Arizona, über die Galapagosinseln nach Ecuador, Peru und Chile. Doch was sie am Ende ihres Abenteuers finden, damit hätte keiner von ihnen gerechnet…

Hier ist es also, das dritte Abenteuer der Herrengesellschaft aus Oer-Erkenschwick. Der Leser darf sich wieder auf reichlich verrückte, komische, skurrile und chaotische Situationen freuen. Anders als in seinen Vorgängern reisen die drei Helden dieses Mal jedoch nicht um die Welt auf der Suche nach mehreren Gegenständen, sondern lediglich von New Orleans nach Südamerika, um eine Mumie zu finden. Auch sind sie von niemandem damit beauftragt worden, sondern haben sich diesen Auftrag in gewisser Weise selbst gesucht. Um genau zu sein, war es Wipperfürth, der auf die Aufzeichnungen gestoßen ist. Und wer unseren guten alten Wipperfürth kennt, kann sich schon denken, was dabei herauskommt: abenteuerliche Reisen, amüsante Begegnungen und Erlebnisse, chaotische Reiseanweisungen und so manche andere abstruse Situation, die beim Leser für Schmunzler und Lacher sorgen. Doch nicht nur an der Handlung selbst darf sich der Leser erfreuen, auch an der exotischen Schönheit der Reiseziele. Denn diese beschreibt Autor Stefan Nink sehr lebendig, farbenfroh und vor allem detailreich. So hat man als Leser das Gefühl, nicht nur von außen mitzulesen, sondern selbst im Mittelpunkt der Handlung zu stehen. Aber keine Sorge, diese Beschreibungen gehen keineswegs zu Lasten des Leseflusses. Die Geschichte liest sich locker, witzig und fesselnd. Die Spannung steigt, als plötzlich drei weitere Personen aus einer Nebenhandlung von dem Vermächtnis des letzten Inkaherrschers Wind bekommen. Schon von Anfang an überlegt man, welche Bedeutung die drei Männer haben, die auf der Flucht vor einem Gauner mit italienischen Wurzeln sind. Auf jeden Fall hält Stefan Nink am Ende noch einen finalen Lacher für den Leser bereit.
Wenngleich es der dritte Roman über Siebeneisen ist, können auch Quereinsteiger diesen problemlos lesen. Die vorhergehenden Romane sind in sich abgeschlossen und die aktuelle Handlung erfordert keine Vorkenntnis selbiger. Zudem gibt es zu Beginn eine kurze Zusammenfassung der ersten beiden Bücher, die das allerwichtigste noch einmal aufgreift - und zudem neugierig macht. Vielleicht ist bei manchem nun die Neugier erwacht und man möchte auch diese Abenteuer noch lesen.

Zusammengefasst ist "Sonntags im Maskierten Waschbär" ein weiteres, amüsant-unterhaltsames Abenteuer der selbsternannten Schatzjäger Siebeneisen, Wipperfürth und Schatten. Wieder einmal stolpern sie in eine Expedition, die ihnen nicht nur abenteuerliche Reisen an exotische Orte verschafft, sondern auch ihren Horizont erweitert. Für den Leser bedeutet es auf jeden Fall wieder amüsanten und kurzweiligen Lesegenuss. Und ganz bestimmt sind wir nicht das letzte Mal mit den Dreien auf Reisen gegangen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    10/2015
  • Umfang:
    416 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783809026563
  • Preis (D):
    14,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:

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