Europa ist im Umbruch. Katholiken und Lutheraner ringen um die Macht und zwischen sie drängt sich noch eine Gruppe, die sich selbst die Täufer nennen. Sie dulden zwischen ihrem Glauben und Gott keine Kirche. Sie kämpfen um die Abschaffung des Privateigentums, der Leibeignen und fordern die Gleichheit aller Menschen. Jeremiah Pearson hat um diese Gruppe eine fesselnde historische Trilogie gesponnen, die mit "Der Bauernkrieger" ihren Abschluss findet.
Hölle auf Erden
Florian Geyer wurde von der Kirche exkommuniziert und zieht nun mit seinem Tross Bauern Richtung Würzburg. Sie wollen - wenn nötig mit Gewalt - mehr Rechte für die Bauern einfordern. Denn genau wie die Täufer ist auch Florian der Ansicht, dass alle Menschen gleich sind. Lud kämpft treu an seiner Seite, wenngleich er sich immer mehr von der Sache distanziert und spürt, dass der nun eingeschlagene Weg der falsche ist. Er soll recht behalten.
Währenddessen geht Kristina andere Wege. Ihr ist das Wohl ihres Sohns Peter wichtiger, als der Glaube an Gott und das Bestreben, den Menschen das Lesen beizubringen. Zusammen mit Grit, Rudolf und Witter wollen sie fliehen. Doch dann fallen sie den Obrigen in die Hände und ihnen droht der Ketzertod. Welche Hoffnung gibt es noch für Kristina, wenn selbst Lud ihr nicht zu Hilfe eilen kann?
Großes Finale
Jeremiah Pearson bringt sein großes historisches Epos zu Ende, fügt Fäden zusammen, vereint und trennt Handlungsfiguren. Stärker noch als in den Vorgängerbänden bewegen sich die Leser durch verschiedene Orte des Geschehens und somit auch Handlungsstränge. Florian Geyer und Lud ziehen im Bauernkrieg ins Feld. Kristina, Grit und Witter wollen fliehen, werden dann erneut getrennt, und Konrad von Thüringen sucht in Wien Unterstützung im Kampf gegen die Aufständischen. Natürlich verlangt das vom Hörer große Aufmerksamkeit, die man andererseits auch schon für die Vorgängerbände brauchte. Denn um den Intrigen, Wirrungen und Machtkämpfen des Plots in seinem Ganzen folgen zu wollen, musste man immer volle Konzentration aufbringen. Pearson schuf hier einen historischen Roman mit Tiefgang, mit lebendigen, wenn auch nicht immer authentischen, Charakteren, die einem im Laufe der Handlung vertraut wurden.
Die vorangegangenen Ereignisse und natürlich auch der Titel legen nahe, dass es in diesem dritten Teil um den großen Krieg zwischen Bauern und der Obrigkeit geht. Dem ist auch so, aber dennoch heißt es nicht, dass man einer Handlung folgt, die nur Schlachten beschreibt. Das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz und auch so mancher Charakter erfährt noch ein für ihn unerwartetes Schicksal.
Natürlich hält sich der Autor nicht immer genau an die historischen Abläufe, aber letztendlich ist es doch ein historischer Roman und Geschichte ist hier der Nagel, an dem Pearson seinen Plot aufgehängt hat.
Gelesen wird der dritte Band wieder von Ranja Bonalana. Die Sprecherin ist einem mittlerweile gut vertraut und so kann man innerhalb kürzester Augenblicke sich wieder ganz auf das Buch und die gesamte Handlung konzentrieren.
"Der Bauernkrieger" ist der dritte Band der Freiheitsbund-Sage. Ein weiteres Mal nimmt Autor Jeremiah Pearson seine Leser und Hörer mit ins ausklingende Mittelalter und in jene Zeit, die von Umbruch und Reformation gekennzeichnet ist. Mit diesem Band schließt Jeremia Pearson seine historische Saga um den deutschen Bauernkrieg, eines der blutigsten Kapitel deutscher Geschichte, großartig ab.
Details
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Band:3
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:05/2017
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Umfang:6 Audio-CDs
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Typ:CD
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ISBN 13:9783785754931
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Spieldauer:424 Minuten Minuten