Green Lanterns

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Als Jessica und Simon einen wichtigen Auftrag übernehmen, stoßen sie auf eine unfassbar mächtige Gegnerin. Jessica wird dabei wieder mit ihrer mysteriösen, traumatischen Vergangenheit konfrontiert und muss sich der Entscheidung stellen, ob sie als angstzerfressene Power Ring oder heldenhafte Green Lantern darauf reagieren will.

Ein Hinweis bringt die beiden irdischen Lanterns auf einen von intelligenten Maschinen bevölkerten Planeten. Dort hat sich Singularity Jain eingenistet. Als Anwältin getarnt ist sie in Wahrheit eine Art vampirische Entität, die sich von emotionalen Schmerzen ernährt. Sie provoziert diese, um an ihre Nahrung zu kommen. Während Simon sich mit einem emotionalen Transformer herumprügeln muss, versucht Jain Jessica zu beeinflussen. Diese wird in ein schwarzes Loch gesaugt, wo sie das definierende Ereignis aus ihrer Vergangenheit noch einmal erlebt. Vor Jahren begab sie sich mit ihren drei besten Freunden auf einen Jagdausflug. Die drei jungen Leute stießen dort auf zwei Killer, die eine Leiche beseitigten und wurden anschließend von diesen selbst gejagt. Nur Jessica überlebte, ihre Freunde wurden getötet. Das löste tief in ihr sitzende Angstzustände aus, die sie dazu zwangen nicht mehr ihre Wohnung zu verlassen, bis sie von Power Ring auserwählt wurde, den Ring der Angst zu tragen. Doch Jessica Cruz ist nicht allein auf dem Weg in das Herz der Finsternis. Simon Baz alarmiert nicht nur die Justice League um zu helfen, auch der Straßenmagier John Constantine wird hinzugezogen.
Anschließend auf Tim Seeleys Persönlichkeitsthriller bekommen wir eine eher leichtere Space-Cop Geschichte von Aaron Gillespie serviert. Jessica attackiert offenbar unwissentlich Angehörige einer planetaren Polizeitruppe und wird daraufhin vom Green Lantern Corps gejagt. All das ist jedoch nicht ihre Schuld – sie wurde reingelegt. Simon Baz wird angesetzt sie zu schnappen, doch er stellt sich natürlich sofort an die Seite seiner Freundin. Beide zusammen werden aber nicht Corps-Urgestein Hal Jordan und seinen Lanterns entkommen können…

Band Neun lässt uns zum ersten Mal in die Mysterien von Jessica Cruz Vergangenheit eintauchen. Ihre Geschichte war lange Zeit bekannt, wurde jedoch noch nie im Detail besprochen und viele Fragen waren offen. Tim Seeley baut eine für DC-Superhelden typische traumatische Hintergrundgeschichte auf. Im Gegensatz zu den anderen Helden wie Batman, Hal Jordan oder Flash ist Jessica daran jedoch zunächst zerbrochen. Erst ihre Ängste und eine Zeit als unfreiwillige Superschurkin führten schließlich zu ihrer aktuellen Persona. Einige brennende Fragen werden hier nicht unbedingt alle beantwortet, aber Jessica ist ein interessanter Charakter und gewinnt hier sicherlich an Facetten hinzu. In dieser sehr fokussierten Geschichte schafft es Tim Seeley nicht nur seinen zweiten Protagonisten geschickt einzubauen, sondern sogar die ganze Justice League und den großmäuligen Constantine.
In der zweiten, kürzeren Geschichte hat Aaron Gillespie sich dabei ausgetobt seine Version einer Space Crime Opera zu schreiben. Die Anleihen bei Science-Fiction Popkulturgrößen wie Star Wars sind unübersehbar. Originell ist, dass er Hal Jordan in die Rolle des wütenden Vorgesetzten zwingt, der seinen schwer erziehbaren Ermittlern den Fall entziehen will. Ausgerechnet Hal Jordan, der sich selten um Regeln schert, muss Renegaten bändigen – die Ironie ist offensichtlich. Auch wenn die Auflösung des Falls nicht so originell ist, ist die Geschichte rasant und bietet einen hohen Unterhaltungswert.
Grafisch kann der Band leider nicht so stark punkten wie in puncto Story. Wer die übliche GL-Lichtshow, die mit explosiven Effekten und Luftschlachten vollgepackt ist erwartet, bekommt hier zwar auch solide Action geboten, aber im Vergleich zu „Hal Jordan und das Green Lantern Corps“ fällt diese doch zurück.

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