Deadpool
Deadpool vs. Thanos
von Tim Seeley, Elmo Bondoc
(Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby
| 08. Februar 2016
Jeder weiß, dass Deadpool in allem ein wenig seltsam ist. In der Auswahl seiner Freunde wie seiner Feinde und auch in seiner Vorliebe für das andere Geschlecht. Nicht nur, dass er Bea Arthur als Göttin verehrt und mit der Verlobten von Dracula verheiratet war, ihn verbindet auch ein ganz besonderes Verhältnis mit einer ganz besonderen Dame – oder sollte man sie besser Entität nennen? In jedem Fall ist dies das Hauptthema in „Deadpool vs. Thanos“.
Genauso weiß jeder, dass Deadpool wirklich schwer zu töten ist. Viele bekannte und erfolgreiche Killer haben sich daran bereits versucht. Doch nach einer Auseinandersetzung mit Thanos gibt es richtige Probleme. Nachdem dieser eifersüchtig auf Deadpools gute Beziehung zu Lady Death, der physischen Manifestation des Tods, war, hat er den Söldner mit der großen Schnauze zur tatsächlichen Unsterblichkeit verdammt. Da aber nun auch der Tod selbst verschwunden ist, ergibt das Ganze ein großes Dilemma. Niemand im Universum stirbt mehr „richtig“ und Deadpool sowieso nicht. Also braucht Thanos die Hilfe seines Rivalen, um die von ihm genauso angebetete Dame wiederzufinden. Es gibt eine chaotische Suche im ganzen Kosmos, bei der die beiden unter anderem auf die „Guardians of the Galaxy“ treffen, auf Mephisto und letztendlich sogar auf Eternity. Wie wird sich Deadpool da wieder herauswinden und letztendlich den Tag retten?
Es gibt seltsame Storylines und es gibt Deadpool. Und diese Geschichte, die aus dem Jahr 2013 stammt – also vor der „Marvel Now“-Reihe, wie Deadpool dem Leser selbst erklärt – ist wirklich äußerst skurril. Allerdings bedeutet das nicht unbedingt immer auch gleich „gut“ oder gar „überzeugend“. In diesem Fall ist auch die typische Missachtung der Realität, von generellen Ereignissen oder auch nur der Logik, die Deadpool praktiziert, ausreichend um die Defizite zu kompensieren. Insofern ist die Geschichte rund um Deadpools Geliebte „Lady Death“ eher seltsam als wirklich unterhaltsam. Als wahrer Fan hat man sicherlich immer noch genügend Möglichkeiten sich zu amüsieren, aber insgesamt kann man den vorliegenden Comicband, für dessen Story Tim Seeley und dessen Illustrationen Elmo Bondoc verantwortlich waren, wirklich nur mit Einschränkungen empfehlen.
Auch ohne einen wirklich klangvollen Titel ist „Deadpool vs. Thanos“ eine äußerst seltsame Geschichte rund um den titelgebenden Protagonisten. Doch im Unterschied zu normal können blöde Sprüche und eine abgedrehte Handlung nicht die wirklich dünne Basis kompensieren, auf der die Geschichte aufgebaut ist. Dementsprechend ist das Werk von Tim Seeley und Illustrator Elmo Bondoc wirklich nur etwas für fanatische Fans.
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