Mark Millar Collection

Mark Millar Collection: Civil War

von Mark Millar
Rezension von Stefan Cernohuby | 04. Juni 2018

Mark Millar Collection: Civil War

Es gibt einige Ereignisse im Marvel-Universum, deren Einfluss für immer vorhanden bleibt. Eines dieser Ereignisse war der „Civil War“. Eine Situation, bei der sich zwei große Gruppen von Helden gegenüberstanden und jeweils behaupteten im Recht zu sein. Etwas, das zu einer Menge Toten führte und danach zu einer noch schlimmeren Situation. In der „Mark Millar Collection“ sind nun seine wichtigsten Beiträge für das Event „Civil War“ in einem viele hundert Seiten starken Hardcover-Band zusammengefasst worden.

Viele sind der Meinung, dass Reality-TV den Untergang unserer Gesellschaft markiert. So auch im Fall von Stamford. Denn da will ein von einem Fernsehteam begleitetes Superschurkenteam eine Gruppe Schurken überwältigen. Das klappt auch ganz gut, bis der letzte sich selbst in die Luft jagt und hunderte Unschuldige mit in den Tod reißt. Etwas, was zum Entwurf einer Registrierungspflicht für Superhelden führt. Und Tony Stark, alias Iron Man, ist der stärkste Verfechter dieser Politik. Ganz im Gegensatz zu Captain Amerika. Dieser denkt, dass Taten wichtiger sind als Vorschriften und will sich nicht von Politikern einschränken lassen. Es kommt zu offenen Konfrontationen. Denn beide Gruppen sollen Schurken bekämpfen, während die „offiziellen“ Helden gleichzeitig auch den „nichtregistrierten“ nachstellen. Der Konflikt spaltet Teams und Familien. Es gibt tote Helden und verzweifelte Maßnahmen, wenn Superhelden in der Negativzone eingesperrt werden. Und das führt letztendlich zu einem dramatischen Ergebnis.

Der vorliegende Band zeigt nicht alle Facetten des gewaltigen Marvel-Events, aber er zeigt die wichtigsten Abschnitte bis zur Eskalation. Man sieht, wie sich eine vermeintlich simple unterschiedliche Auffassung durch politische Beteiligung zu einer waschechten Katastrophe für eine gesamte Gesellschaft aufschaukelt. Dieser Prozess wird in vielen unterschiedlichen Episoden dokumentiert, die sowohl persönliche (Fehl-)Entscheidungen als auch von Kurzschlusshandlungen berichten. Das wird in beeindruckenden Bildern festgehalten, die zwar nicht fotorealistisch sind, aber doch einen gemeinsamen Stil besitzen und die Charaktere in hohem Detailgrad darstellen. Zusätzlich gibt es eine Covergalerie und zahlreiche Aussagen von Autoren, Zeichnern und Verantwortlichen über die einzelnen Abschnitte. All diese Ingredienzien machen den Sammelband „Civil War“ aus der Mark Millar Collection zu einem Sammlerstück, das man sein Eigen nennen sollte, wenn man nicht bereits alle Einzelbände der ursprünglichen Reihe besitzt. Die Aufmachung und der Umfang sind den Preis von 35 Euro mehr als wert.

„Civil War“ ist nicht nur ein groß angelegtes Event im Marvel-Universum mit zahlreichen Unterserien, das vor einigen Jahren für Furore gesorgt hat. Es ist nun auch ein eigener Sammelband in der „Mark Millar Collection“, der als formschönes Hardcover mit gelungenem Inhalt, tollen Illustrationen und Zusatzinformationen überzeugt. Das sollte einem Leser die 35 Euro einfach wert sein.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: