Die Erschaffung eines weiteren alternativen Universums zu einem bereits existierenden alternativen Universum ist nicht so einfach. Wenn es gelingt, kann man mit selbigem trotzdem einige Leute vor den Kopf stoßen. Das ist im "Ultimate Universe" von Marvel bereits mehrfach passiert. Doch die "Ultimates" selbst sind mittlerweile Geschichte, was auch im neusten Wurf klar wird. Ob "Ultimate Avengers - Die nächste Generation" überzeugen kann, wollen wir uns näher ansehen.
Nick Fury war eine ganze Weile weg vom Fenster. Als er zurück kommt ist nichts mehr wie vorher. Zahlreiche Mitglieder seiner früheren Heldentruppe sind tot und nun gar desertiert. Der beste von ihnen, nämlich Captain America, wäre einer von denen man das am allerwenigsten erwartet hätte. Aber das hat Gründe. Am Vortag versuchten Hawkeye und Cap einen Raubzug im Baxter Building zu verhindern. Ein Verbrechen, bei dem aufflog, dass der gefährliche Superverbrecher Red Skull Captain Americas Sohn ist. Der an einem Tag Fronturlaub gezeugte Sohn versucht offensichtlich Allmacht zu erlangen. So wird Nick Fury beauftragt, Captain America zurückzubringen um gemeinsam den wahnsinnigen Verbrecher aufzuhalten. Doch schon für den ersten Teil des Auftrags werden zahlreiche neue Kräfte benötigt. Ein genetisch gezüchteter neuer Hulk, Tony Starks böser Bruder, War Machine und vielen anderen gelingt es, Cap aufzuhalten. Doch dann wartet immer noch sein Sohn – und dieser ist ihm in jeglicher Hinsicht überlegen...
Um einen guten Job zu erledigen braucht es den richtigen Mann. Marvel beauftragte Mark Millar damit, eine Fortsetzung für die klassischen „Ultimates“ zu schreiben, die sowohl die früheren Leser als auch neue begeistern können sollte. Und das ist ihm auch gelungen. So wie die ersten Bände begonnen haben, geht es nun weiter. Sinnlose und übertriebene Gewalt, ausgiebiges Blutvergießen sind untrennbar mit dem Inhalt verbunden. Die weiteren Ingredienzien sind allerdings die richtige Portion an Humor, Intrigen und passenden Sprüchen. So kann man sich als Leser bestens unterhalten, schmunzeln und dann am Ende über die Hinterhältigkeit von Autor und einigen Charakteren die Stirn runzeln. Da auch die Zeichnungen von Carlos Pacheco sehr gelungen sind, gibt es im Grunde kein überzeugendes Argument, diesen Comicband nicht zu kaufen – außer man mag keine Marvel-Comics. Da man sich in diesem Fall aber wohl auch kaum diese Rezension durchlesen würde, muss man sich darüber keine Gedanken machen.
Mark Millar gelingt es mit „Ultimate Avengers – Die nächste Generation“ dort anzusetzen, wo die ursprüngliche Reihe begonnen hat. Damit ist nicht erzähltechnisch, sondern stilistisch gemeint. Da die Handlung ebenfalls überzeugen kann, die Sprüche witzig und die Zeichnungen hervorragend sind, ist dieser Band nur zu empfehlen.
Details
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Band:1
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:06/2010
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Umfang:148 Seiten
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Typ:Taschenbuch
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EAN:419188031695701
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Preis (D):16,95 €