Dracula

von Bram Stoker
Rezension von Stefan Cernohuby | 25. September 2018

Dracula

Viele Wesen aus Mythen und Sagen sind in der Lage, uns einen Schauer über den Rücken rinnen zu lassen. Und doch gibt es einige Namen, die dann noch etwas mehr bewirken als nur das. Einer davon lautet „Dracula“. Das einzigartige Werk von Bram Stoker, das man bereits in zahllosen Verfilmungen bewundern konnte, wurde nun bei GoyaLiT als Hörspiel mit zahlreichen bekannten Sprechern neu umgesetzt.

Alles beginnt damit, dass ein Anwaltsnotar mit Namen Jonathan Harker eine beschwerliche Reise auf sich nimmt, um einen Kunden aufzusuchen. Seine Reise, auf der er einer ganzen Menge an Aberglauben begegnet, führt ins entlegene Transsylvanien. Dort erreicht er nach allerlei unheimlichen Begegnungen ein einsames Schloss, auf dem ihn Graf Dracula empfängt. Dieser sorgt für sein leibliches Wohl und hat viele Fragen, da er einen Wohnsitz in England erwerben möchte. Doch anscheinend ist der Graf die einzige Person im Schloss, er isst und trinkt niemals und geht auch niemals im Sonnenlicht nach draußen. Welches Geheimnis verbirgt er?
Ein Briefwechsel zwischen den beiden Freundinnen Lucy und Mina sollte eigentlich nichts Ungewöhnliches darstellen. Und doch geraten beide gegen ihren Willen in dunkle Ränke. Die eine als spätere Frau eines Anwalts, die andere als Opfer einer blutsauengenden Kreatur. Nicht einmal Abraham van Helsing, Kenner des Okkulten, gelingt es mit all seiner Erfahrung, seiner Opferbereitschaft und vielen freiwilliegen Helfern, das Leben der Dame zu retten. Und der Tod ist hier leider erst der Anfang.
Erst als sich die Wege der Harkers mit dem Umfeld von van Helsing kreuzen, entsteht ein ganzes Bild. Und dann wird das Übel enthüllt, die Fronten klären sich und die finale Jagd und Konfrontation sehen bevor.

Es gibt Hörbücher, die warten mit einem bekannten Sprecher auf und Hörspiele, bei denen eher mittelmäßige Macher involviert sind. Doch bei der vorliegenden Adaption sind einige Schwergewichte der Sprecher im deutschsprachigen Raum involviert. Jacob Weigert, Robert Missler, Katharina Thalbach und Stephan Schad sind nur einige derer, die den Charakteren des Romans ihre Stimme verleihen. Und die Stimmen sind es auch, die hier im Mittelpunkt stehen. Einsame Tagebuchaufzeichnungen, briefliche Korrespondenzen und in einigen wenigen Fällen das tatsächliche Zusammentreffen der Charaktere machen das Werk zu einem bedrückenden Hörgenuss. Über die tatsächliche Geschichte das Romans kann man natürlich geteilter Meinung sein, besonders wenn man die Filmadaptionen kennt, die noch um einiges mehr an Action und gesellschaftlicher Interaktion in die eigentliche Handlung eingewoben haben. Allerdings handelt es sich schlichtweg um einen Klassiker, den man so akzeptieren muss, wie er ist, und man kann ihm in jedem Fall zugestehen, dass er immer noch in der Lage ist, Angst zu machen und Furcht zu verbreiten – selbst wenn so manches der Ereignisse und heutzutage nicht mehr genauso in Schrecken versetzen würde, wie im 19. Jahrhundert.

„Dracula“ von Bram Stoker wurde von GoyaLiT in eine neue Form gebracht. Franziska Mende als Autorin und Ulrich Maske als Produzent haben das Who-is-Who der deutschsprachigen Sprecherszene versammelt, um die verschiedenen Stimmen der Romancharaktere in einem stimmlastigen Hörspiel zu vereinen. Auch wenn die Handlung vielleicht nicht jenen Spannungsbogen besitzt, wie heutige Werke, sollte man dem Hörerlebnis mit Katharina Thalbach, Robert Missler, Stephan Schad und vielen mehr, doch eine Chance geben.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Erschienen:
    08/2018
  • Umfang:
    1 MP3-CD
  • Typ:
    CD
  • ISBN 13:
    9783833739002
  • Spieldauer:
    310 Minuten

Bewertung

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