Leona

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"Alea iacta est." - Eine Redewendung, die weithin mit "Die Würfel sind gefallen" übersetzt wird. Eine lateinische Phrase, die schlichtweg bedeutet, dass ein oder mehrere Ereignisse ihren Lauf genommen haben und nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Für die Ermittlerin Leona Lindberg sind ebenfalls einige Ereignisse ins Rollen gekommen, von denen der erste Band der Trilogie erzählt. Dieser ist gleichzeitig als Hörbuchproduktion im Verlag GoyaLit erschienen.

In Stockholm geschieht ein unglaubliches Verbrechen: Ein kleines Mädchen betritt nackt und blutüberströmt die Filiale einer Bank und schaltet einen Kassettenrecorder ein. Die Stimme auf dem Tonband fordert die Herausgabe des Geldes, andernfalls würde dem Mädchen etwas Schlimmes zustoßen. Die Angestellten der Bank sind entsetzt und gehen auf die Forderungen ein. Danach verschwindet das Mädchen spurlos. Auch die Hundestaffel der Polizei kann keine Fährte aufnehmen. Was ist hier los?
Beim Dezernat für Gewaltverbrechen wird die Ermittlerin Leona Lindberg, selbst zweifache Mutter, mit dem Fall betraut. Doch die Ermittlungen sind nicht einfach. Es wird kein Kind vermisst, auf das die Beschreibung passt. Es gibt keine Spur von dem Mädchen, keine Augenzeugen, die etwas Verwertbares gesehen haben. Doch es gibt viele Geheimnisse und viel zu verbergen. Insbesondere von Leona selbst…

"Leona - Die Würfel sind gefallen" ist ein Kriminalroman, der dem Hörer das Blut in den Adern gefrieren lässt. Nicht aufgrund von Gewalt und besonderer Brutalität. Sondern aufgrund der Geheimnisse, die es gibt, und der menschlichen Abgründe, die sich hier auftun. Nichts ist, wie es scheint und jene, die als unbescholtenen gelten, entpuppen sich als Drahtzieher hinter allem. Zuerst einmal steht natürlich die Frage im Raum, wer auf die kranke Idee kommt, ein Mädchen dafür zu missbrauchen, eine Bank auszurauben. Wer ist so gestört, einen solchen Plan auszuhecken und in die Tat umzusetzen? Die Antwort bekommt der Hörer sehr schnell. Das nimmt dem Buch allerdings nicht seine Spannung, im Gegenteil. Durch diese frühe Offenbarung ist der Hörer erst einmal völlig geschockt und aus der Bahn geworfen. Doch er hat kaum Zeit, um sich Gedanken darüber zu machen, denn nun geht es Schlag auf Schlag. Zwei weitere Banküberfälle werden verübt. Es kommt wie so oft zu kleinen Missgeschicken und Fehlern, die behoben werden müssen. Erpressung, Mord und zwielichtige Spiele halten die Hörer auf Trab und lassen sie nicht zum Luftholen kommen.
Mittendrin steht die Ermittlerin Leona, da zwar wie eine Außenseiterin wirkt, aber trotzdem gut und geschickt mit Menschen umzugehen weiß. Doch sie hat etwas zu verbergen. Vor ihren Kollegen, vor ihrer Familie, vor ihrem Mann. Leona wirkt kalt, berechnend, gefühllos. Sie selbst schiebt ihre Charakterzüge auf ihre Eltern und ihre Kindheit zurück, die alles andere als leicht war. Doch so unnahbar wie Leona scheint, so emotions- und gewissenlos wie sie sich gibt, ist sie am Ende nicht. Doch das gesteht sie niemandem ein, am wenigsten sich selbst.
Wie schon mehrfach erwähnt, entfaltet sich hier eine packende und fesselnde Handlung. Jenny Rogneby gelingt es einen Spannungsbogen aufzubauen, der nicht nur konstant bleibt, sondern bis zum Ende immer mehr zunimmt. Ein ums andere Mal fragt man sich während des Hörens, worauf das alles hinauslaufen wird. Wie das alles enden wird. Nicht gut, so viel sei verraten. Und auch Leona zahlt letztendlich einen Preis, bei dem man sich fragt, ob es das alles wert war.

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