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Der Titel des neuen Buches von Guillaume Musso verheißt eine Geschichte in einem eng umgrenzten Zeitraum und damit komprimierte Spannung. Und natürlich auch die Aussicht auf eine neue Deutung des altbekannten Themas von 24 Stunden, die einen Tag ergeben. Denn allzu banal wäre es, den Rahmen ein weiteres Mal als Titel zu verwenden, wie es auch schon die bekannte amerikanische Fernsehserie “24” gemacht hat. Und in der Tat, Guillaume Musso fällt dazu etwas Neues ein.

Als der junge Arzt Arthur Costello von seinem Vater das Twenty-four Winds Lighthouse erbt, ahnt er noch nicht, dass dieses Erbe sein ganzes Leben nicht nur verändern, sondern bestimmen wird. Das Twenty-four Winds Lighthouse ist ein aufgelassener Leuchtturm in Cape Cod. Als sein Vater den Leuchtturm an Arthur übergibt, tut er das mit der Enthüllung, dass im Keller ein zugemauerter Raum mit einer eisernen Türe sei, die er unter keinen Umständen öffnen darf. Im Schuppen neben dem Turm findet Arthur dann aber einen neu gekauften Vorschlaghammer und ein Brecheisen. Und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf, das Arthur die Liebe seines Lebens ebenso finden lässt, wie seinen lange tot geglaubten Großvater. Dabei erfährt Arthur, dass vierundzwanzig Stunden viel mehr umfassen können, als nur einen Tag. Manchmal fast ein ganzes Leben.

“Vierundzwanzig Stunden” ist ein Roman von Guillaume Musso, als Hörbuch gelesen von Richard Barenberg,
Die Geschichte, die Musso erzählt, ist eine Mischung aus Übernatürlichem und Thriller. Aber was anderes kann ein verbotener, zugemauerter Raum im Keller eines aufgelassenen Leuchtturms schon verheißen?
Der Erzählstil des Romans lässt sich komprimiert am Beispiel einer Passage ganz zu Beginn zusammenfassen als Arthur einleitend erzählt: “Am Vorabend hatte ich nach achtundvierzig Stunden Bereitschaftsdienst ein paar Gläser zu viel in der Sansibar gekippt. Zusammen mit Veronica Djelenskij, der aufreizendsten und willigsten Krankenschwester des Massachusetts General Hospital. Die schöne Polin hatte einen Teil der Nacht mit mir verbracht, dann aber vor zwei Stunden die gute Idee gehabt das Feld mitsamt ihrem Päckchen Gras und dem Zigarettenpapier zu räumen”.
Guillaume Musso bleibt diesem Hardboiled-Stil durch den Roman hindurch treu. Genauso wie die Handlung, die Arthur in einem engen Radius um seinen Großvater Sullivan und die Liebe seines Lebens Elisabeth Aimes gefangen hält.
“Vierundzwanzig Stunden” hat seine Basis in der übernatürlichen Kraft des verbotenen Raumes im Leuchtturm. Um dem Roman zu folgen bleibt dem Hörer nichts als diese Voraussetzung zu akzeptieren und die absurden, traurigen und manchmal auch glücklichen Momente der Geschichte zu nehmen, wie sie sind. Auch wenn Gemeinplätze und Klischees manchmal überbordend scheinen.
Richard Barenberg bemüht sich meisterlich in der Lesung des Romans dem Sprachgebrauch gerecht zu werden und die zunehmend absurder werdende Geschichte trotzdem spannend und abwechslungsreich zu vermitteln. So entsteht die Spannung der Handlung oft nicht so sehr durch die Erzählung selbst, als durch die variantenreiche Gestaltung der Lesung. Dadurch bleibt die Geschichte, die phasenweise langatmig wird, trotzdem mitreißend und interessant.
Im letzten Teil des Romans hat man trotzdem manchmal den Eindruck, dass auch Musso selbst die Geschichte forciert zu Ende bringen will und zahlreiche Kunstgriffe nutzt, um die Handlung zu verkürzen. Als Hörer fühlt man phasenweise mit Barenberg, der viel Energie in eine spannende Lesung gesteckt hat.