Askir - Die komplette Saga

Askir - Die komplette Saga, Band 2

von Richard Schwartz
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. April 2015

Askir - Die komplette Saga, Band 2

Es ist nicht so ungewöhnlich, dass ein fernes, beinahe unerreichbares Ziel Titel eines Romans oder einer ganzen Reihe wird. Dennoch könnte es sein, dass sich der eine oder andere Leser wünschen würde, dass die Charaktere ihre große Fahrt irgendwann beenden - sonst hätte man doch die ganze Serie als "Die lange Reise nach XY" betiteln können. Hofft man also vergebens, dass die Helden im zweiten Band von "Askir - die komplette Saga", endlich das titelgebende Askir erreichen?

Havald hat viel erreicht. Mehr als er vorher erwartet hatte. In Gasalabad hat er nicht nur Freunde gefunden und längst im Sand der Geschichte verschollene Helden zurück gebracht, selbst die Herrscherin schenkt ihm ihr Ohr. Er entdeckt gemeinsam mit seinen Freunden auch eine tödliche Gefahr, die nicht nur die aktuelle Herrscherfamilie bedroht, sondern schon ein erster Vorgeschmack auf eine weit größere Bedrohung ist. Eine Bedrohung die sich anschickt, sich alle Länder der bekannten Welt einzuverleiben: Ein Tyrann namens Thanlak, der zugleich Zauberer und Nekromant ist. Dem Verfluchten und seinen Gefährten gelingt es, etliche Gefahren aus dem Weg zu räumen und sogar gefangene Adelige zu befreien. Letztlich läuft alles auf eine tödliche Konfrontation hinaus...
Irgendwann stehen die Zeichen auf Aufbruch. Denn Havald muss nach Askir, um das Reich über den erneuten Aufbau der zweiten Legion hinaus noch davon zu überzeugen, dass es sogar eine ernsthafte Gefahr für Askir selbst gibt. Denn auf den Feuerinseln wird eine Armee gesammelt, die eine Invasion vorbereitet. Als Havald Schiffsbruch erlediet, davontreibt, von seinen Freunden getrennt wird und darüber hinaus noch sein mächtiges Bannschwert Seelenreißer verliert, scheint er verloren. Oder gibt es doch noch eine Möglichkeit, dass er ein Glückspilz ist, und sich letztendlich mit seinem Gott wieder versöhnt, mit dem er unverändert im Zwist liegt?

Es tut einem Helden grundsätzlich gut, wenn er nicht völlig unverwundbar und unfehlbar ist. Im Fall von Havald ist es jedoch ein bisschen seltsam. Er selbst sieht sich nie als besonders gut in den Dingen, die er tut. Dennoch gelingt ihm alles. Einerseits, vermutlich weil er ein riesiger von den Göttern begünstigter Glückspilz ist, andererseits wohl auch, weil er doch viel besser in allem ist, als er selbst weiß. Seine halbgaren Pläne, die ohnehin nie die Feindberührung überleben, und sein Hang dazu, permanent von den Ereignissen mitgerissen zu werden, mag zwar teilweise etwas ärgerlich sein, doch man hat sich mittlerweile an die Charaktere gewöhnt. So kann man auch darüber hinwegsehen, dass die Charaktere offensichtliche Fakten über mehrere Romane hinweg zu übersehen scheinen. Der Spannungsbogen ist gut gebaut, die Ziele der Charaktere sind weitgehend klar und auch die Hingabe an ihre Sache und das Verfolgen ihrs Ziels sind bewundernswert. Trotz des einen oder anderen Kritikpunktes, über den man natürlich diskutieren kann, handelt es sich um zwei tolle Romane in einem ebenso guten Kombi-Paket, das auch nur 20 Euro kostet - trotz farbiger Karten und zusätzlicher Illustrationen.

Der zweite Sammelband aus "Askir - Die komplette Saga" von Richard Schwartz enthält zwar "nur" zwei Romane, welche die eine oder andere Schwachstelle aufweisen, kann jedoch trotzdem überzeugen. Denn die im Titel enthaltene Saga erweist sich als gelungener Spannungsbogen, während man die Charaktere langsam liebgewinnt. Ein Buch, das allen Liebhabern guter Fantasy und allen Kennern von Richard Schwartz nur empfohlen werden kann. Der Kauf lohnt sich in jedem Fall.

Details

Bewertung

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    Keine Bewertung

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