Die Götterkriege

Götterkriege - Die komplette Saga 1

von Richard Schwartz
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. Dezember 2016

Götterkriege - Die komplette Saga 1

Auch wenn man es nicht unbedingt glaubt, in der Regel lässt sich alles noch steigern. Wenn also jemand behauptet, es könne nicht schlimmer komme, empfiehlt es sich in der Regel, sich einfach zurückzulehnen und abzuwarten. Denn irgendwann kommt es schlimmer. In Askir wurde eine der größten Schlachten aller Zeiten geschlagen und ein ganzes Kaiserreich erneuert. Und doch trägt die Folgereihe von Richard Schwartz den Titel „Götterkriege“. Man darf also davon ausgehen, dass die weitere Geschichte kein Spaziergang wird.


Alles startet mit einem Paukenschlag. Auf Havald, den Herold Soltars, wurde ein Anschlag verübt. Wie tot liegt er inmitten des Tempels und sein Bannschwert wurde gestohlen. So macht sich unter seinen Freunden Verzweiflung breit. Und alles wird sehr kompliziert. Denn jene Freunde, die zuvor Reisegefährten waren, haben jetzt wichtige Positionen inne. Seine Geliebte Leandra ist nun nicht nur Maestra, sondern Königin von Illian. Und Desina ist sogar Kaiserin von Askir. Als eine Vision zeigt, dass der Priester Gerlon das gestohlene Schwert zurückzubringen kann, besteht wieder Hoffnung. Denn auch der Tod von Havald erweist sich als nicht ganz so unumkehrbarer Zustand wie zuvor erwartet. Dennoch stehen einem möglichen Erfolg zahlreiche Hindernisse im Weg. Angefangen von Sümpfen, einer Hexe, notwendigen Umleitung des Weltenstroms, dem Tod einiger Freunde und nicht zuletzt der Tatsache, auf die Hilfe einer Dienerin des Namenlosen Gottes angewiesen zu sein, werden Reise und weitere Pläne zu einer extremen Herausforderung. Selbst wenn Leandra einen Thron über drei Reiche besteigen würde, droht Kriegsfürst mit einem schrecklichen Ultimatum all das zu zerstören, wofür Leandra, Havald, Zokora und all die anderen gekämpft haben...

Wenn die Charaktere einer Romanreihe einen gewissen Status erreicht haben, muss man sie mit größeren und komplexeren Themen konfrontieren. Nachdem die „Askir“-Saga damit geendet hat, dass einige Charaktere als Könige, Kaiser und höchste Diener ihres Gottes waren, musste eine noch größere Herausforderung folgen. Die Reihe heißt „Götterkriege“, und obwohl in den ersten beiden Romanen, die in „Die komplette Saga 1“ zusammengefasst wurden, eher angedeutet wird als wirklich ausgeführt, weiß man, dass es ziemlich heiß hergeht, wenn Götter anfangen miteinander zu streiten. Interessant ist hierbei besonders die Darstellung des sogenannten Namenlosen Gottes – wie Boron ein wenig an die Götter aus „Das schwarze Auge“ angelehnt. Denn obwohl der Gott und wofür er steht definitiv böse sind, verlangt er nicht nach bösen Taten oder blutigen Opfern für die Anbetung. Das ermöglicht es einigen der Charaktere auf Umwegen die Macht des Gottes zu nutzen. Damit begeben sie sich aber natürlich auf einen gefährlichen Pfad, speziell Wiesel, der sich auf Geschäfte einlässt, die ihn seine Seele kosten könnten. Die Handlung wird mit der gleichen Intensität fortgesetzt, die sie schon in der Vorgängerreihe besessen hat. Auch wenn einige neue Charaktere die Reihen füllen, darf man sich trotzdem auf zahlreiche bekannte Gesichter freuen. Und selbst der Tod scheint einige von ihnen nicht endgültig aus der Geschichte tilgen zu können – was wieder ein Grund zur Freude für den Leser darstellt. Wir können den Band daher uneingeschränkt empfehlen – selbst wenn man die Vorgängerreihe nicht unbedingt kennt. Denn hier gibt es einen guten Punkt für Quereinsteiger.

Der erste Band der Sammlung „Götterkriege – Die komplette Saga“ von Richard Schwartz enthält die beiden Romane „Die Rose von Illian“ und „Die weiße Flamme“. Diese beiden Werke stellen einen idealen Start für die zweite Reihe dar, die nach den „Askir“-Werken angesiedelt ist. Aber sogar Quereinsteiger werden hier nicht enttäuscht. Alle Fantasyfans können bedenkenlos zugreifen.

Details

Bewertung

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