Askir - Die komplette Saga

Askir - Die komplette Saga, Band 3

von Richard Schwartz
Rezension von Stefan Cernohuby | 31. August 2015

Askir - Die komplette Saga, Band 3

Nicht immer ist das Ende einer Saga auch das Ende einer größeren Geschichte. Denn sehr oft ist das Ausklingen eines Handlungsbogens auch der Beginn vieler weiterer Handlungsfäden. Im Fall des dritten Bandes von „Askir – die komplette Saga“ findet der Leser zwei Romane, die nur lose zusammenhängen, aber doch sehr wichtig für die komplette Handlung sind. „Die Eule von Askir“ und „Der Kronrat“ warten auf den Leser.

Seit Jahrhunderten stand der Turm der Eulen in Askir leer. Erst seit einigen Jahren lebt dort eine neue Eule, die junge ehemalige Diebin Desina. Doch jetzt, da vor Wochen der Weltenstrom wiederkehrte – ein lange versiegter Strom der Magie – ist sie endlich in der Lage ihren Posten so zu bekleiden, wie sie ihn eigentlich ausfüllen soll. Mit Umhang und Macht, um das Übel zu bekämpfen, das in der Stadt passiert. Und als sich ein Kammerdiener offensichtlich selbst tötet und dabei den eigenen Kopf um 180 Grad nach hinten dreht, ruft sie das auf den Plan. Sie findet heraus, dass es Seelenreiter in der Stadt gibt. Gefährliche Wesen, welche die Körper eines Menschen übernehmen können und die offenbar größere Pläne in der Stadt haben. Gemeinsam mit ihrem Ziehbruder Wiesel geht sie der Sache nach und wird in eine komplexe Intrige verwickelt, in der nicht nur ihre Fähigkeiten auf die Probe gestellt werden, sondern auch ihr Leben in Gefahr gerät. Doch durch Unterstützung der Bardin Taride und ihren Adjutanten Santer können einige Ränke entwirrt werden.
Als Havald, der seit Jahrhunderten mit einem Fluch durch die Welt wandert, mit seinen Gefährten in Askir ankommt, sind dort die Dinge schon in Bewegung geraten. Die Stadt hat seine Ankunft erwartet und die Abwehr einiger Seelenreiter durch die Eule hat die Stadt in Aufruhr versetzt. Doch nichts hätte die Stadt auf einen Lanzengeneral wie Havald alias Roderic von Thurgau vorbereiten können. Nach einem etwas verhaltenen Beginn, dem Versuch die Ausbildung eines Bullen nachzuholen und trotz gleichzeitiger Angriffe durch Anhänger des gefährlichen Nekromantenkaisers diplomatisch zu bleiben, platzt ihm irgendwann der Kragen. Nicht nur, dass seine Geliebte nun zur Königin wird und ihm daher entgleitet, sich Gerüchte um ihn ranken und er Truppen in den Tod schicken muss. Als er feststellt, wie sehr das mächtige Askir zu einem Spielball der anderen Reiche geworden ist, muss er darüber hinaus eine Entscheidung treffen, die nicht nur für ihn selbst, sondern auch seinen alten Freund Ragnar, die Eule Desina und alle anderen zahlreichen Charaktere tiefgreifende Folgen hat...

Hätte es sich hierbei tatsächlich um den letzten Roman einer Trilogie gehandelt, wäre ein Ende weit endgültiger ausgefallen. Doch glücklicherweise scheint Richard Schwartz bereits soweit freie Hand gehabt zu haben, dass er ein weitgehend offenes Ende schreiben konnte. Neben der sehr spannenden Handlung beider Romane – „Die Eule von Askir“ ist beinahe besser gelungen, weil sie nicht direkt auf die Vorgänger aufbauen muss – sind auch die zahlreichen kleinen Anspielungen amüsant, die der Autor in die Handlung einbindet. So könnte beispielsweise der Diebstahl einer Geldbörse durchaus aus einer Welt stammen, die etwas mit Drachen zu tun hat. „Der Kronrat“ ist ein gelungener Roman, um den Weg nach Askir der Hauptcharaktere abzurunden und ihnen eine neue, größere Aufgabe zuzugestehen. „Die Eule von Askir“ zeigt dafür einen anderen Aspekt einer gut durchdachten Welt, deren leichte Anleihen an das Rollenspiel „Das Schwarze Auge“ kaum auffallen. Kenner und Liebhaber guter Fantasy sollten hier unbedingt zugreifen. Die beiden Romane sind die 20 Euro definitiv wert.

Der dritte Band der Reihe „Askir – Die komplette Saga“ bringt gleichzeitig den ersten großen Handlungsstrang zu Ende und führt gleichzeitig auch noch neue Charaktere und eine neue Perspektive ein. Die beiden Werke von Richard Schwartz sind sehr spannend und man kann sie jedem Fan guter Fantasy nur ans Herz legen. Gleichzeitig bieten sie einen ersten Ausblick auf die folgenden „Götterkriege“.

Details

Bewertung

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