Star Trek Titan

Der Rote König

von Andy Mangels, Michael A. Martin
Rezension von Stefan Cernohuby | 13. April 2009

Der Rote König

Nachdem die klassische "Star Trek"-Saga zumindest auf der großen Leinwand mit "Star Trek: Nemesis" ihr Ende gefunden hat, waren die Ideen für die Zeit danach nicht allzu weit verbreitet. Nun erscheint im Cross Cult - Verlag eine Serie, von der uns aktuell der zweite Band vorliegt: "Star Trek Titan". Dieser Roman trägt den Titel "Der Rote König" und wurde von Andy Mangels und Michael A. Martin verfasst.

Die U.S.S. Titan steckt - wie so viele Sternenflottenraumschiffe - gleich nach dem Jungfernflug in ziemlichen Problemen. Aufgrund eines Risses im Raum-Zeit-Kontinuum wurde das Schiff viele Millionen Lichtjahre durchs All geschleudert, diesmal sogar bis in eine andere Galaxis. Weder Captain Riker noch Commander Tuvok oder der Rest der Besatzung sind erfreut. Besonders der Vulkanier fühlt sich an Voyager-Zeiten erinnert, in denen er ebenfalls eine nahezu ewig anmutende Heimreise aus einem anderen Sektor der Galaxis antreten musste. Hier, inmitten der kleinen Magellanischen Wolke, stößt die Sternenflotten-Multikulti-Truppe nicht nur auf alte Bekannte aus den Völkern der Klingonen und Romulanern, sondern auch auf eine uralte Spezies, die sich einst aus den Menschen entwickelte. Eine Spezies, die durch das Auftauchen der Titan und ihrer zeitweiligen Verbündeten in Gefahr gerät, durch den Roten König vollständig ausgelöscht zu werden. Es bleibt nur eine Möglichkeit. Romulaner, Klingonen und Föderationsangehörige müssen zusammenarbeiten, wollen sie nicht für das Ende einer ganzen Spezies verantwortlich sein.

Als William T. Riker noch Commander und erster Offizier der U.S.S. Enterprise war, war man sich nie sicher, was man von ihm halten sollte. Sein überschäumendes Selbstvertrauen, das mutwillige Eingehen von Risiken und vor allem seine Affinität zur klingonischen Küche hatten stets das Potential, den Seher oder Leser zu verwirren. Nach dem letzten Film ist Riker nun endlich Captain. Kann er mit seiner neuen Crew jedoch so überzeugen, wie es die Vorgänger getan haben? Überraschenderweise lautet die Antwort auf diese grundsätzliche Frage ja. Der Roman schafft es sowohl, die Beziehung zwischen Riker und seiner Nunmehr-Frau Deanna Troi unkitschig darzustellen, als auch die anderen Charaktere ins richtige Licht zu rücken. Sowohl Tuvok, der sich über weite Teile des Romans mit seinem alten Capellanischen Freund Admiral Akaar wegen einer (buchstäblich) uralten Angelegenheit streitet, als auch die weiteren Charaktere werden überzeugend umgesetzt. Auch die Handlung scheint nicht zu weit hergeholt zu sein - kein Wunder, hat es Schiffe der Föderation in fünf verschiedenen Fernsehserien doch schon in jede erdenkbare Situation verschlagen. Daher ist der zweite Band der Reihe "Star Trek Titan" mit dem Untertitel "Der Rote König" jedem Liebhaber des Universums zu empfehlen. Zudem ist es auch problemlos möglich mit dem zweiten Teil zu beginnen, auch wenn man den ersten noch nicht gelesen hat. Es bleibt zu hoffen, dass die weiteren Bände sich als genauso spannend und abwechslungsreich präsentieren. Das Potential dazu haben sowohl Crew als auch Serie.

"Der Rote König", der zweite Band der neuen, bei Cross Cult erscheinenden "Star Trek"-Reihe "Star Trek Titan" präsentiert sich als überraschend unterhaltsam und spannend. Zudem wurden auch Charaktere anderer Reihen gelungen eingebunden. Somit ist es geglückt, eine Buchserie zu starten, die zeitlich nach den Ereignissen des letzten Films "Star Trek: Nemesis" angesiedelt ist. Und sollten die Folgeromane ebenfalls diese Qualität haben, spricht nichts gegen einen Erfolg der Reihe.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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