Detroit Undercover

von Lara Möller
Rezension von Stefan Cernohuby | 24. Februar 2016

Detroit Undercover

Organisiertes Verbrechen ist Weltweit auf dem Vormarsch. Logistik, Technologie und die Möglichkeit riesige Gewinne einzustreichen, sind Wegbereiter für wie Unternehmen geführte Syndikate, die einzelne Subunternehmen mit eigenen Geschäftsführern gründen. Der einzige Weg, solche Organisationen zu zerschlagen, ist von innen. Lara Möllers Roman „Detroit Undercover“ erzählt von einem derartigen Einsatz.

Tagsüber ist Alec Boyd Automechaniker, ein sehr guter noch dazu. Doch nachts verdient er sein Geld anders. Er ist Fluchtfahrer für Berufsverbrecher. Ein starkes Auto mit guter Bodenhaftung und er hängt alles ab was ihn verfolgt – egal ob rivalisierende Banden oder Polizeiautos. Doch sein Ziel ist ein größeres, die „Great Lakes Association“, ein Kartell, das sich in allen Bereichen des Verbrechens festgesetzt hat. Denn dieses soll er als verdeckter Ermittler unterwandern. Während einer seiner Fahrten fällt er auch dem Drogenboss der GLA auf. Ramesh Dewari, gebürtiger Inder, ist ein mächtiger Mann, der keinerlei Widerstand duldet. Begeistert von den Fahrfähigkeiten von Alec' will er von diesem Unterricht haben. Das widerspenstige Naturell des Mechanikers reizt ihn zwar regelmäßig bis zur Weißglut, doch seine Loyalität und Fähigkeiten beeindrucken ihn gleichermaßen. Daraufhin zieht er den Fahrer immer mehr ins Vertrauen. So steigt Alec trotz einiger (sehr schmerzhafter) Rückschläge in der Organisation auf. Als ein Krieg zwischen der GLA und einem anderen Kartell droht, ist Alec mit den Plänen seiner Vorgesetzten zu einem direkten und brutalen Einsatz nicht einverstanden und er muss sich langsam aber sicher fragen, wem seine Loyalität gilt. Der Polizei oder aber dem Verbrecherboss, den er mittlerweile beim Vornamen nennt…

„Detroit Undercover“ ist gewissermaßen ein klassisches Werk. Es ist geradlinig, actionreich und voller Spannung. Von der ersten Minute an taucht man in das Leben eines verdeckten Ermittlers ein, der sich völlig in seine Rollen hineinlebt. Sowohl als Mechaniker, wobei er seine Liebe zu Autos nicht spielen muss, als auch als Fahrer – eine Aufgabe, für die er sich extra in langwierigem Training vorbereitet hat. Man erlebt mit, wie er sich immer mehr in einer Organisation verstrickt, die ihm eigentlich zuwider sein müsste. Wie er sich mit seinem Ziel anfreundet und beinahe schon identifiziert. Obwohl die weitere Handlung mitunter ein wenig vorhersehbar ist – denn natürlich kann das Ganze so nicht gutgehen – tut das dem Unterhaltungswert der Geschichte keinen Abbruch. Ein wenig Gedanken macht man sich vielleicht beim Ende, da hätte man vermutlich einen anderen Ausgang erwarten können. Aber auch das hat keine negativen Auswirkungen auf die Stimmung des Lesers. Insgesamt ist das Werk also ein sehr unterhaltsamer und actionreicher Thriller, den man sehr schnell gelesen hat. Wem das „Crime&Action“-Genre zusagt, der liegt hiermit sicher nicht falsch. Denn auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, was bei Veröffentlichungen in kleineren Verlagen nicht unbedingt immer alltäglich ist.

„Detroit Undercover“ ist ein spannungsgeladener und actionreicher Thriller rund um einen verdeckten Ermittler. Das Werk von Lara Möller, das im Verlag p.machinery erschienen ist, mag nicht unbedingt der tiefgründigste Roman des Jahres sein, kann aber in anderen Punkten überzeugen und darüber hinaus bestens unterhalten. Wer Thriller, Krimis und Action liebt, kann bei diesem Buch beruhigt zugreifen – denn es enthält alle davon, und noch dazu reichlich. Man darf gespannt sein, ob es bei diesem einen Ausflug der Autorin in das Genre bleibt.

Details

Bewertung

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  • Erotik: