Dreizehn Gäste

von Jefferson J. Farjeon
Rezension von Emilia Engel | 23. Juli 2019

Dreizehn Gäste

Ein Landhaus in England. Lord Aveling, seine Gattin Lady Aveling und Tochter Anne laden ein. Zwölf Gäste werden erwartet, doch dreizehn erscheinen. Wird diese unglückselige Zahl das Wochenende überschatten? Schon bald geschieht das erste Unglück. Ein Gemälde wird zerstört. Dann wird ein Toter gefunden. War es ein Mord? Die Gäste werden nervös, denn jeder unter ihnen könnte der Mörder sein. Inspektor Kendall ermittelt und stellt fest, dass es hier viele Geheimnisse aufzudecken gibt.

Lord Aveling erwartet für dieses Wochenende zwölf Gäste in seinem Landgut Bragley Court. Es ist eine sehr bunte Mischung aus Gästen. Die Schauspielerin Zena Wilding, der bekannte Journalist Bultin, ein Künstler Namens Pratt, auch ein bekannter Politiker findet sich unter den Gästen und natürlich die hübsche Witwe Nadine Leveridge und noch einige andere. 

Die meisten von ihnen reisen mit dem Zug an. Als am Bahnhof einem Passagier ein Unfall passiert und er sich den Fuss verletzt, beschließt Nadine kurzerhand den Verletzten nach Bragley Court mitzunehmen. John Foss hat sich den Fuss verstaucht und wird im Landhaus sofort willkommen geheißen. Um sein verletztes Bein zu schonen wird Foss etwas abseits des Geschehens untergebracht. Dennoch bekommt er viele Anstandsbesuche und führt so einige interessante Gespräche. Von seiner abgeschiedenen Position heraus bekommt er ganz unbemerkt mehr mit, als sich die Gäste und Hausbewohner wünschen würden.

In Bragley Court ist nämlich so einiges los und es gibt so manches Geheimnis. Und auch wenn man in ganz englischer Manier stets zuvorkommend und höflich ist, brodelt es unterhalb der Oberfläche. Erst als der erste Tote gefunden wird, beginnen die Emotionen so richtig zutage zu treten. Inspektor Kendall kommt herbeigeeilt und macht sich an die Lösung des Falles. Es ist jedoch kein Leichtes, denn scheinbar jeder Befragte hat etwas zu verbergen. Dann passiert noch mehr Unerwartetes. Kann der Kommissar das Rätsel um den Mordfall lösen? Wie hängt alles zusammen?

J.J. Farjeon ist ein Krimiautor des Goldenen Zeitalters der britischen Kriminalliteratur und hat zahlreiche Krimis und Thriller verfasst. “Dreizehn Gäste” erschien damals 1936 und liegt mit dieser wunderschönen Ausgabe erstmals auf Deutsch vor. Der Klett Cotta Verlag hat in derselben Reihe schon einige Klassiker im Krimibereich herausgebracht und überzeugt bereits  beim ersten Anblick mit dem ansprechenden Leinencover.

Man darf sich allerdings nicht erwarten bei diesem Krimi dasselbe zu bekommen, wie bei aktuellen Kriminalromanen. Der klassische, britische Schreibstil mag für viele doch recht ungewohnt sein, doch wer beim Lesen dranbleibt, wird rasch Gefallen an diesem Krimi finden. Es gibt reichlich Dialoge in dem Buch, die oft skurril sind und zum Schmunzeln anregen. Viel mehr, als dass das Buch durch Spannung unterhalten würde (hier darf man sich nicht zu viel erwarten), sind es mehr die interessanten Charakteren, die faszinieren. Die Gespräche und Auseinandersetzungen sind durchwegs amüsant zu lesen. Vor allem als der Inspektor dazustößt, kommt etwas mehr Bewegung in die Geschichte. 

“Dreizehn Gäste” ist sicher nichts für jeden Krimi- oder Belletristikleser. Eine Vorliebe für das Britische und Landhauskrimis ist sicher von Vorteil. Was für die einen Leser womöglich als etwas langsamer Krimi empfunden wird, wird bei den Liebhabern alter Kriminalromane für Gefallen sorgen. Eine langsam aufgebaute Geschichte mit einem überraschenden und unerwarteten Ende. Wir finden dieses Buch eine sehr gelungene Ausgabe dieses britischen Klassikers!

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:

Könnte Ihnen auch gefallen: