Hellboy

Die Goldene Armee

von Robert Greenberger
Rezension von Stefan Cernohuby | 20. Februar 2010

Die Goldene Armee

Wenn eine Person ein rotes Gesicht hat, ist das entweder auf Scham, zu hohen Blutdruck oder eine überaus ärgerliche Situation zurückzuführen - zumindest meistens. Im Fall von Hellboy" liegen die Gründe allerdings etwas anders, handelt es sich bei ihm doch um einen Bewohner der Hölle. Im offiziellen Roman zum zweiten Film "Die goldene Armee" bekommt es der unermüdliche Kämpfer für das Gute allerdings mit Gegnern zu tun, die seinen höllischen Kräften ebenbürtig sind.

Während die Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen, kurz B.U.A.P., weiter im Verborgenen agiert und Angriffe von übernatürlichen Wesen abwehrt, bahnt sich eine große Gefahr an. Nuada, ein noch relativ junger und wütender Elfenprinz, sieht sein Volk vor dem Untergang stehen. Nur ein Ausweg kann in seinen Augen die Vernichtung der Elfen verhindern. Das Friedensabkommen mit den Menschen muss aufgekündigt werden.
Eine provokante Aktion, die genau zu diesem Ziel führen will, zwingt Hellboy dazu, sein Schattendasein aufzugeben um ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zu treten. Etwas, was nicht unbedingt besonders gut funktioniert. Denn neben der unliebsamen Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gibt es noch zahlreiche weitere Probleme. Eine Freundin, die ihm nicht von ihrer Schwangerschaft erzählt, ein ebenso verliebter Fischmann-Kollege namens Abe und ein arroganter neuer ektoplasmischer Österreicher namens Krauss machen eine Menge Ärger. Und da ist schließlich noch die titelgebende Goldene Armee, eine unbesiegbare Truppe aus mechanischen Monstern, welche die Welt problemlos vernichten könnte. Wie können Hellboy und seine Gefährten sich diesmal erfolgreich aus der Affäre ziehen?

Bevor man genauer auf den Roman eingeht, muss man einige einleitende Worte verlieren. Mike Mignola hat mit Hellboy einen wirklich interessanten Charakter geschaffen. Robert Greenberger hat sich die größte Mühe gegeben einen Roman zum Drehbuch des aktuellen Films zu schreiben. Er hat sein Bestes getan, was man ihm wirklich zu Gute halten muss. Aber auch die beste schriftstellerische Leistung bleibt vergebens, wenn man die Handlung mit zwei kurzen Sätzen beschreiben kann: Böse Elfen wollen die Menschheit vernichten. Hellboy, seine schwangere Freundin und ihre Freunde hindern sie daran.
Mehr Tiefe hat die Handlung leider wirklich nicht. Zwar kommen einige witzige Situationen vor, aber Eifersüchteleien, schnulzige Szenen und wilder, sinnloser Blutrausch von Seiten des Elfenprinzen Nuada machen die Sache nicht besser. Auch die angedeutete Liebesbeziehung zwischen dem "Fischkopf" Abe und Nuadas netterer Schwester Nuala wirkt alles andere als überzeugend. Hellboy wirkt naiv, oberflächlich und kann seiner Heldenrolle - und auch seiner Rolle als zukünftiger Vater - nicht wirklich entsprechen. Vermutlich muss man sich wirklich den Film ansehen, um die Stimmung zu erfassen. Sicherlich lebt selbiger auch von Effekten, toll animierten Charakteren, Action und coolen Sprüchen. Etwas, was leider im Buch nicht richtig zum Tragen kommt. Daher kann das Werk nur wirklich hartgesottenen Fans und Sammlern empfohlen werden.

"Hellboy - Die Goldene Armee" ist einerseits ein Film, andererseits gibt es selbigen auch in Buchform. Doch obwohl Robert Greenberger sich alle Mühe gegeben hat, kann die Handlung des Romans einfach nicht überzeugen. Außer man sieht sich selbst als wirklich großer Fan von "Hellboy", sollte man besser einen Bogen um das Werk machen. Diese Handlung braucht vermutlich bewegte Bilder, um sich entfalten zu können.

Details

  • Serie:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    07/2008
  • Umfang:
    306 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783936480979
  • Preis (D):
    12,8 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung