Galaktische Odyssee

von Hans Kneifel
Rezension von Stefan Cernohuby | 06. Juni 2009

Galaktische Odyssee

In der Galaxis gibt es unendlich viele Geschichten zu erzählen, besonders in der Zukunft. Denn dort wird nicht nur alles möglich, sondern möglicherweise auch alles gut - wenn man dafür kämpft. Diesen Ansatz verfolgt auch Hanns Kneifel in seinem neuen Roman "Galaktische Odyssee". Ob der routinierte "Perry Rhodan"-Autor mit seinem neuen Werk überzeugen kann, wollen wir uns näher ansehen.

Serval Xerxes Ascander ist zwar Terraner, aber dennoch Leiter des Raumhafens Port Axis. Er pflegt mehr als freundschaftliche Beziehungen zur Clanmutter Demaret, einer mächtigen und einflussreichen Persönlichkeit. Nachdem er allerdings eine Intrige aufdeckt, Verbrecher bekämpft und beinahe stirbt, bricht er zu einer viel wichtigeren Mission auf. Ein Überwesen entführt seit geraumer Zeit Raumschiffe. Doch nur er kommt dahinter, dass es sich bei den "Entführungen" eigentlich um unbeholfene Rekrutierungsmaßnahmen handelt, die dazu dienen sollen, die schrecklichen Taten einer fremden Rasse zu unterbinden. Denn selbige hat bereits mehrere Planeten - genauer gesagt die dort lebende Bevölkerung - unfruchtbar werden lassen. So führt eine lebensgefährliche Mission nach der anderen durch, um darauf zu hoffen, zu überleben. Doch auch dann stünde er vor einer schwierigen Entscheidung: Er müsste zwischen zahlreichen unterschiedlichen schönen und vor allem intelligenten Frauen wählen, die ihm scharenweise verfallen. Kommt es so weit und trifft er dann die richtige Entscheidung?

Hanns Kneifel hat schon in zahlreichen Romanen bewiesen, dass er gut mit den Themen Außerirdische und Science-Fiction umgehen kann. So versucht er sich mit "Galaktische Odyssee" an einer wilden Mischung, die pelz- und krallenbewehrte, andersartige aber trotzdem attraktive Außerirdische, einen Übercharakter, eine galaktische Aufgabe und viele Romanzen beinhaltet. Leider wirkt selbige Mixtur alles andere als überzeugend und gelungen. Alle weiblichen Charaktere verfallen sofort Servals nicht vorhandenen Reizen, er scheint zwar gewisse Frauen zu lieben, vergnügt sich aber dennoch mit allem was ihm in die Finger kommt. Die Wendungen in der Geschichte scheinen mehrfach an den Haaren herbeigezogen, die Charaktere bleiben flach und selbst die Kommunikation mit einem beinahe allmächtigen Überwesen wirkt irgendwie witzlos. Darüber hinaus ist der Autor offensichtlich in seine eigene Sprache und sein literarisches Wissen verliebt. So versucht er Dialoge mit literarischen Anspielungen und gelungenen poetischen Wortspielen zu würzen, was aber künstlich und aufgesetzt wirkt. Dass er dazwischen immer wieder in die Umgangssprache abdriftet, macht den Roman nicht lesens- und liebenswerter. Als am Schluss auch noch herauskommt, dass man den Roman umgehend fortsetzen könnte, muss man sich als Leser unweigerlich die Frage stellen, ob man selbiges will. Im Falle des Verfassers dieser Rezension lautet die Antwort leider, aber dafür sehr deutlich, nein.
Nur Fans des Autors werden diesem Roman etwas abgewinnen können.

Eine "Galaktische Odyssee" verspricht Spannung, Abwechslung und Neuland. Hanns Kneifels Roman kann allerdings in keinerlei Hinsicht überzeugen und bietet nur einen Supercharakter, jede Menge angedeuteter Erotik und eine eher wirre Erzählung in einem Universum, von dem man nicht allzu viel mitbekommt. Daher ist das Werk nur all jenen zu empfehlen, für die Hanns Kneifel der Autor schlechthin ist. Denn die meisten anderen würden von dem Werk nicht nur verwirrt, sondern auch bitter enttäuscht werden. Daher sind die 10 Euro für den Roman anderswo besser angelegt.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    04/2009
  • Umfang:
    477 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3890646034
  • ISBN 13:
    9783890646039
  • Preis (D):
    10 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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