Ultima Ratio - Im Schatten von MUTTER

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In Rollenspielwelten ist es oft ein erfolgsversprechendes Konzept, zusätzlich zu Regelwerken auch eigene Romanreihen zu starten. Einerseits bietet das die Möglichkeit, spannende Geschichten in den entsprechenden Welten anzusiedeln, andererseits die Identifikation mit Materie, Charakteren und Umfeld zu erhöhen. Das hat man auch beim Rollenspiel „Ultima Ratio – Im Schatten von MUTTER“ versucht, wo die Anthologie „Fragmente der Zeit“ erschienen ist. Wir haben uns das Werk näher angesehen.

Die Rückkehr auf eine Heimatwelt kann seltsam sein, vor allem wenn man lange weg war. Besonders aber, wenn man vor etwas davonläuft. Das ist Thema der ersten Geschichte „Heimkehr“ von Jörg Köster.
Wenn von der Büchse der Pandora die Rede ist, wird man normalerweise eher vorsichtig. Denn dann nimmt die Geschichte in der Regel keine gute Wendung. Auch „Pandoras Schiff“ von Christian Lange handelt von Geheimnissen, doch der Name ist tatsächlich jener der Protagonistin.
„In feindlichen Tunneln“ von Daniel Isberner stellt die Gefahren vor, die von anderen Rassen ausgehen. So wird ein Einsatz in einem unterirdischen Höhlensystem zu einer Todesfalle und eine Wettlauf gegen die Zeit.
Weitere Geschichten haben eine geheimnisvolle Kabine, Vermisste, Lösegeld und das verlieren der KIND – also gewissermaßen der Systemidentifikationsnummer.

Ohne das Rollenspiel und die Welt drum herum zu kennen, wird der Einstieg nicht ganz leicht. Insbesondere, da die Geschichten laut Klappentext in verschiedenen Epochen des Lukeanischen Reichs angesiedelt sind. Nach zwei Geschichten, die eigentlich problemlos für sich allein stehen können, findet man sich schon tiefer in den Hintergründen und Wechselwirkungen wieder. Leider können auch die Folgegeschichten nicht alle das Niveau der ersten Geschichten halten. Bezüglich des Layouts freut man sich zu Beginn, dass man hier ein wenig Farbe findet, was ja durchaus attraktiv aussieht. Doch etwas überraschend ist, dass Korrektorat und Buchsatz relativ viele Fehler aufweisen – auch insbesondere, da es sich hierbei bereits um eine zweite Auflage handelt. Und, was auch etwas schade ist, man bekommt als Quereinsteiger keinen wirklichen Einblick ins Funktionieren des Reichs, des Zusammenlebens mit anderen Spezies, wie man es vielleicht von Anthologien zu Shadowrun, Das Schwarze Auge oder Warhammer gewohnt ist. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass es hier um ein Sternenreich zu unterschiedlichen Zeiten geht. Als Kenner des Universums kann man vermutlich einen Punkt zur Bewertung hinzufügen, aber auch dann handelt es sich maximal um eine durchschnittliche Geschichtensammlung, berücksichtigt man die vorher genannten Mängel.

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