Madame le Commissaire

Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis

von Pierre Martin
Rezension von Emilia Engel | 16. August 2020

Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis

“Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis” ist der siebte und kürzlich erschienene Band aus der beliebten provenzalischen Krimireihe “Madame le Commissaire”.
Dieses Mal gibt es einen Fall der besonderen Art, denn das beliebte Krimi-Duo Isabelle und Apollinaire bekommen keinen Fall vorgesetzt, sondern eine Frau ohne Gedächtnis. Den passenden Fall dazu müssen sie sich erst erarbeiten. 

Es ist ruhig im beschaulichen Ort Fragolin. Nach dem letzten großen Fall von Isabelle, die Ermordung des Bürgermeisters, hat Madame le Commissaire Zeit sich erst mal zu erholen. Doch lange hält die Ruhe nicht an. Auf einer Autofahrt gabelt der schrullige Assistent der Kommissarin eine Frau auf, die keinerlei Erinnerungen hat. Die verwirrte junge Frau trägt einen Kopfverband und scheint vor der Polizei eine gewisse Scheu zu haben. Natürlich ist das kein Fall, der die Polizei betrifft, doch Apollinaire möchte der jungen Frau helfen, immerhin hätte er sie beinahe angefahren. Auch Isabelle beginnt sich für den Fall der jungen Frau zu interessieren. Irgendwas kommt Madame le Commissaire verdächtig vor und so beginnen die beiden zu ermitteln, während sie die Frau ohne Gedächtnis bei sich in der Nähe behalten.
Eines ist klar, einen Fall wie diesen hatten sie noch nie. Denn hier müssen sie erst feststellen, was für ein Verbrechen vorliegt. Dabei ahnen sie nicht, in was für eine große Sache sie dieses Mal hineingeschlittert sind. Ihr ganze Können und ihr Spürsinn wird auf eine harte Probe gestellt. Die Ermittlungsmethoden der Madame le Commissaire werden noch unkonventioneller. Der Fall birgt auch reichlich Gefahren und nicht nur Isabelles Leben steht auf dem Spiel. Da ist es nicht gerade eine Freude, dass Isabelle gerade jetzt einen kleinen, delikaten Auftrag aus Paris bekommt.

Dieser Band ist nicht unbedingt der überzeugendste dieser Krimi-Reihe. Die Idee mit der gedächtnislosen Frau ist nicht schlecht, es ist auf jeden Fall mal etwas ganz anderes. Doch leider geht das sehr auf Kosten der Spannung, denn es dauert relativ lange bis etwas Schwung in die Geschichte kommt. Zum Glück trösten die interessanten Charakteren der Protagonisten über diese Episode hinweg. Isabelle Bonnet scheint sich in diesem Band noch mehr in Richtung “extremer” und “ausgefallener” zu entwickeln. Ob diese Entwicklung jedem Leser gefallen wird,  ist schwer zu sagen. Wir sind diesbezüglich noch unschlüssig und warten die weiteren Teile ab.
Der Fall, der hinter der Frau ohne Gedächtnis steht, ist spannend wie immer - sobald es richtig losgeht - und die Entwicklungen sind überraschend und erstaunlich weitreichend.
Auch in Isabelle Liebesleben geht es heiß her, denn ihre Vorliebe für mehrere Liebhaber setzt sich hier weiter fort. Nachdem der Bürgermeister aus dem Spiel ist, hat jetzt doch der neue Bürger Fragolins einen Platz in Isabelles Leben gefunden - der geheimnisvolle Künstler Nicolas. Jetzt muss die Kommissarin ihr Liebesleben zwischen Rouven, dem reichen Kunstliebhaber, und Nicolas managen. Diese Frau versteht es wahrlich, es sich gut gehen zu lassen.

Obwohl “Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis” uns nicht restlos begeistert hat, ist es doch ein Buch, das man als eingefleischter Isabelle-Bonnet-Fan gelesen haben muss. Als Sommerlektüre passt es perfekt - ein Krimi, der unterhält und sympathische, einzigartige Protagonisten beinhaltet. Wir warten jedenfalls gespannt auf den nächsten Band und hoffen, dass es dann spannender weitergeht.

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