Batman of the Future

10.000 Clowns

von Adam Beechen
Rezension von Stefan Cernohuby | 05. Juni 2014

Bei pessimistischer Betrachtungsweise ist das Leben ein Kreislauf, der sich stets wiederholt. Pessimistisch deshalb, weil es scheint, dass wir Mensch im Laufe der Geschichte und des eigenen Lebens dieselben Fehler immer wieder machen und auch überstanden geglaubte Übel wieder auftauchen. Davon erzählt auch der dritte Band der Reihe "Batman of the Future" mit dem Titel "10.000 Clowns".

Während Clowns eigentlich nichts Schlechtes sind, gab es im DC-Universum schon immer einen Vertreter, der den Berufszweig in Verruf brachte - den Joker. Obwohl der psychotische Verbrecher in fernerer Zukunft schon geraume Zeit nicht mehr existiert, hat er doch zum Leidwesen aller Nachahmer gefunden, die sich als Gruppe organisiert und sich "Jokerz" genannt haben. Terry McGinnis, der neue Batman, hat schon im Normalfall alle Hände damit zu tun, ihrer Herr zu werden. Doch plötzlich häufen sich die Probleme. Nicht nur dass die Jokerz ihre Aktivitäten verstärken, der verschollen geglaubte Mad Stan wieder auftaucht und einige Russen für Ärger sorgen. Nein, weit schlimmer. Bruce Wayne, der an einem schweren Leberschaden leidet, kollabiert und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Und genau in dieser Situation beginnen unzählige der Jokerz, die offenbar von einem Joker King angeführt werden, Selbstmordanschläge in der Stadt auszuführen. Batman ist nun auf alle Hilfe angewiesen, die er kriegen kann, darunter Catwoman, Dick Grayson und ein neuer Kämpfer gegen das Böse, der sich Vigilante nennt. Aber er muss nicht nur alle Leute in der Stadt retten, auch die Familie seiner Freundin ist in Gefahr - und Teil der Gefahr.

"Batman of the Future" ist ein Setting, das interessant angelegt ist. Nicht nur der in seiner Art "Spider-Man" ähnelnde Protagonist ist amüsant, auch die vorkommenden gealterten Nebencharaktere verleihen mehr Tiefe und schlagen eine Brücke zu den konventionellen Serien. Die neuen Antagonisten sind sehr unterschiedlich angelegt. Es gibt Charaktere, über die man sich eher amüsiert, und solche, die wirklich gefährlich erscheinen - wie auch der in diesem Werk vorkommende Joker King. Einzig und allein seine starke Anlehnung an den Charakter des Comedian in "Watchmen" könnte dem einen oder andern Fan übel aufstoßen, denn die Weisheiten, die er von sich gibt, klingen mehr als nur eine Hommage. Abgesehen davon ist der Band hervorragend gelungen. Er ist spannend, integriert eine Menge klassischer Charaktere in die Geschichte, ist stilistisch und auch graphisch gelungen. Ein Band, den man allen Fans von Batman und seinem zukünftigen Äquivalent nur empfehlen kann.

"10.000 Clowns", der dritte Band der Reihe "Batman of the Future" kann nicht nur mit klassischen Charakteren überzeugen, sondern auch mit einer gut durchdachten und spannenden Handlung. Auch wenn es den einen oder anderen kleinen Kritikpunkt gibt, überzeugen Stil und graphische Gestaltung. Ein Comic, wie man es nur empfehlen kann.