Wolverine Max

Der ewige Zorn

von Jason Starr
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. Oktober 2013

Der ewige Zorn

Geht man davon aus, dass eine Person sehr lange lebt, kann sie auch eine ganze Menge Dinge vergessen. Insofern ist jemand, der schon Jahrhunderte auf dieser Welt wandelt und davon eigentlich nichts mehr weiß, in gewisser Hinsicht eine Horrorvorstellung. Besonders trifft das auf bestimmte Helden aus dem Marvel-Universum zu, die sonst weder vergessen, noch ververgeben.

Ein Mann treibt nach einem Flugzeugabsturz im Wasser, beide Beine wurden ihm abgetrennt, er hat Schmerzen und versucht über Wasser zu bleiben. Eine andere Überlebende des Absturzes wird vor seinen Augen von einem Hai getötet. Wütend und reflexmäßig Fährt er Klauen aus den Handrücken aus und tötet den Raubfisch.
Als er im Krankenhaus wieder erwacht, stellt er gemeinsam mit dem Polizisten, der den Absturz untersucht, fest, dass seine Beine durchaus noch vorhanden sind. Als der Mann, der laut seinem Ausweis Mr. Grant heißt, feststellt, dass er verdächtig ist, eine Bombe im Flugzeit hochgejagt zu haben, flieht er und versucht auf eigene Faust herauszufinden, was passiert ist. Er wird mit einer Vergangenheit konfrontiert, die mehr als hundert Jahre zurückreicht und an die immer mehr Erinnerungen wieder auftauchen. An seine Gegenwart erinnert er sich jedoch noch sehr wenig. Als ein Mann namens Victor Creed auftaucht und behauptet, sein Auftraggeber zu sein, ist er sehr skeptisch. Denn obwohl die beiden Gemeinsamkeiten haben ist Logan - nun ist ihm sein Name wieder eingefallen - nicht der gewissenlose Killer, als den ihn der andere darstellt. Oder etwa doch?

Jason Starr geht in seinem Wolverine-Abenteuer von einer interessanten Prämisse aus. Was, wenn Logan alles vergessen hätte, was ihn ausmacht? Was, wenn er sich nur noch auf seine Instinkte verlassen kann um zurückzubekommen, was er verloren hat? In wechselndem Stil, einmal grobschlächtig und wuchtig, das andere Mal detailgetreu und stimmungsvoll - sowohl die kriegerische japanische Vergangenheit, als auch die moderne Gegenwart werden so je nach Bedarf auf die für die Geschichte richtige Art und Weise dargestellt. Da die Suche nach sich selbst überzeugend dargestellt und auch die Legende um Wolverines große Liebe einmal anders verpackt wurde, kann man das Werk nicht nur Kennern empfehlen. Auch wenn die Wolverine-Action ein wenig dadurch gemindert, dass er seine Vergangenheit nicht kennt, ist das Comic dennoch seinen Preis wert.

Der als Krimi-Autor bekannte Jason Starr hat mit "Der ewige Zorn" die Möglichkeit wahrgenommen, eine "Wolverine"-Geschichte zu seinen eigenen Bedingungen zu schreiben. In einem Abenteuer, in dem der Protagonist erst die eigene Identität finden muss, können Vergangenheit und Gegenwart zu einem neuen Geflecht zusammengefügt werden. Eine Konstellation, die zu gefallen weiß.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    09/2013
  • Umfang:
    116 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    B00F0O4QBK
  • Preis (D):
    16,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:
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