Munchkin

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Man kann versuchen, Geschichten über eine ganze Menge verschiedener Ereignisse zu erzählen. Ereignisse, die mitunter aus Computerspielen oder gar Brett- und Kartenspielen stammen. Eines der populärsten und gleichzeitig auch „unernstesten“ Kartenspiele trägt den Titel „Munchkin“ und feiert gewissermaßen die unterschiedlichsten Nerd-Kulturen auf satirische Weise. Zu diesem Kultspiel von Steve Jackson und John Kovalic ist nun erstmals ein Comic erschienen, das den Namen „Level 1“ trägt.

Der Comic legt allerdings nicht gleich los, sondern versucht Grundlagenarbeit zu leisten. Neben einer Einleitung und etwas Werbung versucht man Begrifflichkeiten abzustecken. Mit amüsanten Bildern will geklärt werden, was ein Munchkin eigentlich ist. Und auch die zweite Geschichte zeigt, was Spielleiterwillkür bedeutet. Die dritte Geschichte zeigt, wie Munchkins miteinander umgehen – nicht unbedingt nett und Verbündete bleiben selbige nur so lange, wie sie sich gegenseitig nutzen.
„Gruftige Grüße“ ist die erste Geschichte, in der es wirklich zur Sache geht. Denn zwei Abenteurer suchen dabei denselben Dungeon immer wieder auf. Irgendwann wird dieser aber nicht mehr errichtet und die beiden finden die gruftigen Brüder. Doch deren Boss erweist sich als große Überraschung.
Das Spiel Munchkin gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, eine davon ist Munchkin Cthulhu. Doch die Wesensheiten, die in diesem Abenteuer vorkommen, verbreiten nicht nur Wahnsinn sondern auch seltsame Anekdoten.
Von Verrat, kurzzeitigen Bündnissen und Crossovers erzählt auch eine Munchkin-Geschichte, bei der die „Helden“ auf Außerirdische in einem Raumschiff treffen.
Ebenso Ausflüge in andere Genres, wie zu den Freibeutern, werden thematisiert. Den Abschluss bildet eine Covergalerie und man sollte nicht unerwähnt lassen, dass auch drei Promo-Karten enthalten sind.

Was kann man also von „Level 1“ halten, besonders als alter Munchkin-Fan? Nicht viel, muss man leider sagen. Der Comic ist Einsteigermaterial. Das bedeutet, man wird erst einmal zu den Begrifflichkeiten „gebrieft“. Was ist ein Munchkin, was ist der Zweck des Spiels und wie läuft es ab. Was gibt es für seltsame Waffen, Feinde und Abwandlungen. Das nimmt leider den Großteil dieses Werks ein. Für Munchkin-Kenner ist das nichts Neues und größtenteils langweilig. Hier hätte man sich mehr amüsante Geschichten rund um Abenteuer, Spielpartien oder vielleicht sogar typische betrügerische Spieler gewünscht. Doch das ganze Werk wirkt wie eine nicht ganz ausgefeilte Promotion. Wir sind uns daher nicht sicher, ob wir einem weiteren Band, so er erscheinen sollte, nochmals eine Chance geben würden. Möglich wäre natürlich, dass dieser nun endlich vernünftigere Themen aufgreift. Doch das vorliegende Werk ist leider unterdurchschnittlich gelungen.

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