Spawn

Origins Collection 2

von Todd McFarlane
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. November 2013

Origins Collection 2

Spricht man von bekannten Comicuniversen, denkt man hauptsächlich an Marvel und DC. Doch es gibt einige Ausnahmen, unter anderem kreiert von Personen, die sich absichtlich von den großen Labels abgewendet haben, um ihre eigenen Pläne umzusetzen. Eine jener Autoren ist der Autor und Zeichner Todd McFarlane. Sein Independent-Comic "Spawn" ist über 20 Jahre nach dem Start beinahe so bekannt wie die großen Serien der Konkurrenz. Wir hatten die Möglichkeit, den zweiten Band der Origins Collection zu sichten.

Spawn ist mittlerweile ein wenig zur Ruhe gekommen. Nachdem er akzeptiert hat was er ist, muss er nun noch verstehen, was eigentlich mit ihm passiert ist. Doch sein Gedächtnis lässt ihn zum Teil noch im Stich. Allerdings weiß er, wer ihn in seinem alten Leben getötet hat, also stattet er dieser Person einen Besuch ab, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Jeder Held hat seinen persönlichen Erzfeind. Und auch wenn Spawn selbst seinen Mörder als Antagonisten sieht, ist es tatsächlich der Violator. Ein dämonisches Wesen, gefangen im Körper eines 1,20 m großen Clowns, hat im Moment keinen Auftrag. Daher versucht er sein Ego wieder aufzubauen und tötet nebenbei ein paar Mafiosi, um Chaos zu erzeugen. In seinen Räuberparolen erfährt man jedoch einiges über die Vergangenheit Spawns.
Da Spawn aus der Hölle stammt, zieht er auch den Unwillen des Himmels auf sich. Und die beste Möglichkeit, welche die Konkurrenz sieht, ist die Erschaffung eines Anti-Spawns, der unter anderem reines Licht einsetzt. Eine ernstzunehmende Waffe.
Obwohl es noch einige bemerkenswerte Begegnungen mit Kult-Cyborgs, legendären Magiern und seltsamen Ermittlerduos gibt, liegt der Fokus des übrigen Bandes auf der Ex-Frau von Spawn, der als Mensch Al Simmons hieß. Denn die Vergangenheit macht ihr und ihrem neuen Partner ein normales Leben völlig unmöglich.

Wenn man über Todd McFarlane redet, ist zumeist von seinem Geniestreich die Rede, Marvel am Höhepunkt seiner Popularität zu verlassen und dabei ein neues Independent-Label zu schaffen. In selbigem ist dann auch "Spawn" veröffentlicht worden. Spawn ist in gewisser Weise untypisch für Superhelden-Comics. Denn in den meisten Fällen ist der Held hier mit sich und seiner eigenen Vergangenheit beschäftigt. Dann hat er einen dunklen Ursprung und ist Gegensatz zum vergleichbaren "Ghost Rider" von Marvel niemals völlig unabhängig vom Quell seiner Macht. Auch gibt es Situationen, in denen Spawn einfach nur herumsitzt und sich selbst leidtut. Es gibt Stellen, die sich absichtlich in die Länge ziehen, nur weil der Autor es so will und obwohl der Held ja eigentlich gut ist, gibt es doch Passagen, in der Wut, Boshaftigkeit und nicht zuletzt auch Gewalttätigkeit die Oberhand gewinnen. So ist nicht unbedingt jeder Tote "notwendig", den Spawn hinterlässt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Autor und Zeichner ein und dieselbe Person sind. Somit wirkt das Ergebnis stets wie aus einem Guss. Dementsprechend kann man nur ein hohes Lob aussprechen. Der zweite "Spawn"-Sammelband ist allen Kennern und Interessierten zu empfehlen. Bei einem kompletten Jahrgang Spawn in einem gediegenen Hardcover-Band für unter 30 Euro kann man einfach nichts falsch machen.

"Spawn" ist eine Legende unter Independent-Comics. Die von Todd McFarlane erschaffene Gestalt und ihre Reihe sind mittlerweile legendär. Der zweite Sammelband beinhaltet den kompletten zweiten Jahrgang. Einen Band, den sich jeder Kenner, der noch nicht gleichzeitig Besitzer desselben ist, sich unbedingt zulegen sollte. Denn es stimmen Inhalt, Qualität und Preis.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    11/2013
  • Umfang:
    288 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ASIN:
    3862016404
  • ISBN 13:
    9783862016402
  • Preis (D):
    29,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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