Dirk Gentlys holistische Detektei

Dirk Gently: Schrödingers Katzenkiller

von Chris Ryall
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. Oktober 2017

Dirk Gently: Schrödingers Katzenkiller

Mache Leute sind felsenfest davon überzeugt, dass hinter allem ein größerer Sinn steckt. Dass Dinge zusammenhängen, auch wenn es so aussieht, als hätten sie nichts miteinander zu tun. Einen solchen Charakter hat auch Douglas Adams geschaffen. Dirk Gently, holistischer Detektiv. Nachdem kürzlich eine neue Adaption als Fernsehserie angelaufen ist, muss man sich nicht wundern, auch eine Comicadaption vorzufinden. Wir haben uns „Schrödingers Katzenkiller“ genauer angesehen.

Alles hängt zusammen. Wenn man also im Gepäckraum eines Flugzeugs ankommt, eine beliebige Tasche ergreift, in ein Taxi steigt ohne ein Ziel vorzugeben und dann eine Zentrale und Assistenten für die eigene Detektei sucht, könnte sich das zu einer Angelegenheit von Leben und Tod entwickeln. Richtig? Richtig! Denn bei den Besitzern der Tasche könnte es sich um ein Serienmörder-Ehepaar handeln, das eine Liste an beliebten Morden abarbeiten möchte. Und natürlich ist es klar, dass sich gleichzeitig zwei Mumien erheben um sich an der Energie Lebender gütlich tun. Dann gibt es noch einen uralten Zeitreisenden, der gerne einen Begleiter hätte und auch etwas von einem Doctor erzählt. Sehr seltsam alles. Zumindest bis auf Svlad Cjelli alias Dirk Gently. Denn er sieht die Zusammenhänge, löst den Fall und viele unangenehme Probleme lösen sich bis zum Ende der Geschichte in Luft auf...

Dirk Gently ist eine weitere Schöpfung von „Per Anhalter durch die Galaxis“-Autor Douglas Adams. Hier hat er sich jedoch einen Charakter einfallen lassen, der jedem Schriftsteller auf der Nase herumtanzen kann. Sei es, weil die Aufmerksamkeitsspanne gerade einmal bis zur Nase reicht, oder weil Wahrheit und alternative Wahrheiten so eng miteinander verflochten sind, dass man selbst nicht mehr genau weiß, was nun eigentlich real ist und was eine erfundene Verknüpfung zweier wirrer Gedanken. Die Geschichte von Chris Ryall überzeugt und verwirrt, die Illustrationen des Protagonisten sind (absichtlich) relativ krude und erinnern ein wenig an einen Zeitreisenden in seiner zehnten Inkarnation. Dass darüber hinaus die Verknüpfungen zu „Der elektrische Mönch“ dafür herangezogen werden, um eine angedeutete Verbindung zum Werk „Shada“ und einem zeitreisenden Doctor herzustellen, ist zwar gewagt, aber den Charakteren der Geschichte durchaus angemessen. Daher kann man das Werk auch jenen empfehlen, die die aktuelle Fernsehreihe nicht kennen, dafür aber eventuell die Romane von Douglas Adams. Man kann mit dem Comic viel Spaß haben und sich bereits auf den nächsten Band freuen.

„Schrödingers Katzenkiller“ hat zwar nur am Rande etwas mit einer Kiste und Leben und Tod zu tun, trotzdem ist das erste neu erschienene Comic-Abenteuer von Dirk Gently durchaus gelungen. Verwirrend, humorvoll und letztendlich auch spannend kann man einen der ungewöhnlichsten Detektive der Geschichte bei einem weiteren Einsatz begleiten. Wir können das Werk nur empfehlen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: