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Der Trend geht ja bekanntlich wieder zum Selbstgemachten. Handarbeitstechniken sind auch heute noch nicht in Vergessenheit geraten und erfreuen sich nach wie vor konstanter Beliebtheit. Häkeln ist beispielsweise eine solche Handarbeit, die sich spätestens seit den trendigen Boshi-Mützen auch neuer Beliebtheit erfreut. Wer mittlerweile genug Mützen im Schrank liegen hat, der kann sich doch einmal an Tieren versuchen. Wie wäre es mit einem kuschligen Schaf, einen grimmig dreinschauenden Krokodil oder einem süßen Pinguin? Das Häkelbuch "Krokodil & Kakadu. Originelle Häkeltiere zum Selbermachen" hält entsprechende Anleitungen bereit.

Das Kind oder Enkel- oder Patenkind ... hat ein Lieblingstier, wünscht es sich als Kuscheltier, aber in den Geschäften findet man keine Stofftiere, die überzeugen? Oder man hat selbst Gefallen an Stofftieren gefunden und ist nun auf der Suche nach etwas besonderem? Welchen Grund es auch immer gibt, sich ein Tier zu häkeln, in diesem Buch findet man einige lustige und spannende Modelle. Bevor diese vorgestellt werden, erklärt die Autorin wichtige Grundtechniken und Begriffe des Häkelns. Luftmaschen, feste Maschen, Kettmaschen, halbe und ganze Stäbchen werden hier ebenso erklärt, wie Ab- und Zunehmen sowie Sticharten. Allerdings kann man diese Einleitung eher nur als Auffrischung für Häkelfreunde betrachten, die vielleicht schon längere Zeit keine Nadel mehr zur Hand genommen haben. Für Anfänger sind die Informationen zu oberflächlich.
Weiter geht es mit hilfreichen Hinweisen zu Material, Füllmaterial und einigen anderen allgemeinen Themen. Doch auch hier geht die Autorin nicht allzu sehr in die Tiefe.
Daran schließen dann die Anleitungen für das Häkeln von Spieltieren an. Diese wurden in zwei Themen aufgeteilt: "Großwild" und "Kleinvieh macht auch Spaß". In ersterem finden sich Häkelmuster zur Fertigung von Elefanten, Krokodilen, Koalabären, Pinguinen, Kakadus, Schweinen und Schafen. Dank dem zweiten Abschnitt lassen sich Chamäleons, Meerschweinchen, Entchen, Eichhörnchen, Frösche und die derzeit überall beliebten Eulen fertigen.

Ein erstes Querlesen durch das Buch hinterlässt einen positiven Eindruck. Den einzelnen Anleitungen wurde Raum und Platz gegeben, um sie abzubilden. Es gibt einige aussagekräftige Fotos, die einen Eindruck vom Gesamtwerk sowie den einzelnen dafür zu fertigen Werkstücken vermitteln. Auf Momentaufnahmen, die verschiedene Handgriffe darstellen, wurde verzichtet. Zu Recht, denn solche Bilder sagen mitunter weniger aus als ein gut erklärter Text.
Ist dieser gut erklärt? Nun, auch hier sei wieder angemerkt, wem Häkeln nicht unbekannt ist, wer schon das eine oder andere Werkstück gefertigt hat und auch nach Anleitungen unterschiedlicher Autoren, der wird mit den hier beschriebenen keine Probleme haben. In Punkto Maschenzu- und -abnahme hat die Autorin das Procedere freilich sehr oberflächlich beschrieben. So heißt es immer wieder "über die Runde verteilt x Maschen ab-/zunehmen". Da man in Runden häkelt, sollte man diese Maschen natürlich immer gleichmäßig verteilt verarbeiten. Wer nun schon einige Erfahrung im Amigurumi häkeln gesammelt hat, wird ohne groß nachzudenken die entsprechende gleichmäßige Verteilung hinbekommen. Wem diese Erfahrung fehlt, der muss erst einmal anfangen, entsprechend zu zählen. Es wäre daher besser gewesen, entsprechende Häkelmuster vorzugeben, anstatt oberflächliche Angaben zu machen.
Doch von diesem Kritikpunkt einmal abgesehen, kann man das Buch durchaus empfehlen. Bei den Tieren handelt es sich um eine bunte Mischung exotischer und beliebter Arten. Auch ermuntert die Autorin, kreativ zu werden. In Farben, Form und Muster. So wird mit der Zeit sicherlich so manche persönlichen Note mit einfließen.
Ein Wort noch zu den Größen der Spieltiere. Oft hat man in Häkelanleitungen das Problem, dass die fertigen Werkstücke zwischen 10 bis 15 cm klein sind. Das ist hier nicht der Fall. Die vorgestellten Tiere haben Kuscheltiergröße, die auch trotz abweichender Wollarten und Nadelstärke eine perfekte Spieltiergröße aufweisen.