Um zu einem Festtagsessen die perfekte Beilage zu reichen, greifen viele Köche auf Knödel oder Klöße zurück. Kein Wunder, besaß diese klassische Teigspeise doch schon in vergangenen Zeiten einen hohen Stellenwert in der bürgerlichen Küche. Freilich warnen viele Hausfrauen vor den Tücken in Zubereitung der kleinen Bällchen. Ein falscher Handgriff und schon werden sie hart wie Stein oder zäh wie Gummi. Doch die Autorin Petra Greinke lässt sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen und bietet mit ihrem Kochbuch "Die besten Knödel, Klöße & Gnocchi" eine wohlbedachte Auswahl an verschiedenen Rezepten dar.
Was ist der Unterschied zwischen Knödeln und Klößen? Erst einmal keiner. Denn wie man die kleinen runden Bällchen, die in siedender Flüssigkeit gegart werden nun nennt, entscheidet eigentlich nur die Mundart der Region, aus der man stammt. Ansonsten sind Klöße rund, Knödel hingegen rundlich.
Unterschiede bestehen jedoch bei der Art der Zubereitung. So gibt es verschiedene Teigarten, aus denen Klöße hergestellt werden können: Kartoffelteig, Brötchen-/Semmelteig, Mehl-/Grießteig oder Hefeteig.
Ihre Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielseitig. Kleine Klöße eigenen sich hervorragend für Suppen und Eintöpfe. Ob in einer kräftigen Fleischbrühe oder in einer schmackhaften Gemüsebrühe, hier erweisen sich Schinkenklößchen, Mandelklößchen oder Allgäuer Käsenockerln immer als raffinierte Einlage.
Ihre großen Verwandten dagegen geben saftigen Rinderschmorbraten, Schweinebraten und anderen deftigen aber auch leichten Hauptmahlzeiten das gewisse Etwas. Ungeschlagen sind dabei die vielerorts beliebten Böhmischen Semmelknödel, ebenso die Thüringer Wickelklöße. Wer etwas Abwechslung auf den Tisch bringen möchte, kann mit den ausgefallenen Maronenknödeln oder herzhaften Tiroler Speckknödeln nichts falsch machen.
Wie bei vielen Beilagen, gibt es auch bei Knödeln Kostverächter. Womöglich mögen sie dieses altmodische Zeugs nicht und schwärmen eher für italienische Gnocchi. Erzählen wir ihnen nicht, dass auch diese nichts anderes als Klöße sind und bereiten ihnen stattdessen überbackene Gnocchi, Pilzgnocchi oder eine andere der vielen vorgestellten Rezepte zu.
Keinesfalls müssen Kloßgerichte immer herzhaft sein. Auch als Süßspeisen eigenen sie sich hervorragend. So sind Topfenknödel, Marillenknödel aber auch Germknödel immer wieder gern gegessene Nachspeisen.
Die hier genannten Zubereitungsmöglichkeiten sind selbstverständlich nur eine kleine Auswahl, der im Buch vorgestellten Knödelvarianten. Über 50 Rezepte laden regelrecht dazu ein, sich in die Küche zu stellen und nachzukochen. Keine Angst, dass etwas nicht gelingen könnte. Die Autorin beschreibt die Art der Zubereitung sehr verständlich und geht Schritt für Schritt auch an schwierigere Varianten heran. Zu Beginn der Rezepte werden die benötigten Zutaten vorgestellt, sowie die Garzeit angegeben. In übersichtlichen Absätzen wird anschließend die Vorgehensweise erklärt. Oft bringt die Autorin auch Tipps und Erfahrungen mit ein, die eine Zubereitung erleichtern oder das Gericht abwandeln.
Die vielen Rezepte werden nicht einfach nur hintereinander weg aufgelistet. Sie wurden übersichtlich in verschiedene Kategorien aufgeteilt, welche die fünf Hauptkapitel des Buches ausmachen. Wie man es von einem guten Kochbuch fast schon voraussetzt, gibt es auch hier zu Beginn eine Einführung in die Beschaffenheit der Klöße und worauf bei der Zubereitung zu achten ist. Wer gezielt nach bestimmten Rezepten sucht, dem werden Inhaltsverzeichnis und Rezeptregister eine gute Hilfe sein.
"Die besten Knödel, Klöße & Gnocchi" ist ein sehr schönes und mit vielen Rezepten versehenes Kochbuch. Ihm gelingt es, auch dem letzten Skeptiker die Angst vor der Zubereitung zu nehmen. Für Freunde der kleinen runden Teigspeise hält es eine Vielzahl raffinierter und köstlicher Rezepte bereit. Die gut strukturierte Aufteilung des Buches und die zusätzlichen Tipps verleihen ihm einen weiteren Pluspunkt.
Details
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:01/2007
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Umfang:96 Seiten
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Typ:Hardcover
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ASIN:3809421960
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ISBN 13:9783809421962
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Preis (D):4,95 €