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Manche Bücher erscheinen jedes Jahr aufs Neue – und jedes Jahr werden sie von ihrer Zielgruppe sehnsüchtig erwartet. Und zwar, weil sie einen Zweck erfüllen, gut erfüllen. Wir wollten und das alljährliche Werk „Die besten Weine Österreichs“ von Viktor Siegl auch einmal näher ansehen, um einen Querschnitt der aktuellen Winzer Österreichs, ihrer Top-Produkte zu erfassen und die Tauglichkeit des kompakten Weinführers für Otto-Normalverbraucher evaluieren.

Geht man davon aus, dass das Werk von einem eher mäßig erfahrenen Weinliebhaber in Augenschein genommen wird. Womit wird dieser konfrontiert? Zuerst mit einem Geleit, das einem erklärt, womit man es eigentlich zu tun hat. Danach wird die Herangehensweise an die Weine in Österreich erklärt und anschließend teilt einem der Verfasser mit, wie man das Buch verwenden kann. Eine Liste prototypischer Weiß- und Rotweine mit Sorte, Farbe, Bukett und Geschmack ist ebenfalls sehr hilfreich und kann dank des Querformats stets wieder zu Rate gezogen werden. Man erhält einen historischen Überblick über die Entwicklung der Weinqualität seit 2008 und erhält dann eine Erklärung für verschiedene Prämierungsverfahren nationaler und internationaler Messen und Veranstaltungen.
Dann widmet man sich den Weinen. Spannend sind die verschiedenen Kategorien, der Tipp des Jahres, weitere prämierte Weine und letztendlich auch preisgünstige Weine und Natural Wines aus verschiedenen Regionen. Und für jeden Winzer gibt es Kontaktdaten und – falls vorhanden – auch Ab-Hof-Preise.

Das bedeutet, man erhält einen übersichtlichen, kleinformatigen und jährlich aktualisierten Weinführer der mit Dr. Viktor Siegl nicht nur von einem Experten verfasst wurde, sondern auch auf das Wissen verschiedener Expertengremien zurückgreift. Das übersichtlich schmale Format passt gut in eine Jackentasche und ist auch sonst nicht besonders sperrig. Und das vermutlich sogar Beste an dem formschön verarbeiteten Werk ist sein erschwinglicher Preis, von gerade einmal 9,90 Euro. Das heißt, mit unter 10 Euro ist man bereits in der Lage festzustellen, ob die Erzeugnisse bestimmter Winzer tatsächlich auf dem Weg quer durch den Supermarkt mitgenommen werden sollten, oder ob sich der Umweg über den Hof nicht doch lohnt – da der Preis dort möglicherweise nur die Hälfte ausmacht. Natürlich werden nicht alle Weinbauern berücksichtigt und nicht jeder Geheimtipp hat die Aufmerksamkeit erregt, die sich vielleicht so mancher lokale Kenner gewünscht hätte. Aber für einen Überblick über die Vielfalt der Weine in Österreich und auch für die Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Winzer kann dieser Weinführer auf jeden Fall herangezogen werden. Und wer zweimal einen guten Wein statt eines mittelmäßigen ergattert, für den hat sich auch bereits der Kaufpreis rentiert.