Der Wunsch nach einem besseren Allgemeinbefinden war noch nie so stark ausgeprägt wie in unserer heutigen stressigen und terminorientierten Zeit. Die Möglichkeit, selbige selbst durch äußere Behandlung zu verbessern, wird oftmals begeistert aufgenommen. Ein weiteres Werk, welches auf diesen Zug aufspringt, ist Gabriele Hoffmanns Buch "Fußreflexzonenmassage - Wohltuende Massagen mit sanftem Fingerdruck". Dieses ist im Südwest Verlag erhältlich.
Zu allererst beschreibt die Autorin unsere natürlichen Fortbewegungsmittel, denen ihrer Meinung nach zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird. Anatomisch und belastungstechnisch ist das auch sicher der Fall, daher tut ein wenig Auffrischung der Leser gut. Danach geht sie kurz auf die Geschichte der Fußreflexzonenmassage ein und erläutert auch ihre Grundregeln. Neben einzelnen kleineren Punkten lautet die Hauptregel kurz zusammengefasst: Über Massage der Füße können indirekt alle Organe des menschlichen Körpers beeinflusst werden und so das gesamte Leben verändern und verbessern. Zudem werden auf etwa drei Seiten die wichtigsten Massagegriffe und -bewegungen erläutert. Anschließend wird über den gesamten restlichen Band darauf eingegangen, für welche Erkrankung oder welche Beschwerden welche Massagetechnik in welchen Regionen der Füße angewendet werden kann. Diese Spanne erstreckt sich von Kopfschmerzen über Schnupfen bis hin zu Immunschwächeerkrankungen und Magengeschwüren. Die Symptome der Erkrankungen werden dann zusätzlich erläutert, was natürlich sehr informativ ist, eventuell aber auch Hypochonder unterstützen könnte.
Es ist immer eine schöne Alternative, wenn man an Erkrankungen oder Beschwerden nicht nur mit Schulmedizin und Pessimismus herangehen kann. Allerdings ist es das eine, die Vorzüge einer Massagetechnik vorzustellen und etwas anderes, weitestgehend theoretische und keinesfalls allgemein belegbare Behandlungstechniken als Allheilmittel zu verkaufen. Und dies ist leider auch bei jenem im Südwest-Verlag erschienenen Werk der Fall. Mit einer Selbstverständlichkeit wird davon ausgegangen, dass man neben der Therapie" sofort auch die Ernährung umstellt oder seinen Lebenswandel ändert. Natürlich gibt es auch einige andere Punkte, bei denen eine Behandlung unbedingt notwendig ist, was auch dem größten Laien einleuchtet. Denn selbstverständlich sollte man bei schwerem Alkoholmissbrauch nicht nur die entsprechende Reflexzone brutal penetrieren, sondern selbigen unterbinden, um einen Leberschaden zu vermeiden. Bei gewissen Theorien wäre es eindeutig besser gewesen, nicht nur die Massage im Fokus zu behalten, denn selbst wenn selbige unterstützend wirken könnte, muss man diese ein wenig differenziert betrachten. Insofern wäre es genauso Wünschenswert gewesen, die Fußreflexzonenmassage als interessante Theorie und gute Ergänzung zur richtiger Benhandlung zu betrachten, nicht aber als eigentlichen Therapie.
"Gabriele Hoffmanns Werk Fußreflexzonenmassage - Wohltuende Massagen mit sanftem Fingerdruck". wirkt auf den ersten Blick wie ein Werk, dass dem Leser eine neue Massagetechnik, die das Wohlbefinden erhöhen kann, beizubringen versucht. Tatsächlich handelt sich aber um ein Buch, das einem eine nicht belegbare Therapie für so gut wie jede Erkrankung serviert - obwohl dies zugegebenermaßen bei vielen ähnlich gearteten Werken der Fall ist. Daher ist das Buch nur eingeschränkt empfehlenswert, auch wenn einige enthaltene Informationen sicherlich interessant sind. Nur hartgesottene Liebhaber von Massagewerken können hier bedenkenlos zugreifen.
Details
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:03/2009
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Umfang:128 Seiten
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Typ:Taschenbuch
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ISBN 13:9783517084886
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Preis (D):7,95 €