Sprachen zu lernen ist nicht immer einfach. Daher ist es nachvollziehbar, dass man versucht besonders anstrengende und anspruchsvolle Bestandteile des Sprachenlernens auf neue, alternative Weisen zu vermitteln. Auch bei Langenscheidt versucht man einen solchen Weg zu gehen und den Lernenden unter anderem die englische Sprache visuell näherzubringen. Mit „Grammatik Englisch – Bild für Bild“ versucht man eine neue Herangehensweise.
Zu Beginn wird erst einmal erklärt, wie das Buch funktioniert. Farbige Markierungen, Übersichtsblöcke und die entsprechenden Symbole werden erläutert – denn auch Eselsbrücken sollen helfen. So arbeitet man sich vom Artikel an über die Grundlagen der Sprache. Substantive, inklusive Groß- und Kleinschreibung, Einzahl und Mehrzahl; danach Adjektiv und Adverb. Man kommt von den verschiedenen Pronomen über die Zahlen bis zu den Zeitformen. Das klingt natürlich alles nach dem Standardprogramm eines englischen Grammatikbuchs, was im Grunde auch stimmt. Anders sind jedoch die vielen anschaulichen grafischen Beispiele, eine sehr deutliche optische Trennung von sich unterscheidenden verschiedenen Formen. Auch die verschiedenen Farben in Unterkapiteln zeigen an, wenn es von einem Themenblock zum nächsten geht. Die Integration von visuellen Elementen ist gemischt. Es gibt Fotos, Skizzen, Symbole, Abgrenzungen und nicht ganz ernst gemeinte Darstellungen. Eine gute Mischung also. Aber hilft das tatsächlich?
Die enthaltenen Lehrinhalte behandeln Grammatik vom Level A1 bis zu B2. Und ja, die Inhalte sind alle vorhanden. Hier stellt sich jedoch vor allem die Frage, was bringt die Konzentration auf die visuelle Komponente? Können die Aufmachung und das Konzept des vorliegenden Buchs tatsächlich den Unterschied machen, wenn es darum geht, sich komplizierte Inhalte anzueignen? Schwer zu sagen. Einige der Bilder sind einfach nur eine Ergänzung und zeigen das gleiche, wie der Satz daneben – immer auf Deutsch und Englisch – sagt. Hier ist nicht wirklich ein Nutzen zu erkennen. Beim Vergleich verschiedener Begriffe, Fälle und Zeiten ist die visuelle Darstellung schon nützlicher. Auch das Umschreiben und die alternative Darstellung von Satzinhalten als Bild kann helfen. Über die unterschiedlichen Farben in einzelnen Abschnitten kann man sicher geteilter Meinung sein. Die angekündigte Hilfe bei Eselsbrücken kann man jedoch nicht ganz hundertprozentig unterschreiben. Allerdings sind die meisten Inhalte bei den Mitgliedern unserer Redaktion schon gefestigt vorhanden. Hier wäre interessant herauszufinden, wie jemand, der sich die englische Sprache gerade neu aneignet, mit dem Buch zurechtkommt. Leider hatten wir keinen Kandidaten, um einen solchen Fall zu testen. Von unserer Warte aus ist der Ansatz keine schlechte Idee, wenngleich er an einigen Stellen etwas übers Ziel hinausschießt und in anderen Aspekten nicht wirklich viel Nutzen verspricht. Allerdings ist hier vermutlich nur noch etwas „Finetuning“ vonnöten, um das ganze noch etwas zu optimieren. Wir sind gespannt, ob sich das Konzept längerfristig durchsetzt.
„Grammatik Englisch – Bild für Bild“ ist ein Lernbuch für englische Grammatik, das die Niveaustufen A1 bis B2 abdecken soll. Helfen sollen dabei vor allem verschiedene unterstützende visuelle Konzepte. Obwohl uns nicht alle davon überzeugen konnten, beziehungsweise sich der direkte praktische Nutzen aufdrängte, hat uns das Werk gut gefallen. Denn bei einigen Abschnitten sind die visuellen Hilfen deutlich erkennbar und sind beim Neulernen einer Sprache vermutlich tatsächlich hilfreich. Hier muss man aus dem Feedback der tatsächlichen Anwendung ermessen, ob sich diese neue (Selbst-)Lernmethode letztendlich durchsetzen kann.
Details
-
Sprache:Deutsch, Englisch
-
Erschienen:10/2017
-
Umfang:304 Seiten
-
Typ:Taschenbuch
-
ISBN 13:9783468348013
-
Preis (D):18,00 €