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Kräuter sind seit Jahrtausenden als Gewürz- und Heilmittel bekannt. Schon die alten Ägypter sammelten Rezepte und verwendeten diese sogar als Grabbeigaben. Auch später wussten Mönche und Nonnen um die heilende Wirkung verschiedener Kräuter. Bekannt unter ihnen wurde vor allem die große Theologin und Heilkundige Hildegard von Bingen, die aufgrund ihrer medizinischen Schriften Berühmtheit erlangte. Die Verwendung von Kräutern war sehr unterschiedlich. Man nutzte sie sowohl als Heil- als auch als Gewürzmittel. Jedoch wurden Kräuter zur Veredelung von Speisen erst später eingesetzt. Da alles auf einer Feuerstelle und in einem Topf gekocht wurde, waren die geschmacklichen Ansprüche noch nicht sehr hoch. Erst als mehr als eine Feuerstelle genutzt wurden, entdeckten die Menschen Kräuter auch zur Verfeinerung für Speisen. Doch auch hier gab es unterschiedliche Entwicklungen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde nur spärlich mit Kräutern gewürzt. Erst, als Gastarbeiter einwanderten und immer mehr Urlaubsreisen in fremde Länder führten, wurden viele Kräuter wiederentdeckt.

Mittlerweile sind diese Pflanzen nicht mehr aus unserer Küche wegzudenken und zu einem festen Bestandteil geworden. Besonders frische Kräuter erfreuen sich großer Beliebtheit und so mancher hat Zuhause seinen eigenen Kräutergarten. Einen solchen anzulegen und zu pflegen ist gar nicht so schwer. Auch ein Garten oder Gewächshaus ist nicht zwingend erforderlich. Ein paar Töpfe auf der Fensterbank oder dem Balkon sind ebenso geeignet. Man sollte lediglich beachten, ob es sich bei den Pflanzen um Licht- oder Dunkelkeimer handelt.
Gewürze und Kräuter kann man laut dem Ratgeber grob in zwei Kategorien aufteilen: Bodenständige und internationale sowie leckere Gewürze für eine kreative Küche.
Zu erster Gruppe kann man all jene zählen, die über Generationen aus ihren Ursprungsländern zu uns gelangt sind und seither unsere Gerichte verfeinern und bereichern. Dazu zählen unter anderem Koriander, Anis, Majoran, Oregano, Minze, Basilikum, Dill, ebenso die am ältesten und längst verwendete Petersilie.
In die zweite Gruppe, Gewürze und Kräuter der kreativen Küche, zählen exotische, scharfe oder liebliche Gewürze, die das Essen nicht nur zu einem Genuss machen, sondern neue Geschmackserlebnisse hervorrufen. Als Beispiele seien hier Chili, Vanille, Kakao aber auch Zitrusfrüchte genannt.

All dies beinhaltet der Küchenratgeber "Kräuter und Gewürze. Vom Küchenfenster in den Kochtopf". Zwar umfasst das Buch nur 79 Seiten, was für einen Kräuter-Ratgeber auf den ersten Blick sehr wenig erscheinen mag, trotzdem ist es den Autoren und Herausgebern gelungen, ein umfassendes Werk vorzulegen. Das Buch eignet sich besonders gut für all jene, die gerne näheres über Kräuter erfahren, jedoch dabei nicht zu tief in die Materie einsteigen wollen. Es hält Informationen über die Geschichte der Kräuter bereit, gibt Tipps und Anleitungen zur Pflege eines eigenen Kräutergartens und schlussendlich, im größten Abschnitt, werden alle gängigsten Kräuter und Gewürze aufgelistet. Dabei erfährt der Leser jedoch nicht nur nützliches über die Eigenheit und Verwendung der jeweiligen Pflanze, sondern erhält zusätzlich auch das ein oder andere Rezept zum nachkochen. Somit kann man das gerade erfahrene auch gleich in die Praxis umsetzen.

Der Küchenratgeber ist logisch und übersichtlich in drei Kapitel aufgeteilt. Nach einer kurzen Einleitung und dem ersten, sich mit Hintergrundwissen befassenden, werden die Pflanzen und Gewürze in zwei Gruppen und somit auch Abschnitte unterteilt und jeweils alphabetisch aufgeführt. Dies ermöglicht später ein einfaches Wiederfinden gesuchter Pflanzen. Am Ende des Buches findet sich aber auch noch ein Register, in dem man nach Stichworten suchen kann.