Molekulare Desserts

von Gabriele Randel
Rezension von Janett Cernohuby | 21. Februar 2009

Molekulare Desserts

Luxus begegnet uns in vielen Bereichen des Lebens. Nicht weit weg vom Luxus sind auch Trends - besonders neue - zu finden. Und so wie Luxus alle Bereiche abdeckt, verhält es sich auch Trends. Neben teuren Autos, Kleidung, Schmuck und Wohnungen, ist auch der Bereich Speisen einer, der, je mehr Geld man investiert, umso extravaganter wird. Ein neuer Trend, der sich in vielen Bereichen immer mehr durchsetzt, ist die Molekulare Küche. In dieser werden mittels "Chemiebaukasten" Lebensmittel gezaubert. Die Autorin Gabriele Randel widmet sich in ihrem Kochbuch einem speziellen Bereich davon, den "Molekularen Desserts".

Dabei geht sie zu Beginn ihres Buches aber erst einmal auf das Wesen der molekularen Desserts ein. Sie beschreibt nicht nur den Ursprung dieser Zubereitungsform, sondern auch, dass es sich dabei keineswegs um sogenannte "Chemiebaukästen" handelt. Denn auch bei den Zutaten für molekulare Gerichte handelt es sich um natürlich Produkte; um Zuckermoleküle von Algen oder Pflanzensamen. Mittlerweile gibt es sogenannte "Baukästen", die nicht nur die notwendigen Zutaten enthalten, sondern auch das dazugehörige Werkzeug.
Im Anschluss an die Aufklärung über das Wesen der molekularen Desserts, beschreibt die Autorin nun einige Grundtechniken. Dazu gehören feste Gelees, gelierte Schäume oder auch flüssige Kapseln. Hat man dies verinnerlicht, kann man sich nun an leichte Desserts heranwagen. Hierfür enthält das vorliegende Rezeptbuch auch eine schöne und umfangreiche Auswahl. Interaktive Erdbeeren, Birne Helene Redesigned oder Vanilleperlen machen nicht nur neugierig, sondern laden auch zum Nachkochen ein. Doch auch wenn die Rezepte auf den ersten Blick einfach erscheinen, sollte man eine gewisse Fingerfertigkeit besitzen.
Wer diese einfachen Desserts mühelos zubereiten konnte, der kann sich nun an die Speisen des folgenden Kapitels versuchen. Denn hier bietet die Autorin eine schmackhafte Auswahl für fortgeschrittene Köche der molekularen Desserts. Schokomousse auf Karottenpapier oder goldene Tiramisu-Eier sind bei jedem Diner eine wahre Krönung und werden den Gästen nicht nur nach dem Servieren ein Staunen entlocken.
Das letzte Kapitel des vorliegenden Buches wartet dann noch mit einigen Herausforderungen auf, an denen sich erfahrene Hobbyköche probieren können.

Fernsehberichte über künstlichen Kaviar oder mittels flüssigen Stickstoffs schockgefrorene Speisen gibt es schon seit einiger Zeit und versetzen uns immer noch in Erstaunen. Für die einen ist es ein interessanter neuer Trend, den man unbedingt ausprobieren möchte. Die anderen wiederum blicken eher skeptisch auf die molekulare Küche und halten diese für Speisen aus dem Chemiebaukasten. Mit diesem Vorurteil will die Autorin im ersten Abschnitt des Buches zwar aufräumen, doch ob sich alle davon überzeugen lassen, ist fraglich. Daher sollten auch wirklich nur diejenigen zu diesem Werk greifen, die tatsächlich an dieser Form der Zubereitung interessiert sind. Diesen wird in der Tat ein anspruchsvolles Kochbuch geliefert. Begonnen wird mit einem ausführlichen Informationsteil, der nicht nur über die Herkunft dieser Zubereitungsform spricht, sondern auch wichtige grundlegende Schritte und Element erläutert. Die vorgestellten Rezepte sind in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt: Anfänger, Fortgeschrittene und Herausforderungen. Diese Unterteilungen sind durchaus gerechtfertigt, da man für die in den letzten beiden Kapiteln aufgeführten Speisen wirklich Erfahrung in der Zubereitung molekularer Desserts mitbringen muss.
Die Desserts für Anfänger sind einfach zuzubereiten, dabei aber keineswegs anspruchslos. Hier hat die Autorin eine gute Mischung aus einfachen Bestandteilen und raffinierten, kleinen molekularen Elementen gefunden. Selbst Fortgeschrittene werden sicherlich auch gerne auf diese simplen, aber raffinierten Gerichte zurückgreifen.
Nicht nur die Aufteilung der Rezepte in verschiedene Schwierigkeitsgrade ist übersichtlich gelungen, sondern auch die Anleitung der Zubereitung selbst. Hier werden übersichtlich die benötigten Zutaten aufgelistet, ebenso für wie viele Personen das jeweilige Dessert gedacht ist. Daran schließt sich dann eine schrittweise Anleitung, die ebenfalls übersichtlich in mehrere Abschnitte gegliedert ist. Ein großflächiges Farbfoto vermittelt zusätzlich einen Eindruck, wie das jeweilige Dessert aussieht und arrangiert werden kann.

Somit ist "Molekulare Desserts" ein interessantes und gut gelungenes Kochbuch für alle diejenigen, die diesem neuen Trend zugetan sind. Ihnen wird hier eine ausgewogene Mischung verschiedener Rezepte geboten, die ganz unterschiedliche Schwierigkeitsgrade in der Zubereitung aufweisen. Wer zum ersten Mal diese Zubereitungsform ausprobieren möchte, der ist mit diesem Band auf jeden Fall richtig beraten.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    10/2008
  • Umfang:
    119 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ISBN 13:
    9783865286574
  • Preis (D):
    14,9 €

Bewertung

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  • Anspruch: