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Die Starköchin Gabriele Kurz hat sich nicht nur in Dubai einen Namen gemacht. Auch hierzulande ist die Bioköchin keine Unbekannte. Seit über dreißig Jahren zaubern ihre Mutter und sie nun schon die hochwertigsten Vollwertgerichte und verwöhnen damit ihre Gäste. So war es fast schon überfällig, dass Gabriele Kurz eine Auswahl ihrer besten Rezepte in einem Buch zusammenfasste und Hobbyköchen vorstellte. "Natürlich gut essen!" ist der Titel jenes Bandes, dessen Untertitel "Meine vegetarische Küche zwischen Bischofswiesen und Dubai" vielversprechend klingt.

Für Gabriele Kurz ist Kochen eine Kombination aus kulinarischen Spezialitäten und dem Wissen über die Wirkung der Nahrung. Daher konzentrierte sie sich schon immer auf die Zubereitung vegetarischer Speisen. Schon ihr familiärer Hintergrund legte den Grundstein für ihre berufliche Entwicklung - ohne dass die Köchin sich dessen bewusst war. Nicht nur ihre Eltern waren in der Gastronomie tätig, sondern auch die Groß- und Urgroßeltern. So lässt sie den Leser an ihrem beruflichen Werdegang, angefangen in Bischofswiesen, teilhaben. In mehreren Zwischenkapiteln erzählt sie, wie sie selbst ihre Liebe zur Gastronomie und zum Kochen entdeckte und wie ihr beruflicher Weg sie dann nach Dubai brachte. Das Hauptaugenmerk dieses Buches liegt jedoch zweifellos auf den Rezepten, von denen die Autorin eine große Auswahl bietet.
Anders als in den meisten Kochbüchern teilt sie die Rezepte jedoch nicht nach ihren Schwerpunkten auf, sondern nach dem Ursprung der jeweiligen Hauptzutaten. So findet der interessierte Leser hier drei große Kapitel wieder: Garten und Feld, Wiese und Wald sowie Weide und Stall. Das erste Kapitel bietet eine umfangreiche Auswahl Gerichte mit Zutaten aus Gärten und Feldern. Dazu zählen köstliche Salate, wie etwa Sommersalat mit Kräuterfocaccia, aber auch Suppen, Hauptmahlzeiten und natürlich Desserts. Eine ähnliche Auswahl bietet auch das zweite Kapitel, dessen Zutaten allerdings aus der bayerischen Wildnis stammen, während der dritte und letzte Teil sich mit den Köstlichkeiten von Weide und Stall beschäftigt.

Auch wenn alle Gerichte unterschiedliche Hauptzutaten aufweisen, haben sie doch eines gemeinsam. Sie alle werden aus frischen Kräutern und Produkten hergestellt. Der Köchin gelingt es, die farbenfrohe Natur auf den Teller zu holen und ihren Gerichten einen ebenso frischen wie gesunden Ausdruck zu verleihen. Gleichzeitig hebt sie sich mit ihrem Buch aber auch deutlich von den anderen Werken des Marktes ab. Natürlich ist die vegetarische Küche bei weitem nicht mehr so exotisch wie vielleicht noch vor einigen Jahren, dennoch bietet Gabriele Kurz hier eine völlig neue Auswahl an Gerichten an. Hinzu kommen die kurzen Zwischentexte, die über ihr Leben und dessen Stationen erzählen. Damit verleiht sie dem Buch eine ganz persönliche Note und man hat beim nachkochen das Gefühl, einen Teil der Persönlichkeit der Autorin bei sich zu haben.
Die Rezepte sind raffiniert und eine gelungene Mischung bodenständiger und gehobener Gerichte. Teilweise wurde ihnen auch ein Stück Exotik hinzugefügt, etwa durch das Beimischen von südländischen Früchten oder anderen Zutaten. Trotzdem sind es keine Lebensmittel, die man nicht in jedem gut sortierten Supermarkt erhalten kann. Auch überwiegt der Bestandteil der heimischen Zutaten. Wer sich also durch den Untertitel hat verleiten lassen und hoffte, arabische Gerichte oder wenigstens Bestandteile zu finden, wird während der Lektüre eines besseren belehrt.