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Seit 2001 wird jedes Jahr das "Kinderspiel des Jahres" gewählt. Dieser Kritikerpreis löste den seit 1989 vergebenen "Sonderpreis Kinderspiel" ab, der Gedanke hinter diesem Preis sollte jedoch der gleiche wie beim großen Bruder "Spiel des Jahres" sein. Denn beide sollen das gemeinsame Spielen im Familienkreis fördern und gleichzeitig als Orientierungshilfe für das große Angebot dienen. Dieses Jahr ging der Preis an das Spiel "Beppo der Bock" aus dem Hause Huch&Friends. Da das "Spiel des Jahres 2007" unser Testteam nicht überzeugen konnte, sind wir gespannt, ob bei dem kleinen Bruder eine bessere Wahl getroffen wurde.

Der kleine Bock Beppo ist ein netter Gefährte. Trotz seiner Hörner tut er keiner Fliege etwas zu Leide. Es sei denn, Beppo wird in seinem wohlverdienten Mittagsschlaf gestört. Dann fährt er hoch und jagt den Störenfried. Hinter einer Hecke hat sich ein solcher Lausbub versteckt. Er wartet drauf, bis eine Gruppe aus zwei bis vier Freunden den Weg an Beppos Wiese entlang gehen. Dann schießt er mit seiner Zwille kleine Steinchen auf den schlafenden Ziegenbock, der vor Schreck auffährt und auf das erstbeste Kind losgeht. Da heißt es, bloß nicht in Beppos Weg stehen.
Gespielt wird auf einem Spielplan unter dem sich ein kleiner, aber sehr starker Magnet befindet. Die Spielfiguren werden auf dem Startfeld, einer Bank positioniert. Von der Bank führt ein kleiner Weg, der durch runde Kreise mit Landschaftssymbolen für gelbe Getreidefelder, blaues Wasser, rotbraunes Gebirge oder grünen Wald gekennzeichnet ist. Um diesen Weg herum befinden sich auch größere Bilder mit eben jenen Landschaften. Der Abschnitt, in dem das Magnetfeld und Beppo liegen, ist eine grüne Wiese. Neben der Bank mit den Figuren befindet sich eine Zielrinne, die in Richtung des Magnetfeldes weist. Die Figur für den Ziegenbock Beppo wird auf oder in der Nähe dieses Magnetfeldes positioniert.
Nun nimmt der jüngste Spieler die kleine Metallkugel und lässt sie die Zielrinne herunterrollen. Durch den Magneten wird die Kugel angezogen, trifft dabei Beppo, der nun wie verrückt über den Spielplan schießt. Dabei bleibt er auf einer der vier Landschaften liegen. Nun darf der Spieler, der die Kugel gerollt hat, auf das Feld, das eben jene Landschaft darstellt, ziehen. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Er legt Beppo zurück auf dessen Wiese (mit dem Magneten) und lässt ebenfalls eine Kugel über die Zielrinne laufen. Erneut bewegt sich Beppo. Dabei kann es nun passieren, dass er einen anderen Spielstein einfach vom Weg schubst. Dieser Stein muss zurück aufs Startfeld und noch einmal von vorne anfangen. Wer als Erster das Ziel erreicht, hat gewonnen.

Neben diesen Regeln gibt es noch ein paar Ausnahmen. So kann es passieren, dass Beppo auf mehreren Landschaftsbildern liegen bleibt. In diesem Fall darf der Spieler sich aussuchen, auf welches Feld er seine Figur setzen möchte. Schießt man sich selbst aus dem Spiel, muss man seine Figur zwar an den Anfang zurücksetzen, jedoch darf man trotzdem noch auf das von Beppo markierte Feld vorrücken.
Im Spiel befindet sich ein kleiner Spielstein mit einem aufgedruckten Kleeblatt. Dieser soll dem Spieler Glück bringen. Der Spielstein wird zu Beginn auf dem ersten Wasserfeld des Plans platziert. Wer als erster das Kleeblatt passiert, darf sich darauf stellen und ab sofort mit dem Kleeblatt vorwärts rücken. Sollte Beppo bei seinem wilden Herumlaufen nun die Spielfigur treffen, rutscht lediglich das Kleeblatt weg. Der Spielstein hingegen bleibt auf dem Feld stehen.
"Beppo der Bock" ist ein lustiges und kurzweiliges Kinderspiel. Die Regeln sind einfach und schnell begriffen. Jedes Kind versucht so schnell wie möglich seine Figur ins Ziel zu bringen, ohne dass Beppo sie vorher umrennt. Und das beruht nicht allein auf Glück. Zwar ist eine gehörige Portion Glück dabei, weiß man schließlich nie genau, in welche Richtung der wilde Bock losstürmen wird. Jedoch kann man dies in gewisser Weise beeinflussen. Je nachdem wie der Ziegenbock auf oder vor dem Magnetfeld liegt, schlägt er eine bestimmte Richtung ein. Mit etwas Übung gelingt es den Kindern, ihre Gegner zu treffen und an den Anfang zurückzuschicken, die eigene Figur jedoch unbeschadet durchs Spiel zu bringen.

Die Gestaltung des Spieles ist in jeder Hinsicht gelungen. Die Größe des Spielplanes wurde sehr gut gewählt. Beppo kann darauf problemlos rutschen und landet nicht immer in der gleichen Landschaft (es sei denn, man beabsichtigt dies). Damit die Figur nicht über den Spielplan hinausschießt, legt man diesen in die offene, für diesen Zweck innen erhöhte Spielbox zurück. Der Spielplan ist, wie bereits erwähnt, mit fünf verschiedenen Landschaften bemalt. Es sind einfache Zeichnungen, die in leuchtenden Farben erstrahlen.
Die Spielfiguren und die übrigen Spielsteine sind aus Holz gearbeitet und hervorragend verarbeitet. Man zieht sich keinen Splitter zu oder bringt sie schnell zu Bruch. Die Figuren sind einfach, aber liebevoll bemalt. Das Magnetfeld ist, wie in der Beschreibung erläutert, sehr stark, so dass es (fast) immer die kleine runde Kugel anzieht. Von der gibt es übrigens zwei, sollte doch einmal eine verloren gehen.
Auf den ersten Blick wirkt der Weg, den die Spielfiguren gehen müssen, sehr kurz und man möchte fast glauben, dass die Spieler den Weg schnell zurückgelegt haben werden. Jedoch wird sich während des Spielens das Gegenteil als richtig erweisen. Denn immer wieder wird eine Figur von Beppo getroffen und wandert zurück an den Start. Somit braucht man doch etwas mehr Zeit, als zuerst gedacht. Dennoch ist ein Spieldurchgang mit 15 Minuten angegeben. Eine Zeiteinteilung, die durchaus richtig gewählt wurde.