Die Sprache des MA-NI-TU

von Jacques Zemet
Rezension von Janett Cernohuby | 25. Januar 2009

Die Sprache des MA-NI-TU

Die Wege des großen Manitu sind unergründlich. Aber nicht nur die. Auch seine Mitteilungen an uns Menschen sind nicht immer leicht zu verstehen. Manches mal wirken sie doch wie wüstes Kauderwelsch, verbreitet von Häuptlingen und Schamanen. Oder aber auch vom Verlag "Drei Magier Spiele", der wohl hofft, mit seinem Kartenspiel "Die Sprache des MA-NI-TU" etwas Licht ins Dunkel bringen zu können.

Das Lagerfeuer brennt und zwei bis sechs Indianer haben sich um dieses versammelt um den geheimen Botschaften des großen Indianergottes zu lauschen. Vor ihnen liegt keine Friedenspfeife, sondern ein Stapel Karten. Der Häuptling greift nach diesem und zieht die oberste Karte. Er zeigt sie dem Indianer, welcher nun ganz erwartungsvoll "MO" liest. Der Häuptling steckt die Karte auf seinen Kartenhalter und zieht die nächste. "MO-TU" liest nun der nächste Indianer. Der Häuptling wiederholt die Prozedur und als nächstes hört die kleine Runde nun ein "MO-TU-SCH". Diese Prozedur zieht sich noch ewig fort, bis einer der Indianer sich verspricht und statt dem "MO-TU-SCH-MA" ein "MO-TO-SCH-MA" erklingt. Unfähig sich die erhabenen Worte des großen Manitu zu merken, darf dieser Indianer nun nicht mehr am geheimnisvollen Silbenlesen teilnehmen. Dies geht so lange, bis schließlich neben dem Häuptling nur noch ein Indianer übrig ist, der die Silben des großen Manitu vernimmt. Hough, Manitu hat gesprochen!

"Die Sprache des MA-NI-TU" ist ein einfaches, aber sehr lustiges Kartenspiel. Bis zu sechs Spieler können hieran teilnehmen und versuchen, die bunt durcheinander gewürfelten Silben zu merken und in der richtigen Reihenfolge wiederzugeben. Denn was bisher nicht erwähnt wurde, jede Karte wird nur einmal den Spielern gezeigt. Danach ist sie nur noch für den Häuptling, also den Spielleiter, einsehbar. Alle anderen müssen sich die gezeigten Silben merken. Dies führt zu großen Verwirrungen, Versprechern und vor allem Zungenbrechern. Aber es bringt auch jede Menge Spaß und Arbeit für die Lachmuskeln. Denn bei aufeinander folgenden ähnlichen Silben wie "te", "ti" oder "ta" werden sich wohl die wenigsten die richtige Reihenfolge merken.
Gespielt werden kann überall. Ob auf langweiligen Auto-, Bahn- oder Flugreisen; am Strand beim Sonnenbaden oder daheim im Wohnzimmer. Da zum Spielen nicht viel Platz und Zubehör benötigt wird, ist das Spiel schnell mitgenommen und ebenso schnell vorbereitet. Einfach die 55 Spielkarten aus der Verpackung nehmen, gut mischen, den dazugehörigen Kartenhalter bereithalten und schon kann es losgehen. Die Idee ist originell und die Regeln schnell gemerkt. Durch lange Silbenwurmwörter wird gleichzeitig das Sprech- und Kurzzeitgedächtnis trainiert.
Kinder können bereits ab einem Alter von sieben Jahren mitspielen. Die Spieldauer richtet sich sowohl nach Teilnehmerzahl, als auch nach gezogenen Silbenkarten und Gedächtnis der Mitspieler. Sie liegt im Schnitt zwischen fünfzehn und zwanzig Minuten.

"Die Sprache des MA-NI-TU" ist ein lustiges und kurzweiliges Gesellschaftsspiel, bei dem man nicht nur ein gutes Kurzzeitgedächtnis braucht, sondern auch starke Lachmuskeln. Denn die werden bei den vertrackten Silbenkonstellationen und Versprechern stark beansprucht.

Details

  • Autor*in:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    12/2006
  • Umfang:
    diverse Spielmaterialien
  • Typ:
    Spiel
  • Altersempfehlung:
    7 Jahre
  • ASIN:
    B000LN8QSY
  • EAN:
    4001504408367
  • Spieldauer:
    15 Minuten

Bewertung

  • Gesamt:
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