Woodlands


Das fabelhafte Legespiel
von Daniel Fehr, Felix Mertikat (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 13. Mai 2018

Woodlands

Über den Wald gibt es viele Geschichten zu erzählen. Rotkäppchen musste ihn durchqueren, um ihre Großmutter zu besuchen und auch Robin Hood lebte im Sherwood Forrest, also einem großen Waldstück. Grund genug, ein märchenhaftes Legespiel daraus zu machen, dachte sich wohl Spieleautor Daniel Fehr und hat selbiges bei Ravensburger veröffentlicht. Wir waren gespannt, wie sich die Prämisse, verschiedene Geschichten aus Märchen und Sage spielen zu können, erfüllen lassen würde.

Schneller, einfacher Einstieg auf dem unteren Schwierigkeitsgrad

Man sitzt zwar bei der ersten Partie zuerst einmal wie erschlagen vor all dem Material, das man fürs Spielen braucht, doch schnell stellt sich heraus, was wirklich relevant wird. Wichtig sind zu Beginn vor allem die transparente Folie in der Mitte des Tisches und die Angabe, was die Charaktere auf der Folie erreichen wollen. Beginnt man mit Rotkäppchen, ist es noch recht einfach. Sie möchte auf dem Weg durch den Wald gehen und dabei vielleicht vorhandene Erdbeeren und Halbedelsteine mitnehmen. Das passiert über das Legen von 9 der 12 vorhandenen Wegplättchen, mit denen man sich einen Weg bastelt und diesen danach mittels der Folie überprüft und auswertet.Man sitzt zwar bei der ersten Partie zuerst einmal wie erschlagen vor all dem Material, das man fürs Spielen braucht, doch schnell stellt sich heraus, was wirklich relevant wird. Wichtig sind zu Beginn vor allem die transparente Folie in der Mitte des Tisches und die Angabe, was die Charaktere auf der Folie erreichen wollen. Beginnt man mit Rotkäppchen, ist es noch recht einfach. Sie möchte auf dem Weg durch den Wald gehen und dabei vielleicht vorhandene Erdbeeren und Halbedelsteine mitnehmen. Das passiert über das Legen von 9 der 12 vorhandenen Wegplättchen, mit denen man sich einen Weg bastelt und diesen danach mittels der Folie überprüft und auswertet.In den weiteren Kapiteln werden Pilze gesammelt, Kaninchen von Füchsen separiert und letztendlich findet die Konfrontation zwischen Wolf, Jäger, Rotkäppchen und Großmutter statt. Die Aufgaben werden schwieriger, aber gleichermaßen wird man auch mit dem Spiel vertrauter. Man kann Vorteile für sich selbst und Nachteile für andere Spieler aus Schatzkisten ziehen oder kann mit Edelstein-Sets am Ende der Partie noch zusätzliche Punkte holen.

Faktoren Zeit, Stress und App-Unterstützung

Das klingt alles recht einfach, das ist es auch. Allerdings gibt es einen gewissen Zeitfaktor, der dazu kommt. Zu Beginn läuft eine Sanduhr mit 45 Sekunden ab. Der schnellste Spieler nimmt diese an sich, wenn er fertig ist, lässt sie durchlaufen, dreht sie nochmals um und bildet so das Zeitfenster für die Gegner. Was bei Rotkäppchen und möglicherweise auch bei den einfacheren Kapiteln von Robin Hood noch problemlos ausreicht, wird später zum Problem. Denn man muss vermeiden, Felder leer zu lassen – das bedeutet automatische Minuspunkte. Aber auch Unaufmerksamkeit können durch Stress dazu führen, dass man etwas übersieht, seinem Charakter unabsichtlich den Weg abschneidet oder gar eine Aufgabe nicht erfüllt. Von Seiten von Ravensburger gibt es eine App namens „Ravensburger Game Companion“, welche einerseits die Punktevergabe erleichtern und andererseits auch stimmungsvolle Hintergrundmusik für das jeweilige Abenteuer liefern soll. Soll ist allerdings das Stichwort, denn die App hat einige Macken. Geht bei einem Tablet beispielsweise der Bildschirmschoner an, weil man die App während der Partie nicht braucht, hängt sie sich auf und verliert alle bereits eingegebenen Daten. Zudem werden alle Abenteuer mit fünf Kapiteln eingezeichnet, obwohl nur zwei der enthaltenen mehr als vier haben und ein Wechsel des Abenteuers bedeutet keinen Reset der Punktestände. Die Musik selbst ist nicht störend, aber auch nicht wirklich anregend.

Insofern empfiehlt es sich eher, doch Block und Bleistift zu zücken und auch die Sanduhr statt des digitalen Timers zu verwenden. Zwar dauert die Auswertung dann minimal länger, aber man hat keinen Ärger, wenn mitten in der Partie plötzlich alle Punktestände verloren gehen. Wenn man alle vier Abenteuer fertig gespielt hat, gibt es noch einige mögliche Erweiterungen, so wie die schwierigeren Kartenrückseiten der Legeplättchen und die Einhorn- und Waldschrat-Meisterfolien, um die Spiele fordernder zu gestalten. Das sorgt für längerfristige Spielbegeisterung. Der Schwierigkeitsgrad ab 10 ist gerade für die einfachen und mittleren Szenarios zu hoch gegriffen. Ein Achtjähriger spielte in unseren Testpartien lange Zeit um den Sieg und Rotkäppchen war auch für einen Sechsjährigen nicht zu kompliziert. Für das Dracula-Abenteuer ist die Altersgrenze aber definitiv richtig gesetzt.

„Woodlands“, geschrieben von Daniel Fehr, illustriert von Felix Mertikat, ist ein gelungenes Legespiel mit Märchen- und Sagenbezug. Auch wenn die Altersgrenze von 10 Jahren mitunter ein bisschen hoch wirkt, ist das Spielprinzip überzeugend. Die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad später zu erhöhen, sorgt dafür, dass man das Spiel nicht nach dem ersten „Durchspielen“ in eine Ecke legt, weil man alle Lösungen bereits kennt. Eine gelungene Komposition, die wir gerne empfehlen können.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Illustration:
  • Spieltiefe:
Affiliate Links