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Manche Reihen gehen seltsame Wege. Sie existieren zuerst als Bilderbuch, als Theaterstück, als Hörspiel, als Fernsehserie und als Buchreihe, nur um letztendlich auch einen Kinofilm als Ableger zu produzieren. Mag sein, dass im Fall von „Ritter Rost“ nicht alles genau so passiert ist, Fakt ist aber, es entstand nach der Serienproduktion auch ein Kinofilm, der uns als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt wurde.

Wenn man eines aus der Welt von Ritter „Rösti“ Rost weiß, dann dass Zustände des Glücks in seinem Fall normalerweise nicht allzu lang anhalten. So auch nach dem großen Ritterturnier von Schrottland, das Ritter Rost gegen alle Erwartungen gewinnen konnte. Doch es stellt sich heraus, dass der Motor, mit dem er den Sieg errungen hat, ursprünglich gestohlen war. Er wird disqualifiziert und verliert sowohl seinen Ritterstatus als auch seine Burg. Darüber hinaus ist seine Freundin, das Burgfräulein Bö, sehr sauer auf ihn, hat der nunmehrige Ex-Ritter Rost doch für den Kauf des Diebesguts die Nähmaschine seiner Freundin in Zahlung gegeben. Also versucht er wieder einmal den Schaden gutzumachen, den er selbst angerichtet hat. Doch seine Feinde schlafen nicht. So möchte Prinz Protz, der beim Turnier eine empfindliche Niederlage einstecken musste – zumindest bevor der Diebstahl bekannt wurde –, das Burgfräulein für sich gewinnen und lädt sie auf sein Schloss ein. Mit Hilfe all seine Charmes und einer vollautomatischen Nähstation versucht er sogar ihr Herz zu erringen. Währenddessen ist Rost mit seinem treuen Pferd Feuerstuhl und dem kleinen Drachen Koks unterwegs, um seinen Status wiederzuerlangen und seiner Freundin ihre Nähmaschine wieder zurückzubringen. Dabei muss er unter anderem einen Drachen bezwingen und erneut gegen einen alten Gegner antreten, der weit schlimmere Pläne hat als erwartet...

Wer Ritter Rost kennt, dem wird die Geschichte vielleicht leicht bekannt vorkommen. Natürlich, kommt ein Turnier doch immer wieder vor, genauso wie die Meinungsverschiedenheiten mit Prinz Protz, die ständigen Anfeindungen durch den Haushofmeister Ratzefummel und auch der drohende Verlust seines Ritterstatus ist nichts Neues. Die Synchronsprecher wurden für den 2013 erschienen Film allerdings neu gewählt. So ist es nun Rick Kavanian, der Rösti seine Stimme verleiht. Auch die anderen Synchronsprecher wurden getauscht, wobei unter ihnen Christoph Maria Herbst, Tom Gerhardt und Hartmut Neugebauer die prominentesten sind. Etwas seltsam mutet im Film jedoch an, dass bekannte Charaktere getroffen werden, diese den Protagonisten aber plötzlich unbekannt sind – wie die Feuerzangenbrüder. So stellen sich zwei Fragen: Wann in der Geschichte von Ritter Rost spielt der Film? Und für wen soll er eigentlich sein?
Gute Fragen. Die erste ist nicht wirklich zu beantworten. Die zweite lässt sich auch nur schwer beantworten, aber vermutlich für alle. Die Geschichte ist locker und leicht, ohne viel Tiefgang, hat die üblichen Musical-Einlagen und das typische Happy-End. Trotzdem fällt sogar Kindern auf, dass die Stimmen anders sind und sie fragen nach Wissenslücken der Charaktere. In den Extras sieht man auch, dass offensichtlich zuerst die englische Tonunterlegung vorhanden war und die Synchronsprecher sich an dieser orientierten. Etwas seltsam eigentlich, für eine derartig „urdeutsche“ Produktion. Da letztlich zwar der Spaß nicht zu kurz gekommen ist, aber die Handlung nicht unbedingt überzeugen kann – selbst Kinder nicht vollständig, können wir dem Film leider nur ein durchschnittliches Zeugnis ausstellen, trotz der gut gemeinten Extras.