Buch- und Filmpräsentation von Sebastian Fitzek
Beitrag von Stefan Cernohuby | 22. November 2011
Als bekannter Schriftsteller hat man einige Vorteile gegenüber weniger bekannten Kollegen. Einer davon ist beispielsweise, dass man sich bei einer angekündigten Buchpräsentation und Lesung nicht sklavisch ans Programm halten muss - die Fans verzeihen es einem. Sebastian Fitzek ist darüber hinaus ohnehin niemand, der klassische Lesungen bevorzugt. Dementsprechend war es keine große Überraschung, dass die Buchpräsentation im Thalia Landstraße in Wien nur ein Teilaspekt des großen Ganzen war.
So wurden zwei kurze Ausschnitte aus dem neuen Buch „Der Augenjäger“ vorgetragen, jedoch immer in eine ganze Reihe an Exkursen zum Thema eingebunden. Eine Szene aus der Fortsetzung von „Der Augensammler“ handelte davon, wie man das blinde Medium Alina Gregoriev davon überzeugen will, doch einen für die Polizei Verdächtigen zu behandeln. Die zweite Szene suggeriert, dass es den Polizisten wohl gelungen sein muss. Denn hier findet sie sich nackt im Versteck des Psychopathen wieder.
Sebastian Fitzek erzählte in seinen Exkursen unter anderem auch davon, wie viel Rechercheaufwand es war, einen blinden Charakter in einen Roman einzubauen, ohne ihn völlig zu überzeichnen oder ihn zu amerikanisieren. Dieser Aufwand und das positive Feedback waren unter anderem auch Gründe dafür, warum überhaupt ein zweiter Roman erschienen ist - der darüber hinaus den ersten erst richtig zu Ende erzählt…
Das zweite große Thema war eine Vorschau auf die Verfilmung von „Das Kind“. Eine Verfilmung, die einen eher ungewöhnlichen Weg gegangen ist, wie Sebastian Fitzek erzählt hat. Denn so wie bei seinen ersten Romanen war die offizielle Meinung auch stets: „Deutsche Psychothriller(verfilmungen) funktionieren nicht.“
Als er die Rechte an einen Freund abgetreten hatte, war das Werk von einer möglichen Verfilmung weit entfernt. Doch nach mehreren Jahren unermüdlicher Bemühungen nimmt der Film immer mehr Gestalt an. Mit bekannten Schauspielern wie Ben Becker, Eric Roberts und Dieter Hallervorden darf man sich bereits auf nächstes Jahr freuen, wenn der Film endlich in die Kinos kommt.
Darüber hinaus gab es noch Exkurse in Sebastian Fitzeks Privatleben. Darunter wie man oder besser gesagt er Babys beruhigt - er bringt sie in den Keller. In Österreich ein doppelt brisantes Thema. Auch moderne Foltergeräte (Nasenabsauger) und abhörsichere Babyphone wurden behandelt. Darüber hinaus gab es auch einen zukünftigen Outtake während des Filmdrehs zu sehen.
Nach der Lesung wurden hunderte Bücher signiert. Dabei hatten einige Fans anscheinend keine Kosten und Mühen gescheut - und so kam Sebastian Fitzek in den Genuss auch einige japanische Übersetzungen seiner Werke zu signieren. Auch für unsere Verlosung von „Der Augenfänger“ signierte er das Buch für die glückliche Gewinnerin.
Zusammenfassend kann man festhalten, dass die Lesung und Präsentation des Films wieder einmal ein Erlebnis waren, so wie auch die Romane von Sebastian Fitzek. Insofern freuen wir uns darauf, auch bei den nächsten Werken und Lesungen am Ball zu bleiben.