Buchpräsentation von Claudia Rossbachers "Steirerpakt" in Wien
Beitrag von Janett Cernohuby | 17. Februar 2017
Die Steiermark - das grüne Herz Österreichs. Aber auch das mordende Herz, wenn man nach der österreichischen Krimiautorin Claudia Rossbacher geht. Denn zum mittlerweile siebten Mal schickt sie ihre LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann los, einen Leichenfund aufzuklären. Dieses Mal geht es hinauf auf den Präbichl, wo auf dem legendären Einser-Sessellift eine Leiche geborgen wurde.
Sieben Romane sind es, von denen bereits zwei vom ORF verfilmt wurden und weitere Verfilmungen in Planung sind. Wie die Autorin verriet, wurde das Werk "Steirerblut" sogar auf Deutsch synchronisiert und wird am 11. März 2017 um 20:15 Uhr im ARD ausgestrahlt. - Möge sich jeder seine eigenen Gedanken über die Synchronisation aus dem österreichischen Deutsch in das deutsche Deutsch machen. Es bleibt fraglich, ob der steirische Charme damit erhalten bleibt.
Das zweite Buch, "Steirerkind", wird aktuell verfilmt - vor der Kulisse des Night Race. In diesem Film hat die Autorin sogar eine kleine Sprechrolle in einer der ersten Szenen bekommen.
Zu "Steirerkreuz" ist ebenfalls eine Verfilmung angedacht. Aber diese ist eben noch in der Planungsphase.
Wenngleich der aktuelle Roman "Steirerpakt" erst Anfang Februar erschien, führt er bereits jetzt die Bestsellerlisten des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels an - vor namhaften Autoren wie Paul Auster, Martin Suter oder Bernhard Aichner. "Die Steiermark hat scheinbar Zugkraft", wie Claudia Rossbacher selbst sagte. Nur scheinbar?
Treue Leser der Autorin wissen, dass ihre Romane zwar alle in der Steiermark spielen, aber nicht immer am selben Ort. So führt uns dieser siebte Fall nach dem steirischen Krakautal, dem Schilcherland - der neuen Wahlheimat der Autorin -, Schladming, dem Mürzer Oberland, Vulkanland und Pöllauertal nun an die Eisenstraße in die Region um den Erzberg. Genauer gesagt auf den Präbichl, wo am historischen Einsersessellift, dem Polsterlift, eine Leiche geborgen wurde. Nackt und kastriert. Wie die beiden Ermittler dies aufnehmen, das trug die Autorin den anwesenden Gästen direkt vor. Zuvor gab es allerdings noch eine andere Textpassage zur Einstimmung auf die Umgebung rund um den Präbichl zu hören. Dieser Stelle folgten noch weitere, kurze Textbeispiele, die nicht nur einen Eindruck auf diesen neuen Fall gaben, sondern auch neugierig machten, das Buch selbst möglichst schnell zu lesen.
Zwischen den vorgelesenen Texten gab es auch Anekdoten, die die Gäste herzlich lachen ließen. Etwa, wenn Claudia Rossbacher vom Ideenaustausch mit einer Autorenkollegin erzählte. Dieser fand in einem Lokal statt und wurde von einer dritten Person mitangehört. Als diese allerdings den Mordplänen der beiden Frauen lauschte - soll ich ihn wirklich kastrieren? - ergriff sie die Flucht.
Bevor der Abend in der Buchhandlung Frick endete, ging Claudia Rossbacher noch einmal näher auf den Polsterlift ein. Fast 70 Jahre lang brachte der nicht nur Skifahrer zur Polsteralm, sondern auch Wanderer und Paragleiter. Es ist nicht irgendein Lift, der Personen hoch- und runterfährt. Es ist ein historischer Lift, dessen fast halbstündige Fahrt einen traumhaften Blick auf den Erzberg und das Panorama der Gegend ermöglicht. Ermöglichte. Denn im April 2016 wurde der Lift geschlossen - die Konzession war abgelaufen und für eine Verlängerung dieser bedarf es umfassender Sanierungsmaßnahmen. Die Kosten dafür sind immens und ohne Unterstützung nicht zu tragen. Diese Unterstützung erhofft man sich nun durch einen Spendenaufruf.
Bei einem sehr guten Glas Weißwein (alternativ natürlich auch in Rot) konnte man den Abend ausklingen lassen, den neuen Roman natürlich vor Ort käuflich erwerben und von der Autorin gleich signieren lassen.