David Sporrer im Theater am Spittelberg
Beitrag von Janett Cernohuby | 21. Juli 2009
'Junge österreichische Singer/Songwriter - Highlights' nannte sich die Veranstaltung, bei der Davids Sporrer, der Sänger und Kopf von [kaleidoskop], am 13. Juli 2009 im Theater in der Spittelberggasse in Wien auftrat. Als [kaleidoskop]-Fans und vor kurzem nach Wien gezogen, wollten wir uns diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen.
David Sporrer war der erste von insgesamt vier Künstlern, die uns an diesem Abend ihr Können präsentieren wollten. Pünktlich um 19:30 Uhr begann die Veranstaltung, welche den zweiten Teil von 'young & pure' bildete, mit Davids Auftritt. Insgesamt sieben Lieder präsentierte er dem Publikum, von denen sowohl Stücke des aktuellen wie auch ersten Studioalbums vertreten waren. Aber auch völlig neue, kürzlich komponierte Lieder waren in seiner Setlist enthalten. 'ich weiß nicht mal ihren namen' und 'ankerplatz' bildeten den Auftakt und ermöglichten den Zuschauern einen Einblick ins aktuelle Album 'die welt ein tanzparkett'. Doch anders als auf dem Album wurden diese beiden Stücke hier nur von einer Gitarre begleitet. Der Wiedererkennungswert war aber durchaus hoch. Nach diesen bereits bekannten Klängen folgten neue Werke, die dem Publikum bisher noch nie vorgestellt wurden. 'märchen', 'der sommer war groß' und 'wir haben ja uns' bildeten sozusagen eine Premiere und werden, wie uns der Sänger später verriet, voraussichtlich auf dem dritten, bereits in der Planung befindlichen Album zu finden sein.
Ein Grund auf diese drei Stücke genauer einzugehen. In ihrem Stil schlossen sie an den von 'die welt ein tanzparkett' an. Helle, schwelgerisch-träumerische Melodien mit ansprechenden, lyrischen Texten. Während 'der sommer war groß' durchaus die Stimmung eines ausklingenden Sommers vermittelt, ist 'wir haben ja uns' ein Lied, bei dem sich nicht nur der Komponist vorstellen kann, unter einer Brücke zu sitzen und die Füße im vorbei fließenden Fluss baumeln zu lassen. Wurden alle drei Stücke bisher noch keinem Publikum vorgestellt, stellte 'wir haben ja uns' da noch ein weiteres Highlight dar. Denn dieses hatte David Sporrer laut eigenen Aussagen erst zwei Tage zuvor komponiert. Und hätte er das Publikum nicht auf das Gegenteil hingewiesen, hätte man sagen können, er habe es sogar fehlerfrei vorgetragen.
Doch nicht nur in ganz neue Lieder schleichen sich kleine Lücken ein. Auch bei älteren Werken, wie 'laterne', gibt es manchmal eine Zeile, die dem Sänger nicht sofort einfallen will. Doch David Sporrer weiß so etwas gekonnt zu übergehen, so improvisierte beim Auftritt einige Male über dem Intro, bis ihm der Text wieder einfiel. Ausklingen ließ er seinen Auftritt mit einem weiteren, bisher noch unbekannten Lied: 'verrückt nach dir (du bist schön)'. Schön lässt sich auch der gesamte Auftritt von David Sporrer beschreiben. Schön und vor allem gelungen. Er hat bewiesen, dass er auch in minimalistischer instrumentaler Begleitung seine Lieder stimmungsvoll vortragen kann. Etwas, das besonders bei 'laterne' auffällt, da dieses Lied in seiner Albumversion stark auf den Einsatz technische Hilfsmittel zurückgreift.
Neben David Sporrer traten an diesem Abend drei weitere Songwriter auf, von denen Julian Kleiss besonders herausragte. Nicht etwa wegen seines gesanglichen Könnens - obwohl er durchaus eine tolle Stimme hat - sondern eher wegen seines beeindruckenden Talents für Gitarre und Entertainment. Bei diesem Künstler war es völlig egal, dass die Musikstücke größtenteils ohne Texte auskamen, denn es machte eine wahre Freude, ihm beim Gitarrenspiel zuzusehen und zuzuhören. Ein Ausnahmekünstler, der nicht ohne Grund den Austrian Newcomer Award 2008 gewonnen hat.
Somit wurde dem Zuschauer ein interessanter und anspruchsvoller Abend geboten. Wenn auch nicht jeder Act nach jedermanns Geschmack war, so gab es durchaus Highlights, die sehen- und hörenswert waren. Allen voran natürlich [kaleidoskop]s Frontman David Sporrer.