Frankfurter Buchmesse und Buchmesse Convent 2015
Beitrag von Stefan Cernohuby | 20. Oktober 2015
Am schönsten sind Reisen, wenn man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden kann. Wenn man bei solchen Unternehmungen einerseits eine für die Redaktion wichtige Veranstaltung besuchen, andererseits Bekannte, Freund und Kollegen treffen und zu guter Letzt auch Werbung in eigener Sache machen kann, lohnt sich selbige. Aus diesem Grund war unser Redakteur Stefan Cernohuby im Oktober 2015 in Frankfurt, nicht nur die Frankfurter Buchmesse zu besuchen, sondern auch die Buchmesse Convention in Dreieich.
Der erste Tag führte unseren Redakteur auf die Buchmesse. Der Zustrom am Freitag den 16.10.2015 war nicht unbeträchtlich. Mit über 270.000 Besuchern verzeichnete die Messe ein Besucher-Plus von rund 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch konzepttechnisch gab es einige Änderungen, besonders was die Vernetzung der neuen Medien, der Druckdienstleister aber auch die Clusterung englischsprachiger Verlage anging.
Schnell wurde uns bewusst, dass es uns mit einem Tag Besuch keineswegs möglich sein würde, mehr als nur einen kleinen Bruchteil des Angebots zu sichten – zumal wir natürlich bereits zahlreiche Termine hatten. Wir eröffenten unseren Messebesuch mit einem Gespräch mit Tomas Rensing, dem Pressesprecher des Coppentrath Verlags, der uns zahlreiche Einblicke in das kommende Programm gewährte und sich im Gegenzug über Powidl (Pflaumenmus) freuen durfte. Wir besuchten eoVision und Silke Hallmann, die uns ihr neuestes Spiel vorstellten und den Amizaras-Verlag. Danach ging es weiter zu CrossCult Verlag, um den Presseansprechpartner Dimitrios Charistes über einige Neuheiten zu befragen und auch einmal persönlich vorstellig zu werden. Anschließend ging es zu Piper, wo wir nicht nur die Pressesprecherin Barbara Romeiser endlich auch persönlich kennenlernten, sondern auch einiges über die verstärkte zusätzliche Ausrichtung in Richtung Science-Fiction erfuhren. Nachdem wir auch einige Bekannte getroffen hatten, besuchten wir unter anderem noch den Tessloff Verlag, den Susanna Rieder Verlag, Jumbo Medien, ars Edition und knüpften einige neue Kontakte. Und so war der Tag schon wieder zu Ende, kaum dass er begonnen hatte. Und das, obwohl wir gerade einmal zwei der Hallen besucht hatten.
Nach einem entspannten Abend mit Freunden und erholsamem Schlaf erreichten wir über die öffentlichen Verkehrsmittel des RMV die kleine Stadt Dreieich, etwas über 10 Kilometer südlich von Frankfurt. Im Bürgerhaus Dreieich fand der 30. BuchmesseConvent, kurz BuCon statt, gewissermaßen eine Gegenveranstaltung zur Frankfurter Buchmesse. Dort tummeln sich alljährlich kleinere Verlage, die hauptsächlich in den Sparten Fantasy und Science-Fiction aktiv sind. Doch neben den zahlreichen Ständen von Verlagen wie Torsten Low, Manticore, Amrun, Saphir im Stahl, Feder&Schwert und zahlreichen weiteren, sowie Autorengruppen wie den Geschichtenwebern, ist das Veranstaltungsprogramm in jedem Jahr beeindruckend. In bis zu fünf Sälen gleichzeitig fanden dieses Jahr zwischen 11 Uhr und 18 Uhr parallel Veranstaltungen statt. Und trotz ihrer sehr unterschiedlichen Ausrichtungen waren dieses Jahr die Lesungen und Präsentationen sehr gut besucht. Die Geschichtenweber, die – dieses Jahr moderiert von unserem Chefredakteur Stefan Cernohuby – sich selbst, ihre diesjährigen Neuerscheinungen (LINK) (darunter auch die von Stefan Cernohuby herausgegebene Anthologie „Die Rache der Feder“) und ihre Zusammenarbeit präsentierten, waren sehr gut besucht. Doch auch die Vorträge von prominenten Autoren wie Bernhard Hennen, T. S. Orgel, Oliver Plaschka, Carsten Steenbergen und Diskussionen mit Alex Jahnke zogen eine Menge Publikum an. Zwischendurch trafen wir einige bekannte Autoren und Autorinnen, darunter Ju Honisch, Claudia Toman, Carcassonne-Autor Frank Wrede, der einen ersten Roman vorstellte, und einige mehr. Der traditionelle Höhepunkt, beziehungsweise Schlusspunkt der Veranstaltung, war die Verleihung des Deutschen Phantastik Preises (LINK). Auch wenn es zumindest in einer Kategorie keine Überraschung gab, sah man doch kaum enttäuschte Gesichter, so gut wie alle freuten sich mit den Preisträgern – unter anderem dem besten Newcomer und dem Besten Roman des Jahres.
Nach einem Tag Frankfurt und einem Tag Dreieich haben wir natürlich einige Schlüsse für das nächste Mal gezogen. Zum einen ist ein Tag für die Frankfurter Buchmesse bei weitem zu wenig. Auch eine Person ist definitiv nicht genug, um Termine wahrzunehmen und alle Verlage zu besuchen. Die Buchmesse Convention, kurz BuCon, ist dagegen eine weitaus familiärere Veranstaltung, der aber trotzdem bekannte Autoren ihre Aufwartung machen, auf der interessante Vorträge, Diskussionen und Präsentationen stattfinden und wo man viele Bekannte wiedertrifft oder neu kennenlernt. Das Fazit: 2016 in stärkerer Besetzung vor Ort sein.