Megan Nashs Suche führt nach Wien
Die kanadische Singer-Songwriterin präsentiert "Seeker" im Clash
Beitrag von Stefan Cernohuby | 17. April 2018
Es gibt Konzerte, zu denen kommt man eher zufällig und im Anschluss freut man sich, diese nicht verpasst zu haben. So geschehen am 16. April 2018 im Wiener Lokal Clash. Denn dort fand der erste von zwei geplanten Auftritten der Kanadischen Singer-Songwriterin Megan Nash statt.
Überraschung auf mehreren Ebenen
Vom Album kann man in mehrerlei Hinsicht überrascht sein. Im Fall unserer Redaktion begann das bereits mit dem überraschenden Eintreffen des Tonträgers selbst. Kurz vor den Wien-Auftritten entstand ein Artikel zu „Seeker“, wobei das Album unsere Musikredaktion positiv überraschte. Als dann kurz nach Veröffentlichung des Artikels die beiden Wien-Konzerte von Megan Nash anstanden, war dies eine Gelegenheit, die wir nicht verstreichen lassen wollten.
Familiäre Atmosphäre im Clash
Im Wiener Clash befindet sich die Bühne unmittelbar neben den ersten Tischen. Umgekehrt befindet sich das Publikum direkt rund um die Bühne und ist daher sehr nah an den Künstlern dran. Alle Plätze vor der Bühne waren bereits vorab reserviert. Die Besucher wussten also, was sie bei Megan Nash erwartete und hatten sich die Plätze schon gesichert.
Bis zum Auftritt sah man von der kanadischen Künstlerin wenig. Sie hielt sich weitgehend im Hintergrund und wirkte zunächst geradezu verschüchtert, während sie ihre Gitarre ein letztes Mal nachstimmte. Das änderte sich jedoch schlagartig, als sie ans Mikrofon herantrat.
Stimmgewaltig und unterhaltsam
Wer das aktuelle Album bereits kannte, für den war es keine große Überraschung. Jede Unsicherheit war sofort verflogen als das Konzert mit „Wait“ begann. Und spätestens mit „These Days“ wurde klar, dass mehr hinter dem steckt, was die Dame aus Palmer, Saskatchewan, so erzählt. Dass die Songs auf den Alben nur die halbe Geschichte sind. Denn erst während den Live-Auftritten hat die Sängerin Zeit, von Gesangs- auf Erzählmodus umzuschalten. Dann kommen Geschichten über das 13-Seelen-Dorf, von denen nun eine auf Konzerttour in Europa ist. Von Tätigkeiten und mangelnden Fähigkeiten als Bartender und dem einsamen Weg nach Hause unter dem schwindenden Licht der einzigen Laterne im Dorf. Von den Vorlieben eines Großvaters, der Salamander einsalzt und in besprayte Kühlschrankmagneten verwandelt. So trafen eine kräftige Stimme und unterhaltsame Geschichten auf ein aufnahmefähiges, begeistertes Publikum, das immerhin zwei Zugaben einforderte.
Es gab danach noch die Möglichkeit mit der Künstlerin zu plaudern und ein signiertes Album zu erwerben. Laut eigenen Aussagen wird es im Oktober möglicherweise bereits die nächste Wien-Tour geben. Man kann Megan Nash nur wünschen, dass sie dann alle Konzerte wie geplant spielen kann. Und vielleicht füllt sie dann auch bereits größere Locations.
Setlist:
Wait
These Days
Saturn Calling
Lamp Shade
Matchbox
Walking After Midnight
Summer
Salted Salamanders
Deer Head
Seeker
Zugaben:
Fleetwood Mac Dreams
Vampire