Münchner Spielwies´n 2008
Beitrag von Stefan Cernohuby | 23. Februar 2009
Auf der nach oben offenen Skala für gigantische Spielmessen nimmt die Münchner Spielwies’n traditionell eher einen hinteren Platz ein. Trotzdem hat sie in den letzten Jahren immer ein großes Zielpublikum begeistern können und war daher von früh bis spät gut besucht.
2008 hat man das Repertoire der Veranstaltung noch etwas erweitert, da gleichzeitig mit der Spielwies’n eine Creativmesse stattgefunden hat. In der gleichen Halle, quasi Seite an Seite, befanden sich neben den Ständen der traditionsreichen Spieleverlage auch Verkaufsstände für Bastelutensilien und Perlenkettenherstellung. Aber es ging nicht nur ums Verkaufen, auch zahlreiche Malveranstaltungen und ähnliche Workshops, bei denen man sein kreatives Potential ausleben konnte, wurden geboten. Ob die Gäste dies zu honorieren wussten?
Wir können selbstverständlich nicht für den gesamten Verlauf der Messe sprechen, aber nach dem, was wir in dem Zeitraum, in dem wir uns auf der Messe befunden haben, sehen konnten, scheint das Konzept aufgegangen zu sein. Die Bereiche zum Testspielen waren eigentlich die ganze Zeit über besetzt und die Stände wurden laufend von interessierten Gästen belagert - selbst jene von Kleinverlagen.
Finanzkrise hin oder her, die Münchner haben in jedem Fall gelernt, auch Zeiten mit düsterer Wirtschaftsprognose zu nutzen, um sich und ihren Jüngsten einen schönen Tag zu machen und die besten Erzeugnisse der Spielwarenindustrie - zumindest jener Verlage, die anwesen waren, denn einige scheinen sich bewusst aus München ferngehalten zu haben - mit nach Hause zu nehmen.
Für Journalisten war es ebenfalls kein Problem, mit anwesenden Verlagsleuen und Spieleautoren Kontakt aufzunehmen. Das Pressecenter war kooperativ und es stand auch ein eigener Bereich für Interviews zur Verfügung. Das Team um die Geschäftsführerin Petra Griebel hat wieder einmal gute Rahmenbedingungen für eine ernstzunehmende Veranstaltung geschaffen. Auch hatte man immer wieder gute Gelegenheiten sich in eine offizielle Testrunde eines neuen Spiels zu schmuggeln.
So bekam man hautnah die Reaktionen völlig unbeteiligter mit und musste sich nicht immer nur eigene Gedanken machen.
Thematisch waren einige Schwerpunkte zu finden. Klimaschutz war ein wichtiger Punkt - erfreulich sicher für einige Spielehersteller, die sich genau diesem Thema verschrieben haben.
Wie jedes Jahr fanden wieder zahlreiche Turniere statt, darunter eine Vorausscheidung für die Deutschlandmeisterschaft von „Die Siedler von Catan“. Der Bayrische Meister im „Malefiz“-Spiel wurde ermittelt und auch die offene Meisterschaft um den „Münchner-Zatre-Pokal“ ging vonstatten.
Laut offizieller Auszählung nutzten dieses Jahr 43.000 Besucher das Angebot, insbesondere der Familien-Freitag und die lange Nacht der Spiele waren laut selbiger bestens besucht. Da aber auch der Sonntag eine gute Auslastung gezeigt hat, wird man sich zumindest um die Münchner Spielemesse, also die Spielwies’n, vorerst keine Sorgen machen müssen.