Star Wars Identities - Die Ausstellung in Wien
Beitrag von Stefan Cernohuby | 27. Januar 2016
Die Reihe „Star Wars“ hat viele verschiedene Facetten. Nicht nur die unzähligen Charaktere, die mittlerweile sieben Kinofilme, eine gewaltige Merchandise-Maschinerie und unzählige Ableger. Denn die vielen wichtigen Darsteller der Reihe haben jeweils eine Geschichte, eine Vergangenheit. In jedem ihrer Leben gab es Ereignisse und Entscheidungen, die sie definierten. Dieses Thema greift auch die interaktive Wanderausstellung „Star Wars Identities“ auf, die von 18. Dezember 2015 bis 16. April 2016 in Wien gastiert. Wir waren bei der Pressekonferenz am 17.12. dabei.
Von Kataharina Lattermann moderiert, begrüßte Dr. Christoph Thun-Hohenstein, Direktor Museums für Angewandte Kunst (MAK), in der Eröffnungsrede die anwesenden Gäste.
Er drückte seine Freude darüber aus, die Ausstellung in seinem Haus zu Gast zu wissen. Neben seinem Geständnis, ein großer „Star Wars“ Fan zu sein, wies er vor allem darauf hin, dass „Design für Filme“ und „Entwicklung“ der Gesellschaft“ zwei Schwerpunkte des Museums seien, die sich thematisch mit der Ausstellung von „Star War Identities“ sehr gut decken würden.
Ebenfalls zu Wort kam Sophie Desbiens von X3, der Produktionsforma, die hinter „Star Wars Identities“ steht. Sie erzählte von der Erfolgsgeschichte der Star Wars Identities, die mittlerweile über 1,5 Millionen Besucher zählt.. Für sie steht bei dieser Ausstellung die Erforschung der Charaktere im Mittelpunkt. Denn der Besucher soll selbst zu einem Teil der Ausstellung werden, indem er über sich selbst lernt und seinen eigenen Star Wars Charakter erschafft.
Bevor die Gäste nun selbst die Ausstellungräume durchlaufen und ihren Charakter kennenlernen durften, übernahm Leala French das Wort. Sie ist arbeitet für Das „George Lucas Museum of Narritive Arts“, das neuen Museumsprojekt von George Lucas, das in kürze in Chicago eröffnet wird. Auch Leale French war stolz, zum ersten Mal eine „Star Wars“-Ausstellung in Österreich begleiten zu dürfen. Sie betonte, dass alle Objekte der Ausstellung Originale aus den Filmen seien, die allerdings auch zu einem bestimmten Zweck ausgewälhlt worden wären. Nicht nur um die Welt von „Star Wars“ zu erforschen, sondern um auch dem Besucher die Chance zu geben, dasselbe mit sich zu tun. Zentrale Fragen wären: Was macht jemanden einzigartig und was macht uns alle menschlich und zum Individuum? Das Umfeld, unsere Entscheidungen? All das wäre Teil der Ausstellung – besonders in der Unterscheidung der beiden Enden des Spektrums „Gut und Böse“, Luke und Anakin Skywalker.
Die Ausstellung
Mit einem zweisprachigen Audioguide und einem „Wristband“ um das Handgelenk betritt der Besucher die Ausstellung. Dies geschieht in unterschiedlichen Zeitfenstern, damit keine der insgesamt zehn „Stationen“ der Ausstellung überlaufen ist. Denn Zeit benötigt man auf jeden Fall. Es gibt nicht nur über 200 Exponate zu bewundern, sondern auch den bereits erwähnten Audioguide, interaktive Informationstafeln zu den einzelnen Charakteren und Texte, sowie Kurzfilme, welche die verschiedenen Einflüsse und Faktoren näher erläutern, denen besonders die beiden Protagonisten Luke und Anakin Skywalker ausgesetzt waren. Sie nähern sich dem Thema auf psychologischer, medizinischer und zum Teil auch soziologischer Basis und versuchen dem Besucher, seine eigenen Erfahrungen denen der Charaktere im „Star Wars“-Universum gegenüberzustellen. So geht es über den Ursprung, äußere Einflüsse und Entscheidungen hin, zu einem eigenen „Star Wars“-Charakter mit ebenso eigenem Schicksal. Dabei kann man unter anderem Originalkostüme aus den Filmen - mittlerweile sogar bereits aus Teil VII, „Das Erwachen der Macht“ bewundern. Es gibt einen Podracer in Originalgröße, frühe Entwürfe und Skizzen, Hintergrundgeschichten und die verwendeten Raumschiffmodelle aus der Originaltrilogie, bevor sie in der überarbeiteten Version digital erzeugt wurden. Während die Besucher mit der Technik, der Macht und auch miteiander interagieren, bilden sie daurch ihren eigenen Charakter heran, den sie am Ende der Ausstellung kennenlernen dürfen. Ein kleiner Shop rundet den Rundgang ab, für den man sich die empfohlenen 90 Minuten Zeit nehmen sollte.
Sowohl die eigens für die Ausstellung entstandene technische Infrastruktur überzeugt, als auch die Originalexponate. Es macht durchaus einen Unterschied, einen Cosplayer auf einer Comiccon in einem Kostüm von Boba Fett zu sehen oder die originale Rüstung. Die Liebe zum Detail, die unterschiedlichen Entwicklungsstadien von Charakteren und die tiefere Einsicht in Entstehungsgeschichte und Hintergrund macht diese Ausstellung zu einer Pflichtveranstaltung für jeden Fan von Star Wars. Die Chance selbst Teil des Mythos zu werden, ist nur das letzte Tüpfelchen auf dem i.
Fotos von Michael Seirer Photography