Das Streben nach dem ewigen Leben ist etwas, das die Menschheit schon seit Jahrhunderten begleitet. Je mehr Wissen man sich aneignet, je länger das Leben dauert, umso verzweifelter wird die Suche nach einer Möglichkeit, das Erlernte und Angeeignete nicht an den Tod zu verlieren. Doch was, wenn es uralte Wesen auf der Welt gibt, die in der Lage sind das Geschenk der Unsterblichkeit an ihre Jünger zu verteilen? Davon und um eine Jahrhunderte umspannende Geschichte geht es in Aschamdon, dem ersten Band der Amizaras-Chronik, die nun als Hörbuch erschienen ist.
Verschiedene Orte, verschiedene Zeiten
Nachdem ihr Vater sie misshandelt und ihr kleiner Bruder von ihm getötet wird, benötigt es nicht viel, damit Rafaela sich an ihm rächt. Dieses kleine Bisschen kommt in Form einer geheimnisvollen Stimme, die sie dazu bringt, ihrem Vater vor Gericht einen Kugelschreiber ins Auge zu rammen. Erst später findet sie heraus, dass sie von einem fremden Wesen, einem sogenannten Ariach manipuliert wurde – und dieser hat sowohl große Pläne mit ihr, als auch eine weitere Möglichkeit Rafaela zu erpressen.
In Wien wird auch Attila Fakili mit Dingen konfrontiert, die er nicht versteht. Das passt ihm im Grunde gar nicht, denn er wird gerade von einigen zwielichtigen Gesellen versorgt, nachdem Attila einen Deal mit einem historischen Schwert vergeigt hat. Als er sich wider Erwarten verliebt, eine seltsame Wahrsagerin trifft und letztendlich feststellt, dass er zum Spielball größerer Mächte wird, hat er keine Chance wirklich aufzubegehren. Denn er wird von den Ereignissen im Krieg von Kreaturen, die entfernt an Engel erinnern, geradezu mitgerissen.
Beide Handlungsstränge haben mit Sicherheit etwas miteinander zu tun – und doch liegen viele Jahrzehnte zwischen ihnen.
Geschichte, Stimmung und Aufmachung – die Mischung wirkt
Die Amizaras-Chroniken leben als Buch von ihrer Aufmachung, der Gesamtstimmung, den Illustrationen, dem Format und natürlich der in verschiedenen Jahrhunderten angesiedelten Geschichte. Als Hörbuch ist es nicht ganz so einfach, alle diese Ingredienzien zu transportieren. Doch die Macher der Reihe wären nicht sie selbst, wenn sie dafür nicht eine Lösung gefunden hätten. So haben sie unter anderem drei Sprecher für das Hörbuch organisiert. Das sind Uta Simone, die hauptsächlich den Part von Rafaela liest, Philipp Oehme für den Attila-Teil und Romanus Fuhrmann für die Kapitelanfänge, in denen Chronist Valerian selbst zu Wort kommt. Doch es ist nicht nur allein die stimmungsvolle und ungekürzte Lesung, mit druckvollen, klassischen Klängen, die zu gefallen weiß. Vor allem die Aufmachung des Hörbuchs ist so gut wie einzigartig. Erwirbt man es in der „Urteil des Thot“-Edition, erhält man das Hörbuch in einer stilvollen, schwarzen Box, die mit Samt ausgelegt ist. In ihr befindet sich ein USB-Stick, der allerdings in das Symbol des Urteils des Thot integriert ist. Darauf befindet sich das gesamte Hörbuch im MP3-Format und kann so für jeden Player verwendet werden.
Darüber hinaus findet sich auf dem Stick noch ein digitales Booklet mit über 60 Seiten und noch weit mehr Illustrationen. Selbst ein Zertifikat wird mitgeliefert. Die stimmungsvolle Handlung, die überzeugenden Sprecher und vor allem das Design des Hörbuchs machen es für Fans der Amizaras-Chronik zu einem Pflichtkauf, das sich konzeptuell auch nicht hinter den Büchern selbst verstecken muss – obwohl natürlich zahlreiche Inhalte nicht transferiert werden konnten. Wir können es trotzdem nur empfehlen.
„Aschamdon“ ist nicht nur der gelungene Beginn der „Amizaras-Chronik“ von Valerian Çaithoque. Es ist auch eine sehr gelungene Umsetzung als Hörbuch, das darüber hinaus in einem einzigartigen Design erschienen ist, wie man in der Galerie erkennen kann. Auch wenn der Preis für das gute Stück natürlich nicht niedrig ist, lohnt es sich dennoch – für viele Stunden Hörgenuss und ein wahrhaft schön anzusehendes Sammlerstück.
Details
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Band:1
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Erschienen:12/2016
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Umfang:1 Urteil des Thot - USB-Stick
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Typ:Sonstiges
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Altersempfehlung:16 Jahre
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ISBN 13:9783947016013
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Spieldauer:1200 Minuten