Der Wüstenplanet

Der Herr des Wüstenplaneten

von Frank Herbert
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. März 2009

Der Herr des Wüstenplaneten

Sprichworte, die von Gleichnissen zwischen jedem Beginn und dem unweigerlich folgenden Ende berichten, gibt es viele. So ist es unvermeidbar, dass die Herrschaft von Gerechten Königen genauso endet wie jene von Tyrannen. Paul Atreides, auch Paul Muad´Dib genannt, aus Frank Herberts "Dune"-Zyklus war einer jenen Herrscher, der diese Unvermeidbarkeit in seine Überlegungen mit einkalkulierte. Diese Erzählung, die genau jene Situation behandelt, ist als "Der Herr des Wüstenplaneten" bekannt und wurde als Hörbuch umgesetzt.

Etwa zwölf Jahre sind vergangen, seit Paul Atreides mit seinen Getreuen den Imperator abgesetzt, die Harkonnen endgültig besiegt und sich selbst zu einem gottähnlichen Herrscher aufgeschwungen hat. Doch hat die Religion, in deren Zentrum er steht, Auswüchse getrieben, die zu Krieg und Zerstörung führen. So versuchen fanatische Anhänger den Glauben mit Feuer und Schwert zu anderen Welten zu tragen, etwas was nicht in Pauls Sinn ist. Gleichzeitig ist es nicht verwunderlich, dass sich unter die zahllosen Pilger, die Arrakis besuchen, immer mehr Attentäter mischen, die Paul töten wollen. Gestaltwandler, lebendige Bomben und aus den Zellen ehemaliger Freunde, geklonte Selbstmordattentäter - es scheint wie ein Wunder, dass Paul überlebt. Und doch soll ihn ein Schicksal ereilen, dass ihm schlimmer vorkommt, als der Tod, denn seine Geliebte Chani stirbt bei der Geburt von Zwillingen. Als Paul danach bei einem weiteren Anschlag sein Augenlicht verliert, scheint er jeglichen Antrieb verloren zu haben...
Wie schon im Vorgängerband oder Vorgängerhörspiel sind Simon Jäger und Marianne Rosenberg als Sprecher die Träger der Geschichte. Sie versuchen der Erzählung jene Stimmung zu verleihen, die den Band ausmacht.

Zuerst muss man grundsätzlich auf den Inhalt des Werks eingehen. "Der Herr des Wüstenplaneten" ist mit Abstand der kürzeste Roman der gesamten Reihe. Er stellt im Grunde einen Brückenschlag zwischen der Eroberung von Arrakis und dem Imperium von Pauls Nachfahren dar. Aus diesem Grund kann man ihm nicht ganz dieselbe Qualität zubilligen, wie den folgenden beiden Bänden. Simon Jäger und Marianne Rosenberg machen als Sprecher dennoch alles richtig. Sowohl Paul, als auch der Attentäter Scytale oder der Ghola Hayt, der eine Wiedergeburt von Duncan Idaho darstellt, bekommen so den richtigen Charakter. Marianne Rosenberg darf wieder die Weisheiten der Bene Gesserit zitieren, die am Anfang jedes Kapitels platziert sind. Routiniert und überzeugend wird das Hörbuch vorangebracht und kann durch seine Länge, acht CDs, durch ein sehr gutes Preis-Leistung-Verhältnis überzeugen. Zwar ist die Stimmung in diesem Hörbuch in so gut wie keiner Situation positiv - abgesehen von den wenigen Lichtblicken, in denen Paul und seine geliebte Chani allein und ganz sie selbst sein können -, aber das liegt weniger an den Sprechen, als vielmehr am Inhalt des Romans. So kann "Der Herr des Wüstenplaneten", der im Lübbe Audio-Verlag als Hörbuch umgesetzt wurde, allen Hörern empfohlen werden, die einer Mischung aus Science-Fiction und Fantasy nicht abgeneigt sind. Einzig und allein die Tatsache, dass der Inhalt nicht ganz an jenen des Vorgängers und der Nachfolgebände heranreicht, könnte die Begeisterung für dieses Hörbuch ein wenig dämpfen.

"Der Herr des Wüstenplaneten", der von Lübbe Audio als Hörbuch umgesetzt wurde, ist der kürzeste Roman Roman im "Dune"-Zyklus. Trotzdem gelang es dem Autor und nun auch den Sprechern des Hörspiels eine düstere Atmosphäre zu schaffen, die Leser und Hörer gleichermaßen in Bann ziehen kann, obwohl der Inhalt nicht ganz mit den anderen Bänden der Reihe konkurrieren kann. Jeder, der gerne Hörbücher aus dem Bereich Science-Fiction und Fantasy hört, wird hier sicherlich trotzdem auf seine Kosten kommen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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