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Mütter werden schon manchmal mit Löwinnen verglichen, die ihre Jungen vor Gefahr schützen. Tatsächlich gibt es unter uns Menschen Mütter, die alles für ihre Kinder tun und kein Opfer scheuen. Doch wie weit geht dieser Schutz, insbesondere dann, wenn das besagte Kind anderen Menschen erheblichen Schaden zufügt? Camilla Läckbergs Thriller "Die Schneelöwin" stellt Mütter vor, die für ihre Kinder alles tun und opfern. Doch nicht immer auf die gleiche Weise.

Schwerverletzt läuft ein Mädchen über die verschneite Landstraße und wird kurz darauf von einem Auto erfasst. Im Krankhaus erliegt sie den Verletzungen durch den Unfall - dabei kommen aber schwere Spuren von Misshandlungen ans Tageslicht. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Mädchen um die vermisste Victoria, die vor einigen Wochen auf dem Heimweg verschwunden ist. Und sie ist nicht das einzige Mädchen, das vermisst wird. Kommissar Patrik Hedström untersucht ihren Fall und ist sich ziemlich sicher, dass es dabei auch eine Verbindung zu den anderen Mädchen gibt.
Währenddessen besucht seine Frau Erica Falk die wegen Mordes verurteilte Laila im Gefängnis. Erica schreibt an einem neuen Roman und erhofft sich, mehr über Lailas Fall zu erfahren, um diesen im Buch einzubinden. Denn Laila soll vor vielen Jahren ihren Mann ermordet haben. Als die Polizei damals vor Ort eintraf, fand man ihre Tochter im Keller wie ein Tier angekettet vor. Was ist damals wirklich vorgefallen? Und wie hängen diese beiden Fälle zusammen?

Zum mittlerweile neunten Mal lässt die schwedische Erfolgsautorin Camilla Läckberg ihren Kommissar Patrik Heldström in einem Mordfall ermitteln. Die Ereignisse dazu werden in "Die Schneelöwin" erzählt.
Dabei ist die Handlung sehr gut konstruiert und erzählt. Alles beginnt mit dem Auftauchen eines vermissten Mädchens, woraufhin die Ermittlungsmaschinerie der Polizei anläuft. Auf verschiedenen Handlungsebenen erzählt die Autorin die Ereignisse. Sie beschreibt die Ermittlungsarbeit von Patrik Hedström und seinen Kollegen, die Recherchen von Erica Falk mit ihren Besuchen in der Haftanstalt und lässt in zeitlichen Rückblicken längst vergangene Ereignisse noch einmal aufleben. Alles verbindet sich nach und nach miteinander, Personen, Geschehnisse, Beziehungen. Durch diese verschiedenen Handlungsstränge, die Komplexität der Ereignisse bekommt der Roman eine unglaubliche Tiefe, was natürlich auch für einen gleichbleibenden Spannungsbogen sorgt. Nichts ist vorhersehbar, aber man hat Raum zum Spekulieren.
Wenngleich es sich um den neunten Roman von über den Kommissar Hedström handelt, brauchen sich Quereinsteiger nicht davon abschrecken lassen. Nach anfänglicher Mühe beim Zurechtfinden unter den doch vielen Romanfiguren und ihren beruflichen Zusammenhängen, entfaltet sich hier ein spannender Rahmen, zu dem man bald schon mehr erfahren möchte. Denn viele der agierenden Personen kennen sich seit längerem und agieren auch entsprechend zusammen. Für die eigentliche Handlung, rund um die verschwundenen Mädchen, ändert dies aber nichts. Denn diese Geschichte wird in dem Roman begonnen und zu Ende geführt.
Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um eine gekürzte Lesung in Hörbuchform. Diese wird gesprochen von Nina Petri, die Unterstützung von Gesa Geue, Vanida Karun und Hannah Walther erhält. Man muss jedoch keine Bedenken haben, dass durch die vielen Sprecherinnen Unruhe in den Krimi kommt. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Die Sprecherinnen passen sehr gut zu den gewählten Passagen und tragen diese absolut überzeugend vor. Als Hörer kann man sich viel leichter auf die verschiedenen Erzählebenen einlassen. Somit ist das Hörbuch eine gelungene Umsetzung einen spannenden Krimis.

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